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Das Collegium Musicum und «Le Donne Virtuose» traten in einem musikalischen Fussballmatch gegeneinander an. Das Fussballfeld war dabei für einmal nicht der grüne Rasen, sondern die Bühne im Urdorfer Singsaal Moosmatt.
Dort hatten sich die beiden Teams – das Collegium Musicum Urdorf (CMU) und die Musikerinnen «Le Donne Virtuose» zu einem musikalischen Fussballmatch aufgestellt. Dirigent Pascal Druey war nicht nur ein meisterlicher Trainer mit Pfeife und farbigen Karten, sondern fieberte ebenso mit den jungen und junggebliebenen Fussballfans mit.
Die Schlachtrufe «CMU, CMU, jetzt chunsch du!» spornten die Musikerinnen und Musiker zu Höchstleistungen an. Aber auch die Musikerinnen Fränzi Frick, Cati Klemm, Nicole Hitz und Eva-Maria Burkard freuten sich an den Schlachtgesängen «Donne, Donne, gänd no meh!»
Weder Sieger noch Verlierer
Der musikalische Wettstreit begann mit einer Zeitreise ins Jahr 1711. Der Venezianer Antonio Vivaldi hätte sich damals mit seinem Concerto grosso, Opus 3, Nr. 11 in d-Moll wohl kaum träumen lassen, dass sein Werk einst einer fussballerischen Inspiration dienen könnte.
Erfrischend unkompliziert und fröhlich spielten sich die Musikerinnen den Ball zu, trippelten einander aus oder leisteten sich gar Fouls, sodass «Schiedsrichter» Druey die gelbe Karte zücken musste. Schliesslich endete das Spiel unentschieden. Denn: «Beim Musizieren gibt es weder Sieger noch Verlierer», sagte die Bratschistin Nicole Hitz am Ende des musischen Fussballmatches. Dass auch das Publikum Freude am perfekten Zusammenspiel hatte, zeigte es mit einer Welle.
Nach dem Konzert waren die Zuhörer voll des Lobes. Der zwölfjährige Marc Schmidt aus Urdorf fand den Match «voll lustig und interessant». Sein jüngerer Bruder Joël sagte: «Das Foul mit der gelben Karte fand ich besonders spannend, gerne hätte ich noch die rote Karte gesehen.» Und der siebenjährige Silvan Gehrig aus Zürich fand den lautstarken Streit unter den Instrumenten am lustigsten. Gut kam bei den Kindern auch an, dass sie die Instrumente nach dem Konzert gleich noch selbst ausprobieren konnten.
Fast wie ein Familientreffen
Doch auch für die Musikerinnen und Musiker war das Konzert ein grosses Vergnügen. «Für uns fühlte es sich an wie ein Familientreffen», sagte Fränzi Frick von den «Donne Virtuose». Denn sämtliche Musikerinnen der Gruppe hatten sich in den vergangenen zehn Jahren beim Collegium Musicum engagiert, sei dies als Solistin, Konzertmeisterin oder als Zuzügerin. «Wir sind auch dieses Mal mit unserem Projekt aufs Herzlichste empfangen worden», sagte Frick. «Das Collegium Musicum mit seinem wunderbaren Dirigenten Pascal Druey war sehr motiviert, sodass der Funke auch auf das Publikum übersprang.»
In nur zwei Tagen hätten sie diesen humorvollen Wettkampf vorbereitet, sagte Frick. Das ist umso erstaunlicher, als dass das Programm mit seinen vielen schnellen Wechseln und dem inszenierten Wettkampf durchaus anspruchsvoll war. Die Spontaneität und vor allem auch die Professionalität aller Musiker habe sie beeindruckt, so die Geigerin.