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Limmattal
Im Parkhaus am Kirchplatz in Dietikon müssen sich die Autofahrer von der Gratisstunde verabschieden. Angeblich hat sie «zu einer grossen Unzufriedenheit» geführt.
Das Parkhaus am Kirchplatz war bis Ende Februar etwas Besonderes. Es war das einzige in Dietikon, in dem man die erste Stunde kostenlos parkieren konnte. Inzwischen werden wie in den zwei anderen Dietiker Zentrums-Parkhäusern für die erste Stunde 50 Rappen Gebühr fällig.
Interessant ist die Begründung für die Änderung. In einer Medienmitteilung von Sabine Billeter, Verwalterin des Parkhauses am Kirchplatz und Leiterin der Geschäftsstelle des Gewerbevereins Vereinigung Zentrum Dietikon (VZD), heisst es: «Im Parkhaus am Kirchplatz wurde in den letzten Jahren erkannt, dass die Kunden die Gratisstunde nicht als Geschenk empfinden, sondern unter grossen Zeitdruck kommen.» Sie hätten versucht, alle Einkäufe und Termine innert dieser Stunde zu erledigen, «was oft nicht gelang und zu einer grossen Unzufriedenheit führte.»
In Absprache mit dem Dietiker Stadtrat seien daher die Tarife im Parkhaus Nextra, im Löwenzentrum-Parkhaus und im Parkhaus am Kirchplatz ab dem 1. März vereinheitlicht worden. Im Nextra und im Löwenzentrum-Parkhaus kostete die erste Stunde schon vorher 50 Rappen. Allerdings wird mit der Vereinheitlichung auch längeres Parken im Kirchplatz-Parkhaus teurer.
So kosten zweieinhalb Stunden jetzt nicht mehr drei, sondern vier, drei Stunden nicht mehr vier, sondern sechs und vier Stunden nicht mehr sechs, sondern acht Franken – so wie in den anderen beiden Parkhäusern.
Die Tarife im Parkhaus am Kirchplatz im Vergleich:
Auf die Frage, wie sie von der Unzufriedenheit der Kunden mit dem kostenlosen Parkieren erfahren habe, antwortet Billeter: «Wir hatten in den letzten sechs Jahren Rückmeldungen in dieser Richtung.» Zum neuen, teureren Tarifsystem habe es einzelne Anfragen gegeben, jedoch keine Reklamationen oder «aggressiven Auftritte». Bis jetzt ärgerten sich die Kunden nicht, «und wir hoffen, dass dies so bleibt», sagt sie.
Die Stadt bestätigt, dass die Tarifanpassungen der städtischen Strategie entsprechen, zentrumsnahe Parkplätze sowie Parkplätze bei öffentlichen Einrichtungen als weisse, kostenpflichtige Parkplätze mit Zeitbeschränkung zu bewirtschaften. Im Falle des Parkhauses Kirchplatz habe der Stadtrat aber einem Anliegen der Grundeigentümerin entsprochen. «Sie ist mit dem Wunsch zur Aufhebung der Gratisparkzeit an den Stadtrat getreten, um gemäss ihren Aussagen den Druck von den Kundinnen und Kunden zu nehmen, alle Besorgungen innerhalb der Gratisstunde zu erledigen», heisst es in einer Antwort der Dietiker Medienbeauftragten Esther Pioppini. Sie bestätigt, dass nach Ansicht des Stadtrats für die neuen Parktarife vor allem Nachhaltigkeits- und Mobilitätsüberlegungen sprechen.
Stadtpräsident Otto Müller sagt: «Für den Stadtrat ist die Harmonisierung der Gebühren ein wichtiges Anliegen. Dadurch wird der Suchverkehr im Zentrum eingeschränkt, und die Fahrzeuge werden besser auf die Tiefgaragen verteilt.» Weniger Suchverkehr bedeute eine Verkehrsberuhigung. Darüber hinaus stünden diese Massnahmen im Einklang mit den Zielen von Energiestadt Gold sowie der städtischen Mobilitätsstrategie. In dem Ziel, dieses Label Gold zu erreichen, wolle man die Stadt auch aktiv unterstützen, so Sabine Billeter.
Im Parkhaus Löwenzentrum fanden in den letzten Monaten umfangreiche Renovationsarbeiten statt. Ziel war es vor allem, den Kunden die Orientierung zu erleichtern. Dafür wurde die gesamte Beleuchtung ersetzt. Mit dem Einsatz von modernen LED-Leuchtmitteln mit einem hohen Lumenwert und der Wahl einer neuen Beleuchtungsfarbe wurde die Helligkeit deutlich verbessert.
Zusätzlich bringt die Umstellung auf diese schadstoff- und quecksilberfreien Leuchten Einsparungen beim Verbrauch und eine bis zu sechs-mal längere Lebensdauer. Christian Parpan, Leiter Retail- und Center Management Schweiz der Bilfinger Real Estate AG und Verwalter des Parkhauses Löwenzentrum, berichtet von positiven Feedbacks der Kunden. (GAH)