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Auf dem letzten Unterengstringer Baufeld am linken Limmatufer entstehen 30 Mietwohnungen. Am Dienstag wurde die «Riverside»-Baustelle offiziell eröffnet. Architekt Ueli Zbinden ist im Limmattal bekannt: Er hat unter anderem den Bahnhof Glanzenberg gebaut.
Das Unterengstringer Quartier Langwisenstrasse auf der linken Limmatseite wächst per Herbst 2018 um 30 neue Mietwohnungen. Nachdem im März der Aushub begonnen hatte, wurde am Dienstagabend die Baustelle offiziell eröffnet. Sie befindet sich an der Ecke Langwisen- und Weiningerstrasse.
Der zuständige Architekt Ueli Zbinden aus Zürich ist ein alter Bekannter: Er hatte das Dietiker Zentrum entworfen (Bahnhofs-, Kirch- und Marktplatz). Auch der Bahnhof Glanzenberg und die Brücken-Bushaltestelle des Schlieremer Bahnhofs stammen aus seiner Feder.
Laut der zuständigen Immobilien-Entwicklerin kosten die Zweieinhalbzimmer-Wohnungen rund 1500 Franken monatlich. Die Viereinhalbzimmerwohnungen kosten bis zu 2500 Franken. Die neue dreigeschossige Überbauung an der Limmat trägt den Namen «Riverside Langwisenstrasse».
Bei der offiziellen Eröffnung der Baustelle am Dienstagabend sagte Architekt Ueli Zbinden –der in Begleitung seiner Mitarbeiterinnen Sylvia Müller und Rowena Ullrich (beides Architektinnen) zur Baustelleneröffnung erschien –, dass dieses Bauprojekt besonders erfreulich sei. «Es ist etwas Besonderes, schliesslich ist es das letzte Baugrundstück in diesem Quartier», so Zbinden, der 1972 sein Architekturdiplom an der ETH Zürich gemacht hatte.
Die Ehre, dieses letzte freie Unterengstringer Grundstück auf der linken Limmat-Seite zu bebauen, hat er der Gemeinde Unterengstringen zu verdanken: Sie ist auf ihn zugekommen, damit er ein Projekt entwirft.
«Die Überbauung soll auch bevölkerungsmässig eine gute Ergänzung sein», sagte Zbinden. Das Ziel ist ein Mix von Alt und Jung, auch mit Familien. Alle Wohnungen sind behindertengerecht.
Der Standort der Überbauung hatte auch einige Tücken: So sorgen zum Beispiel die Autobahn A1 im Norden sowie die ebenfalls stark befahrene Weiningerstrasse im Osten für Lärm. Entsprechend mussten die Planer einen passenden Lärmschutz bewerkstelligen, sodass sich die künftigen Bewohner auf die Naturnähe konzentrieren können.
Am lautesten wird es aber jeweils drei Wochen vor Ostern, wenn die Unterengstringer mit Böllern und Feuerwerk Mittefasten feiern. Manche der neuen Mieter werden einen wunderbaren Ausblick auf das Feuerwerk geniessen können.
Das Baugrundstück gehörte ursprünglich zu einem Teil der Gemeinde Unterengstringen, zu einem anderen Teil einem Privaten. Neben Architekt Ueli Zbinden sind diverse weitere Personen und Firmen am Neubauprojekt beteiligt. So zum Beispiel Danilo Menegotto von der Immobilien-Entwicklerin BSS&M Real Estate AG. Er habe den Plausch an diesem Projekt, insbesondere auch weil der Investor damit einverstanden war, hier am Limmat-Ufer Mietwohnungen zu bauen. Denn normalerweise würden an solchen Lagen eher Eigentumswohnungen verlangt, wie Menegotto erklärte. «Zu Beginn gab es bei uns auch kritische Stimmen, da die Autobahn so nahe liegt. Vor allem wenn man den Standort nur von einer Karte kennt», erinnert sich Menegotto. Diese Skepsis ist aber mittlerweile verflogen, auch dank der klaren Lärmschutzvorgaben aus dem Quartierplan Zelgli und der schönen Lage direkt an der Limmat.
Als Bauleiter agiert Fridolin Rhyner von der Rhyner Baumanagement AG in Glarus. Als Bauunternehmung ist die Josef Wiederkehr AG aus Dietikon im Einsatz, unter anderem mit dem Polier Carlo Catania. Investorin ist die Seewarte-Gruppe, die zur Ernst-Göhner-Stiftung gehört und die an der offiziellen Baustellen-Eröffnung durch Thomas Regli (CEO) und Carla Veser (Leitung Bauprojektmanagement) vertreten war.
Um die Erstvermietung kümmert sich Monika Gossweiler von der Aargauer Immosoul AG. Es dürfte kaum Probleme geben, die neuen Wohnungen zu vermieten. Denn wie Gossweiler am Dienstag auf Anfrage sagte, haben sich für die 30 Wohnungen bereits 38 Interessenten gemeldet. Darunter seien auch solche, die von der Autobahn aus die Baukräne gesehen hatten und danach im Internet das Bauprojekt googelten.
Das Unterengstringer Langwisenstrassen- respektive Zelgli-Quartier hat eine lange Geschichte: Bereits um das Jahr 1987 herum hatten die Grundeigentümer ein Gesuch für die Erstellung eines Quartierplans eingereicht. Doch erst, als in den 2000er-Jahren entlang der Autobahn neue Lärmschutzwände gebaut wurden, konnte der Quartierplan erstellt und das Gebiet erschlossen werden. Auch die Frage danach, wie der Hochwasserschutz zu bewerkstelligen sei, brauchte eine Zeit lang, bis sie endgültig geklärt war. Doch diese Geschichten sind nunmehr kalter Kaffee. Denn jetzt wird wie erwähnt das letzte Baugrundstück am Limmatufer bebaut – mit Fertigstellung im Herbst 2018.