Die Spielbühne Urdorf feierte am Freitag die Premiere ihres neuen Stücks «S Jubiläum» – und die Rückkehr des Publikums.
Franz Tobler hat ein Problem: Schon 25 Jahre gaukelt er seiner Frau Gerda vor, dass er und sein bester Freund Markus Gerbert immer einmal wöchentlich zur Sitzung ihres Vereins «Eisbären in Not» müssen. Gerda weiss nicht, dass der Verein nur erfunden ist und dass Franz und Lukas stattdessen jeweils in die Blue-Island-Bar mit leicht bekleideter Bedienung gehen.
Als dann Gerda nichtsahnend die beiden an das baldige 25-jährige Jubiläum des fiktiven Vereins erinnert und eine Feier veranstalten will, steigt der Stresspegel bei beiden gewaltig. Während die beiden fieberhaft planen, wie sie den Schwindel verdecken wollen, entdeckt Gerda ihrerseits ein Geheimnis.
Nach einem wilden Jass-Abend und einem totalen Filmriss findet sie einen Männer-Stringtanga in ihrer Handtasche und erfährt zudem, dass sie in der Testosteron-Bar ein Essen und ein Tänzchen mit dem besten Tänzer dort gewonnen hat.
Während sich das Entsorgen des Stoffstücks als alles andere als einfach herausstellt, erfährt man von der «zuverlässigsten Quelle des Dorfes», Norma, dass die Blue-Island-Bar abgebrannt ist. Franz und Lukas fällt ein Stein vom Herzen, bis die beiden Bardamen Tanja und Lisa auf der Matte stehen und um ein Dach über dem Kopf bitten. Und dann taucht auch noch die Polizei auf, die nach den beiden Bardamen sucht.
Gerda hat derweil alle Hände voll zu tun, ihr Geheimnis zu decken und einen Assistenten des Inhabers der Testosteron-Bar abzuwimmeln, der von ihr unbedingt einen Termin für den Abend mit dem Tänzer will.
So gelingt es Franz und Gerda, ihre Geheimnisse umeinander herum zu manövrieren, bis jedoch die unvermeidliche Konfrontation eintritt, glücklicherweise dann doch noch mit einem Happy End für alle Beteiligten.
«S Jubiläum» unter der Regie von Alexandra Weber überzeugt mit erfrischendem Humor und intelligenten Pointen, welche dem Publikum viele Lacher entlocken. Das Stück hat nur einen Schauplatz, nämlich das heimelige Wohnzimmer der Toblers. Die Handlung ist aber so interessant und abwechslungsreich, dass ein Wechsel der Szenerie gar nicht nötig wird.
Zuschauer Viktor Killer aus Gelterkinden formulierte es so:
«Die Pointen waren ‹on point› und es wurde nie langweilig.»
Ebenfalls lobende Worte fand Gaby Kägi aus Urdorf, die schon mehrere Aufführungen der Spielbühne besucht hat:
«Es war lustig, unterhaltsam und sehr gut auch im Vergleich zu anderen Produktionen. Ich würde gerne nochmals gehen.»
Auch Stephan Strässle, Präsident der Spielbühne Urdorf – und Darsteller von Franz Tobler –, war mit der Premiere «sehr zufrieden». Und: «Es war ein sehr gutes Publikum, auch wenn der Saal nicht ganz voll war.» Der Embrisaal war zwar recht gut gefüllt, jedoch blieben einige Plätze frei. Dazu meinte Strässle: «Wir hatten schon ein wenig befürchtet, dass nach zwei Jahren Pause vielleicht noch etwas weniger Zuschauer kommen würden, deshalb haben wir auch die Saison ein wenig verkürzt. Es ist aber natürlich ein sehr gutes Gefühl, wieder vor Publikum spielen zu können, auch wenn die Nervosität deswegen vielleicht etwas grösser war als sonst. Es ist sehr schön, dass nach dem langen Proben ohne Publikum nun wieder etwas zurückkommt.»
Weitere Aufführungen: Nach der Premiere am Freitag und der zweiten Aufführung am Samstag wird «S Jubiläum» an folgenden Daten nochmals aufgeführt: 8., 9., 20., 22., 23., 29. und 30. April jeweils um 20 Uhr und am 10. April um 15 Uhr im Urdorfer Embrisaal. Tickets auf www.spielbuehne-urdorf.ch sowie jeweils montags und donnerstags von 18 bis 20 Uhr unter 079 657 54 98.