Patrick Pereira ist der Shootingstar bei 3.-Liga-Leader Oetwil-Geroldswil. Der 17-Jährige wurde von der U18 des FCZ an OG ausgeliehen und spielt seit September auf dem Werd. Am Sonntag kann Oetwil gegen Kosova II die Tabellenführung weiter ausbauen.
Der FC Oetwil-Geroldswil ist nach neun gespielten Runden in der 3. Liga noch immer unbesiegt und steht mit acht Siegen und einem Remis unangefochten an der Tabellenspitze.
Massgeblichen Anteil am Erfolg der Limmattaler hat Patrick Pereira. Er spielt erst seit September fürs Team von Roger Balmer – vorher war er für die U18 des FCZ aktiv und wurde nun für ein Jahr an OG ausgeliehen.
Pereira hat in seinen ersten drei Spielen geglänzt und bereits vier Tore erzielt – die Spiele gegen Engstringen (1 Tor, 2 Assists) und Industrie (2 Tore) hat er quasi im Alleingang entschieden.
Warum geht ein talentierter Spieler wie Pereira von einer U-Mannschaft in die dritte Liga? «Ich hatte Probleme mit dem Nachwuchschef des FCZ», erklärt er, ohne weiter darauf eingehen zu wollen.
«Ich hätte auch zu Winterthur in die 1. Liga gehen können, habe mich aber für OG entschieden. Es war eine Herzensangelegenheit», führt er weiter aus. Pereira hatte bei seinem Stammklub Oetwil-Geroldswil die F- bis D-Junioren durchlaufen, bevor er zum FCZ wechselte.
Bemerkenswert: Bei OG haben alle Spieler, mit Ausnahme von Nicolas Huxley, ihre fussballerische Ausbildung beim eigenen Verein absolviert.
Neuer Anlauf in einem Jahr
Den Traum vom Profifussballer hat Pereira trotz des Intermezzos bei den Stadtzürchern noch nicht begraben. In der nächsten Saison will er in der U21 des FC Zürich einen neuen Anlauf nehmen - momentan denkt er aber nur an OG: «Wir wollen aufsteigen. Wir haben eine gute Mannschaft mit einem hervorragenden Teamgeist.»
Trainer Roger Balmer spricht in den höchsten Tönen von Pereira, den er als hängende Spitze einsetzt. «Er ist technisch und läuferisch stark, spielintelligent und vor allem extrem motiviert». Nebst dem Pereira selber aktiv ist, betreut er zusätzlich als Assistent die B-Junioren. «Ich will den Jüngeren mit meinem Wissen weiterhelfen», sagt er.
Ronaldo als Vorbild
Patrick Pereira absolviert eine KV-Lehre bei der Kornhaus Verwaltung AG in Zürich. Die Ausbildung ist sein Plan B, falls es mit dem Traum vom Profifussballer nicht klappen sollte. Nichtsdestotrotz will er natürlich Profi werden.
Auf Facebook hat der schweizerisch-portugiesische Doppelbürger ein Foto mit seinem Vorbild Cristiano Ronaldo. «Ein besseres Vorbild als Ronaldo gibt es nicht. Was er mit seiner Trainingsleistung erreicht hat, ist beneidenswert. Ich versuche, seinen Spielstil in mein Spiel einzubauen», so Pereira. Und dies funktioniert momentan bei OG sehr gut. Die Chance, seine Torausbeute auszubauen, bekommt er am Sonntag im Heimspiel gegen Kosova (10.15 Uhr).
Gelingt den Limmattalern ein Sieg, bekommen sie im letzten Vorrundenspiel auswärts gegen Morava gar die Chance, den vermeintlich ewigen 3.-Liga-Hinrundenrekord des FC Schlieren von letzter Saison (31 Punkte) einzustellen.