Uitikon
Ausgangslage für die Wahlen: Die GLP will nun von Anfang an einen Sitz im Gemeinderat

Die Uitiker Grünliberalen erheben definitiven Anspruch auf ein Gemeinderatsamt. Und die Freisinnigen wollen den nach einem Parteiaustritt verloren gegangenen Sitz wieder zurückerobern.

Lukas Elser
Drucken
Sie wollen neu in den Gemeinderat: David Vetsch (GLP) und Michèle Rüegg Hormes (FDP).

Sie wollen neu in den Gemeinderat: David Vetsch (GLP) und Michèle Rüegg Hormes (FDP).

zvg

Die Karten für die Uitiker Gemeinderatswahlen 2022 sind ausgelegt. Am 27. März bestimmen die Uitiker Stimmberechtigten, wer sie für die Amtsdauer 2022 bis 2026 regieren soll. Besetzt werden müssen sieben Gemeinderatssitze plus das Schulpräsidium, das ab 2022 in der neuen Einheitsgemeinde Teil des Gemeinderats ist.

Für die beiden frei werdenden Sitze bewerben sich Michèle Rüegg Hormes (FDP) und David Vetsch (GLP). Sie wollen im Gemeinderat Patrik Wolf (parteilos) und Susanne Bereuter (GLP) beerben, die bereits im September mitteilten, dass sie nicht mehr antreten. Damals wurde auch bekannt, dass die anderen Bisherigen, Gemeindepräsident Chris Linder (FDP), Markus Stäheli (SVP), Markus Hoppler (Mitte), Walter Andreas Schelling (SVP) und Daniel Schwendimann (FDP) sich erneut zur Wahl stellen. Linder möchte auch in der Einheitsgemeinde dem Gemeinderat als Präsident vorsitzen.

Sie möchten bleiben: Markus Stäheli (SVP), Daniel Schwendimann (FDP), Chris Linder (FDP), Markus Hoppler (Mitte) und Walter Andreas Schelling (SVP).

Sie möchten bleiben: Markus Stäheli (SVP), Daniel Schwendimann (FDP), Chris Linder (FDP), Markus Hoppler (Mitte) und Walter Andreas Schelling (SVP).

zvg/liz

Im Grunde bleibt es beim Status quo

Grosse Machtverschiebungen sind nicht absehbar. Die SVP wird wiederum mit zwei Sitzen vertreten sein und die Mitte mit einem – es bleibt für beide Parteien beim Status quo.

Auch die Grünliberalen erheben keinen zusätzlichen Machtanspruch. Sie wollen nur ihren Sitz im Gemeinderat verteidigen. Anders als bei den etablierten Kräften hat die Partei, die erst vor einem Jahr gegründet wurde, ihren bisher einzigen Sitz im Gemeinderat erst kürzlich errungen. Und das auch nur, weil die bis zu diesem Zeitpunkt parteilose Bereuter im Herbst der GLP beigetreten war.

Sie treten aus dem Rat aus: Patrik Wolf (parteilos, früher FDP) und Susanne Bereuter (GLP, früher parteilos).

Sie treten aus dem Rat aus: Patrik Wolf (parteilos, früher FDP) und Susanne Bereuter (GLP, früher parteilos).

Limmattaler Zeitung

David Vetsch, der jetzt ihren Sitz anstrebt, unterstreicht aber, dass seine Vorgängerin «im Herzen immer schon eine Grünliberale» war – eine Aussage, die Bereuter selbst jüngst gegenüber der «Limmattaler Zeitung» gemacht hatte. Und weiter: «Viele Uitiker haben sich in der Vergangenheit offen gegenüber grünliberalen Anliegen gezeigt.» Also sei es auch nicht bloss Zufall, so Vetsch, dass die Partei mit einem Sitz im Rat vertreten ist. Der 35-jährige Co-Präsident der Grünliberalen Uitikon und Immobilienportfoliomanager rechnet sich darum auch gute Chancen auf ein gutes Wahlresultat aus.

Geringe Änderungen bei den Freisinnigen

Die FDP ist die einzige Kraft im Rat, bei der sich etwas ändert – wenn man dabei überhaupt von einer Veränderung sprechen kann. Die Freisinnigen machen nämlich nur den Verlust, den sie durch den Parteiaustritt von Patrik Wolf vorübergehend einstecken mussten, wieder wett. Der bald ausscheidende Wolf war im Herbst aus der FDP ausgetreten. Wie er gegenüber der «Limmattaler Zeitung» sagte, wollte er damit seiner Unzufriedenheit mit der Partei Ausdruck verleihen.

Sollte das Volk jetzt aber die neue Michèle Rüegg Hormes zusammen mit ihren beiden FDP-Parteikollegen Schwendimann und Linder in den Gemeinderat wählen, hätten die Freisinnigen wieder ihre ursprünglichen drei Sitze zurückgewonnen. Und die Krise, die sich jüngst innerhalb der Ortspartei abgezeichnet hatte, wäre damit sozusagen wieder ausgestanden.

Schulpflegerin will Gemeinderätin werden

Rüegg Hormes ist in Uitikon aufgewachsen und wurde vor vier Jahren erstmals in die Schulpflege gewählt. Zu ihren Zielen sagt sie: «Mein Aufgabenbereich geht in die Einheitsgemeinde über und ich möchte für unsere Gemeinde wichtige Projekte wie die Schul- und Sportanlage Allmend auch in Zukunft weiter begleiten.» Die 51-jährige Architektin, die bei der Schule für das Ressort Bauten und Schulraumplanung verantwortlich ist, strebt deshalb im Vorstand der neuen Einheitsgemeinde das Bauressort an.

So wie es bis jetzt aussieht, wird sich der Frauenanteil im erweiterten Gemeinderat der Einheitsgemeinde erhöhen. Bisher war mit Susanne Bereuter nur eine Frau im Rat vertreten. Da der Gemeinderat aber künftig um das Schulpräsidium erweitert wird und nur Caroline Cada (FDP) sich um die Nachfolge des abtretenden Schulpräsidenten Reto Schoch (Mitte) bewirbt, werden künftig wohl nicht mehr nur eine, sondern zwei Frauen im Gesamtgemeinderat sitzen.

Kampfwahl bei der Schulpflege

Bei der Uitiker Schulpflege kommt es zu einer Kampfwahl: Sieben Personen kandidieren, es gibt aber nur fünf Sitze. Es treten ab: Schulpräsident Reto Schoch (Mitte), Arthur Blaser (FDP), Conny Gebel (Elternverein) und Michèle Rüegg Hormes (FDP). Caroline Cada (FDP), Sonja Geiger-Wunderlin (parteilos) und Tamara Lehrmann (Mitte) treten wieder an. Zusammen mit den vier neuen Esther Braun (Elternverein), Sascha Ferg (FDP), Rebecca Krausse (Elternverein) und Maximiliano Wepfer (Mitte) kämpfen sie um die fünf Sitze. Fürs Präsidium hat sich einzig Caroline Cada aufstellen lassen.

Rechnungsprüfungskommission: Viel Konkurrenz um die fünf Sitze

Bei der Rechnungsprüfungskommission (RPK) Uitikon kommt es zur Kampfwahl: Acht Personen kandidieren, fünf Sitze stehen zur Verfügung. Werden die bisherigen André Müller (FDP), Roselien Huisman Schütz (FDP) und Christophe Banderet (Mitte) wieder gewählt, müssen sich die fünf neuen Kandidaten um zwei Sitze streiten. Neu auf der Liste stehen Arthur Blaser (FDP), Ulrich Braun (GLP), Balz Gut (FDP), Eric Huber (SVP) und Victor ­Meyer (Mitte). André Müller kandidiert wieder fürs Präsidium. Barbara Furrer und Andrea Barmettler (beide FDP) treten nicht mehr an.