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Region (LiZ)
Limmattal
Zum ersten Mal fand das «Jazz Dietikon» am Wochenende statt. Im Stadtkeller performten die chinesische Sängerin Bai Xue mit der David Ruosch Band vor einer fast leeren Tribüne.
Mit preisgekrönten Künstlern versuchte das JazzDietikon die Besucher am Sonntag in den Stadtkeller zu locken: Bai Xue – auch bekannt unter ihrem Künstlernamen Elva Bai» – gewann in ihrer Heimat in China bereits mehrere Preise und der Schweizer Jazz- und Bluespianist David Ruosch erhielt 2012 den Swiss Jazz Award. Das Chinesisch Schweizerische Musikprojekt besteht schon seit zwei Jahren, daraus resultierte nun ein Album Namens «Songs From Far Away» – ein Crossover aus Pop, Jazz und Bossa Nova unter chinesischem Stileinfluss.
Die Tribüne im Stadtkeller blieb jedoch zunächst bis auf eine einzige Person leer: «Zum ersten Mal haben wir das JazzDietikon auf den Sonntag verlegt, statt wie üblich jeden ersten Dienstag im Monat», kommentierte Mitorganisator Philipp Rellstab die leeren Reihen. Vielleicht sei es zu spontan gewesen, oder aber das überraschend sonnige Wetter sei schuld an dem ausstehenden Besucheransturm. Nichtsdestotrotz zögerten weder die Band noch die chinesische Sängerin Bai Xue, das Konzert mit grosser Freude durchzuziehen. «Man muss irgendwo mal anfangen», sagte Pianist Ruosch lachend und begab sich motiviert mit seinem Ensemble auf die Bühne.
Chinesisch im Dietiker Stadtkeller
Die «Bai Xue & David Ruosch Band» spielte zunächst die eigens komponierten Stücke aus ihrem neuen Album «Songs From Far Away». Gekonnt wechselte Xue dabei zwischen Kopf- und Bruststimme und erfüllte den Stadtkeller mit ihrem starken und beherrschten Gesang. Die Texte sind in der Strophe auf Chinesisch, der Refrain meist auf Englisch: «Das ist Trend in China», erklärte Pianist Ruosch, ergänzend sagte Sängerin und Songwriterin Xue, dass es ihr wichtig sei, mir ihrer Musik Asiatisches und Westliches zu verbinden.
Vor zwei Jahren ist die Chinesin aus Hong Kong in die Schweiz gezogen und arbeitet seither mit dem Bluespianisten Ruosch zusammen. Dabei wird die Chinesin regelmässig von den Eindrücken in ihrer neuen Heimat Zürich inspiriert: «Beispielsweise sagte mir David Ruosch einst am Telefon ich solle ein «Smart Girl» sein, dann habe ich spontan dazu ein Lied geschrieben», erklärte die 28-Jährige. Bei dem Bluespianisten habe sie schon vieles gelernt, er sei auch noch ein Vorbild für sie, die Chinesisch Schweizerische Zusammenarbeit funktioniere jedoch auf Augenhöhe: «Ich sehe mich nicht als grossen Meister», sagte Ruosch lachend. Er sei froh, wenn er einen Profi-Input beim Komponieren geben könne, Bai Xue sei sehr talentiert und eine ausgezeichnete Songwriterin.
Erst kurz vor der Pause trudelten doch noch drei Stammgäste des JazzDietikon im Stadtkeller ein, worüber sich die Band freute und Sängerin Bai Xue bedankte sich herzlich: «Es sind zwar nicht viele Leute hier, aber wir freuen uns trotzdem sehr in Dietikon zu sein», sagte sie. Bis zum Schluss zeigte die Chinesin ihr Lächeln und sang auch berühmte Radiohymnen von Amy Winehouse und Katie Melua. «Wir sind begeistert von Bai Xue und der David Ruosch Band», sagte Organisator und Jazzmusiker Philipp Rellstab. Das JazzDietikon sei jedenfalls sehr daran interessiert, die Band und Xue eventuell für einen weiteren Anlass zu engagieren.