Menschen geniessen den frühlingshaften Samstag an der Limmat.
Der Vater
Peter Wagner und seine zweijährige Tochter Laura geniessen gerade Vater-Tochter-Zeit. Am Abend ist der Hausmann mit seiner Familie bei Freunden in Baden zum Abendessen eingeladen. «Die frische Luft und die schöne Limmat haben eine beruhigende Wirkung auf Laura, sodass sie im Auto später eine bessere Laune hat», meint Wagner. Überhaupt ist er häufig hier anzutreffen. Hier treffe man auch andere Eltern und könne sich austauschen, erzählt Wagner. Er und seine Familie sind vor vier Jahren von Luzern nach Dietikon gezogen. Irgendwann würde er gerne wieder Teilzeit als Mechaniker arbeiten, verrät der zweifache Vater.
Die Familie
Während die Söhne Silvan und Melvin beim Friseur Tim sind, nutzen die Eltern Sven und Yvonne Priester zusammen mit Familienhund Eivie Blue die Zeit, um der Limmat entlangzuspazieren. Die Runde zwischen der Überlandstrassenbrücke bis zur Autobahnbrücke bei Glanzenberg dauert für die beiden eine Stunde. Sie sind aus Muri im Aargau nach Dietikon mit dem Auto gekommen. Nach einem kurzen Anruf hat Yvonne Priester ihre Söhne zu den richtigen Koordinaten an der Limmat gelotst. «Wir gehen regelmässig alle ein bis zwei Monate zum Coiffeur in Dietikon», erzählt Silvan. Im Sommer komme es auch vor, dass sie in der Limmat baden. Normalerweise schwimmen sie aber in der Reuss, so die Priesters. Nun nutzt die Familie gleich die Gelegenheit, noch in die Ikea zu gehen, um ein neues Bett für den 13-jährigen Melvin zu kaufen.
Die Velofahrerin
Die 73-jährige Rösli Bröhl kommt gerade vom Besuch ihrer Tochter in Fahrweid. Bröhl hat ihrer Tochter ein Geschenk fürs neue Jahr gebracht. Nun fahre sie nach Hause zu ihrem Mann in Dietikon an der Schöneggstrasse und werde Mittagessen kochen, sagt Bröhl auf Züridütsch. Bröhl ist vor über 50 Jahren aus Österreich in die Schweiz gekommen. Ihr Mann ist Deutscher und spricht ebenfalls Züridütsch. Beide leben seit 44 Jahren in Dietikon und sind auch Dietiker Bürger und stolze Grosseltern. «Am liebsten fahre ich entlang der wunderschönen Limmat bei gutem Wetter. Nur bei Schnee und Eis fahre ich nicht Velo», erzählt die sportliche Grossmutter, die sich mit Schwimmen und Sport im Frauenturnverein fit hält.
Der mit dem Hund spaziert
Mit seinem Hund Fibi, einem Hawanese-Malteser, spaziert Alireza Taghizadegan von seiner Wohnung an der Poststrasse bis nach Glanzenberg. Bei starkem Regen mag Taghizadegan, aber auch Fibi, nicht länger als fünf Minuten spazieren. Eigentlich habe er den Hund vor vier Jahren seiner damals 14-jährigen Tochter geschenkt, erzählt Taghizadegan. Aber der Hund gehöre dem, der mit ihm spazieren geht, und das sei nun mal er. «Fibi ist zickig und provoziert grosse Hunde. Das ist, weil sie ein bisschen isoliert ist, wie Menschen, die alleine zu Hause vor dem Fernseher sitzen», erklärt Taghizadegan, der versucht, zwei Mal am Tag mit Fibi hinauszugehen. Auf diesem Limmatweg kenne er mittlerweile auch eine Mutter, die ebenfalls den Hund ihrer Tochter ausführt, so Taghizadegan.
Das Paar
Olivia Dössegger ist schwanger, ihre Tochter wird im April zur Welt kommen. Letzten November hat ihr Freund Urs Hösli ihr einen Heiratsantrag in Mauritius gemacht. Es war schon dunkel, sie waren in einem gediegenen Restaurant am Meer. Er pflückte Blumen und versteckte den Ring in einer Blume. «Am Schluss brachte uns der Kellner eine Taschenlampe, um den Ring zu finden», erzählt Dössegger. Sie wohnen beide hinter dem Bahnhof bei der Limmat. Dössegger war seit zwei Tagen nicht mehr an der frischen Luft. Sie hatte Grippe. Die Limmat habe eine beruhigende Wirkung, so Dössegger. «Sie hat etwas Anziehendes. Man hat das Gefühl, in der Natur zu sein», präzisiert ihr Freund Hösli.
Der Jogger
Als eine gute und schöne Joggingstrecke von 10 Kilometern hat sich die Strecke entlang der Limmat von Schlieren bis Dietikon und zurück für Stefan Oglesby erwiesen. Der 52-jährige Oglesby wohnt in Uitikon und fuhr mit dem Auto bis Schlieren. Von Schlieren bis zur Überlandstrassenbrücke in Dietikon sind es vier Kilometer, die Oglesby in 18 Minuten zurücklegte. Im Hochsommer läuft Oglesby lieber im schattigen Wald in Uitikon. «Bewegung löst Denkblockaden. Beim Joggen finde ich meistens Lösungen für aktuelle Probleme im Beruf», sagt Oglesby, der als Unternehmer wie auch als Jogger viel Ausdauer und Durchhaltewillen aufbringt.