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Ende Juli reist der 17-jährige Urdorfer Sandro Koster nach Sundsvall, um sich dort in einem Eishockeyclub weiterzuschulen.
«Ich war dreijährig und wir wohnten in der Nähe der noch nicht überdachten Urdorfer Eisbahn», erzählt Sandro Koster, «ich war etwas kränklich und hörte dann plötzlich ein beständiges Hornen und fragte meine Eltern, was das denn sei.» So lief er mit Mutter und Vater zum Eisfeld Weihermatt. Dort beeindruckten den Dreikäsehoch die jungen Eishockeyspieler. «Ich sass hin und man brachte mich fast nicht mehr weg. Da tauchte ich in meine eigene Welt ein», erinnert er sich. Sein sehnlichster Wunsch war damals, auch Eishockey zu spielen.
Von da an war Koster vom Eis, von den verschiedenen Spielzügen und von den mitspielenden Kollegen fasziniert: «Der Duft vom Eis, das Team, die gute Stimmung rundherum und die Emotionen begeisterten mich total.» Angefangen hat Koster als Vierjähriger beim EHC Urdorf. Mit neun Jahren wechselte er zum ZSC. «Dort gefiel es mir sehr gut, weil auch die Trainer mega nett waren», sagt Koster. Im Jahre 2016 flog er nach Kanada ans grösste internationale Nachwuchs-Hockeyturnier der Welt in Quebec. «Dies war für mich ein riesiges Erlebnis», schwärmt er. Fortan spielte er beim ZSC in der U-17-Elite. Dann kam das Angebot aus Schweden, um sein heiss geliebtes Hobby zum Beruf zu machen. Er kündigte nach einem Jahr seine Lehrstelle bei der Gemeinde Urdorf.
So reist der 17-Jährige Ende Juli mit seinem Vater in die Hafenstadt Sundsvall mit etwa hunderttausend Einwohnern – rund viereinhalb Stunden von Stockholm entfernt. «Dort werde ich so eine Art Hockey-Gymnasium absolvieren, bei dem die Schule und das Hockey sehr eng zusammenarbeiten. Der Nachwuchschef von Sundsvall ist gleichzeitig auch in der Schule tätig ist», sagt Koster, der unter den rund zwanzig Gleichaltrigen wahrscheinlich der einzige Ausländer ist.
Koster wird dort eine eigene Wohnung haben, selber kochen und vor allem Schwedisch lernen. Geplant ist sicher einmal, dass der Jugendliche mit einem Einjahresvertrag in Sundsvall bleiben wird. Denn: «Ich will mich persönlich und sportlich weiterentwickeln. Und wenn mir der Job gut gefällt, können es auch gut und gerne zwei oder drei Jahre werden.»
Die Frage nach den Kosten taucht natürlich unweigerlich auf. Wer soll dies alles bezahlen? «In erster Linie werden meine Eltern diese Ausbildung berappen. Zudem sind wir angewiesen auf Sponsoren», sagt Koster. «Wir sind noch auf der Suche nach Geldgebern. Auf der Crowdfundingplattform für Sport, www.ibelieveinyou.ch, kann man mich unterstützen.»