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Ein Spektakel soll es werden – eine «ultimative Musik- und Tanzshow» – prophezeit der Flyer zur Weihnachtsshow 2015 von Roger Küng.
Der Musiker, Veranstalter und Produzent aus Dietikon liebt die Superlative, wie er selbst auf der Bühne des Pfarreizentrums St. Agatha zu verstehen gibt. Nach der Schlagerparty im Oktober steht an diesem Abend für sein «Art of Rhythm»-Ensemble die schönste Zeit des Jahres auf dem Programm – in doppeltem Sinn. Der Maestro wird dafür aus dem Vollen schöpfen.
Die Show benötigte eine beachtliche Vorlaufzeit: «Die ersten Proben begannen bei 36 Grad im Sommer», erzählt Küng amüsiert. Er selbst arrangierte sämtliche Lieder und schneiderte diese den Klangkörpern seiner Sängerinnen auf den Leib.
«In erster Linie müssen meine Leute Spass haben», so Küng. Dies gehöre mit zur Zauberformel, um das Publikum aus dem Alltag zu holen. Neben Gesang und Band setzt er auch auf seine Steelband sowie exklusive Gäste – heute sind Juliette Porchet und ihre Ballettschule «Bodyomsoul» aus Geroldswil am Start.
Der Abend beginnt mit einem zarten schwedischen Adventslied, um danach nur noch selten das Besinnliche einzufangen. Was folgt, ist Dietikons Antwort auf Las Vegas: Neben Weihnachtsklassikern wie «Let it Snow», dargeboten mit reichlich Glitzer und Drama, kommen auch moderne Evergreens wie Michael Jacksons «Heal the World» zum Einsatz – dieser mit Zuckerguss der Extraklasse, denn weisse Engelchen tanzen hier für den Weltfrieden.
Dazwischen die «Art of Rhythm»-Steelband, die den epischen Hit «Music was my first Love» von John Miles interpretiert – schon wähnt man sich unter Palmen.
Umgarnt wird das Ensemble von den jungen Tänzerinnen der Ballettschule, die immer wieder spielfreudig die Bühne stürmen. Das Publikum selbst applaudiert nach jeder Nummer begeistert, doch zum Mitklatschen lässt es sich eher selten animieren. Zu konzentriert verfolgt es das Spektakel.
Musiker Küng, der übrigens die ganze Zeit auf der Bühne ist, zielt auf Perfektion ab, was nicht immer gelingt, aber dafür sehr scharmant wirkt.
Witzig auch die Technik: Da hinkt schon mal der Scheinwerfer der Solistin hinterher, während die Chorsängerinnen im Sternenhimmel versinken.
Dies vermag die unbändige Freude und Lust, die von der Bühne her zu spüren ist, in keiner Weise zu trüben. Und Küng wird nach dem Auftritt sagen, dass es jedes Jahr das Ziel sei, eine Show wie diese bieten zu können: «Es war eine tolle Stimmung und meinem Team gebührt höchstes Lob.»
Der Abend endet schliesslich nach mehr als zwei Stunden bittersüss mit der Zugabe «Someone like you» von Adele. Keine Frage, das war grosses Weihnachts-Kino.