Limmattal
Nordumfahrung: Dritte Gubriströhre und mehr Autobahnspuren auf der A1 versprechen weniger Stau und Lärm

Der Zürcher Regierungsrat zeigt sich mit dem laufenden Ausbau der Nordumfahrung zufrieden. Mit der dritten Gubriströhre und mehr Autobahnspuren soll es im Limmattal ruhiger werden.

Oliver Graf
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Neu viel Platz auf der A1 bei Affoltern: Drei Spuren führen in Richtung Bern, vier in Richtung St.Gallen.

Neu viel Platz auf der A1 bei Affoltern: Drei Spuren führen in Richtung Bern, vier in Richtung St.Gallen.

zvg/Bundesamt für Strassen (Astra)

Der Zürcher Regierungsrat zeigt sich mit dem laufenden Ausbau der Nordumfahrung zufrieden. Die Leistungsfähigkeit der Nationalstrasse A1 könne so erhöht werden und die Stausituation nachhaltig verbessert werden, hält er auf eine Anfrage der Kantonsräte Nicola Siegrist (SP, Zürich) und Jeannette Büsser (Grüne, Zürich) fest. Diese hatten sich besorgt darüber gezeigt, dass der Bau der dritten Tunnelröhre durch den Gubrist sowie der Ausbau der A1 zwischen dem Limmattalerkreuz und der Überdeckung Stelzen «eine erhebliche Kapazitätserweiterung zur Folge» haben werde. Dies werde auch zu «mehr Autoverkehr an verschiedenen Orten im Kanton» führen.

Rund 120'000 Fahrzeuge würden heute werktags über die Nordumfahrung verkehren, rund 100'000 davon durch den Gubrist, hält der Regierungsrat in seiner Antwort fest. Nach der Eröffnung der dritten Tunnelröhre dürfte gemäss Prognosen eine Kapazitätserhöhung um etwa 15 Prozent möglich sein.

Dennoch erwartet der Regierungsrat insgesamt keinen Mehrverkehr: «Es ist davon auszugehen, dass ein Grossteil der zusätzlichen Kapazität von zurückverlagertem Ausweichverkehr genutzt werden wird und nicht von Neuverkehr.» Weil der Verkehr also besser über die Autobahn und durch den Gubrist fliessen kann, werden weniger Auto- und LKW-Fahrer bei Stausituationen durch die Dörfer fahren. Der Regierungsrat schreibt:

«Der Ausbau der Nordumfahrung wird zu grossflächigen Entlastungen führen. Zu einer Mehrbelastung wird es vor allem auf dem Nationalstrassennetz selber kommen.»

Damit dies auch erreicht werde, bestehe ein Konzept von verkehrlich flankierenden Massnahmen, antwortet der Regierungsrat weiter. In den Dörfern soll einerseits die Durchfahrt erschwert oder verhindert werden. Dazu werden Fahrbahnen verschmälert und Kreuzungen neu gestaltet. Andererseits soll die ausgebaute Nordumfahrung beispielsweise durch breitere oder zusätzliche Fahrspuren besser erreichbar sein.

Im Limmattal werden unter anderem die Achse durch Oetwil und Geroldswil sowie die Ortsdurchfahrten Fahrweid, Weiningen und Unterengstringen vom Durchgangsverkehr entlastet. Zudem soll der Verkehr aus dem Raum Dietikon/Schlieren möglichst direkt zum Halbanschluss Weiningen geführt werden. Ob die Massnahmen wirken, soll ein breit angelegtes Verkehrsmonitoring zeigen, schreibt die Regierung.