Startseite
Region (LiZ)
Limmattal
Der Lockdown zwang die Behörden, vieles ins Internet zu verlagern. Nachdem ein Schlieremer Gemeinderat Sicherheitsbedenken geäussert hat, relativiert der Stadtrat die Gefahr.
Die Behörden werden immer digitaler. Darum müssen sie sich vor Hacker-Angriffen wappnen. In diesem Zusammenhang will der Schlieremer Gemeinderat Daniel Frey (FDP) wissen, wie es um die Cyber-Sicherheit seiner Stadtverwaltung steht.
Ende Januar hatte Frey, der als Institutsmanager am Center for Security Studies an der ETH Zürich arbeitet, eine Kleine Anfrage eingereicht. Darin möchte Frey vom Stadtrat wissen, ob die Stadt ein Sicherheitskonzept für den Schutz der Daten von Parlament und Verwaltung hat. Seine Sorge hat einen aktuellen Auslöser:
«Cyberangriffe auf Unternehmen, Private und öffentliche Organisationen mit ihren teilweise gravierenden Konsequenzen haben während der Coronakrise massiv zugenommen.»
Die Ursache dahinter sieht Frey im Lockdown. Denn in der Pandemie werden mehr Prozesse über das Internet abgewickelt. Schlieren denkt sogar über die virtuelle Durchführung von Parlamentssitzungen nach. Diese Diskussion geht auf einen Vorstoss von Gemeinderätin Songül Viridén (GLP) zurück. Sie fordert, dass Ratsmitglieder, die einer Coronarisikogruppe angehören, im geschützten Rahmen an den Sitzungen teilnehmen können. Gemäss Viridén sind Parlamentarier in der Vergangenheit bereits Sitzungen ferngeblieben, weil sie sich vor einer Ansteckung mit Covid-19 fürchteten. Anfang Februar hat der Gemeinderat beschlossen, dass Viridéns Vorstoss umgesetzt werden soll.
Der Stadtrat hat die Anfrage von Frey mittlerweile beantwortet. Er sieht die Schlieremer Systeme nicht in Gefahr. Der E-Mail-Verkehr und behördliche Plattformen würden über mehrere Stufen gesichert. Selbiges gelte für den Zugriff auf die parlamentarischen Geschäfte. Die Systeme werden regelmässig durch eine unabhängige Fachstelle geprüft. Und es werden immer wieder Sicherheitsupdates durchgeführt.
Frey ist mit der Antwort zufrieden. «Die Verwaltung scheint ihre IT in vernünftigem Mass zu schützen. Eine totale Sicherheit gibt es sowieso nicht», sagt er auf Anfrage. In seinen Augen liegt dies auch an den Anwendern. Zum Beispiel kann es vorkommen, dass Mitarbeiter in ihrem E-Mail-Verkehr nicht genügend vorsichtig sind. Frey wünscht sich deshalb, dass die Mitarbeiter von der Stadt für diese Problematik sensibilisiert werden.