Im Städte-Vergleich sind die Limmattaler Gemeinden abgestiegen. Die Auswertung der «Bilanz» ist allerdings mit Vorsicht zu geniessen.
Das Limmattal büsst an Ausstrahlung ein. Im neusten Städte-Ranking der Zeitschrift «Bilanz» figuriert Dietikon, vor einem Jahr noch auf Platz 25, nur noch auf Platz 27.
Ähnliches gilt für die Gemeinden Spreitenbach und Urdorf. Erstere war 2020 noch auf Platz 70, jetzt ist sie auf Platz 71. Für Urdorf sieht es noch etwas schlechter aus. Fand man Urdorf vor einem Jahr auf Rang 66, schafft es die Stadt dieses Mal nur auf den 69. Platz.
Einzig Schlieren bleibt, wo es war: auf Position 20.
Die Wirtschaftszeitschrift vergleicht jedes Jahr die Attraktivität der Schweizer Städte. Geprüft wurden 162 Städte in elf Kategorien: Arbeitsmarkt, Bevölkerung und Wohnen, Bildung, Kultur und Freizeit, Erholung, Einkaufen, Gesundheit und Sicherheit, Soziales, Mobilität, Steuern sowie Besonderheiten der Stadt.
Dabei konnte Schlieren auf der Einzelrangliste Soziales besonders punkten. Die Stadt schaffte es hier auf Platz 3. Fast so gut sieht es im Bereich Mobilität aus. Dort liegt Schlieren auf Platz 4.
Spreitenbach, am anderen Ende der Skala, steht zum Beispiel im Bereich Bildung schlecht da.
Schlüsse aus den diesjährigen Zahlen sollte man allerdings nur mit Vorsicht ziehen. Dass die Region auf der Bestenliste aktuell etwas schlechter abschneidet, ändern nichts am Trend, den die Region in den letzten Jahren erfahren hat.
Betrachtet man das Ranking über einen längeren Zeitraum, widerspricht es dem Boom der Agglomeration nämlich nicht. Die Limmattaler Zentrumsgemeinden haben in puncto Ausstrahlung einen wahren Schub erfahren: So lag Dietikon 2010 im Vergleich noch weit hinten auf Platz 53, Schlieren auf Platz 33 und Spreitenbach auf Platz 100.
Die Anziehungskraft der Vororte dürfte in der nächsten Zeit nicht nachlassen. Geht die «Bilanz» doch davon aus, dass sich Zürich auch in den nächsten Jahren nicht so rasch vom Podest stossen lässt. Und solange die Limmatstadt glänzt, wird auch die Zürcher Agglomeration Leute anziehen.
Das hebt auch die Zeitschrift hervor: «Der grosse Gewinner 2021 ist nicht unbedingt die Stadt selbst, sondern vielmehr der Grossraum Zürich.» Tatsächlich sind in der Top 20 neben Städten wie Genf, Bern oder Basel immerhin sechs Vororte von Zürich gelistet, so zum Beispiel Dübendorf und Wallisellen.
Auch die Limmattaler Spitzenreiterin, die Stadt Schlieren, dürfte so rasch nicht an Bedeutung verlieren. Für Preisbewusste könnte die Stadt einen besonderen Reiz ausstrahlen.
Denn die Bodenpreise sind hier einiges günstiger als anderswo. Die Bilanz schreibt: «Innerhalb des Grossraums Zürich sind die Preise mit rund 9400 Franken pro Quadratmeter in Schlieren am tiefsten.» In Dübendorf, das eine ähnliche Ausgangslage aufweist, müsse man für die gleiche Fläche 1000 Franken mehr bezahlen.
Quelle: Bilanz/Wüst Partner