Mit hauchdünner Mehrheit schaffen die Uitikerinnen und Uitiker die stille Wahl ab. Das Ergebnis kommentiert für Sie unser Lokalredaktor Alex Rudolf.
Mit hauchdünner Mehrheit nahm das Uitiker Stimmvolk gestern die Initiative zur Abschaffung der stillen Wahl bei Gesamterneuerungswahlen von Schulpflege und Gemeinderat an. Die Uitiker zeigen sich damit einverstanden, dass sich die Exekutivmitglieder aktiv um die Wiederwahl bemühen sollen und nicht ohne Wahl wiedergewählt werden. Das Volk soll seine Vertreter so besser kennen lernen können.
Ob dies auch tatsächlich gelingt, ist jedoch fraglich. So wird neu zwar auch gewählt, wenn sich kein überzähliger Kandidat aufstellen lässt, doch wird sich der bisherige Gemeinderat in diesem Fall nicht mehr um seine Wiederwahl bemühen.
Viel wertvoller ist, dass mit der Initiative ein Dialog ausgelöst wurde. Ein Dialog über Demokratie, die Gemeindepolitik und unser Wahlsystem. Bewohnern der kleineren Gemeinden wurde wieder ins Bewusstsein gerufen, dass sie es in der Hand haben, sich in das Dorfgeschehen einzubringen und es aktiv zu gestalten. Die Verantwortlichen der Ortsparteien wurden daran erinnert, mögliche politische Talente früh zu erkennen und bestmöglich zu fördern.
Es wäre schön, wenn die Früchte dieses Dialogs bereits an den Erneuerungswahlen vom kommenden Jahr geerntet werden könnten – in Form von vielen Kandidaten.