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Der Dietiker Pasquale Aleardi und seine Band Die Phonauten begeisterten das Publikum am Sommerfest. Und die Stadt verteilte Dietiker Weggen, um 50 Jahre Stadtrecht zu feiern.
Kaum betritt der Dietiker Pasquale Aleardi die Bühne und singt die ersten Töne, steigt die Freude im Publikum. Er wird mit Applaus gefeiert. Aleardi und die Phonauten sind das Highlight des Dietiker Sommerfestes, das am Freitag und Samstag auf dem Kirchplatz stattfand. «Es freut mich ungemein, in meiner früheren Heimat Dietikon zu sein. Das letzte Mal, dass ich hier ein Konzert gab, war im Jahr 1991 in der Stadthalle», erzählt Aleardi.
Seine Freude ist spürbar, und so steigt er hinunter zu den Kindern, umarmt viele seiner Freunde aus vergangenen Zeiten und überzeugt mit seiner tiefen Stimme auf ganzer Linie. Auch worüber er und seine Bühnenkollegen zwischen den Songs berichten, verzückt die tobende Menge im vollbesetzten Festzelt. «Ich liebe die Glocken der St. Agatha», sagt Aleardi etwa und berichtet von seinen Erinnerungen an das Zentralschulhaus und von seiner ersten unerfüllten Liebe in dieser Stadt.
Der erste Song «Retro» widmet der Star des Abends Irene Brioschi, Kulturbeauftragte der Stadt Dietikon, für ihren Einsatz und die Tatsache, dass sie seit drei Jahren keine richtigen Ferien mehr hatte. «Diese kommen jetzt nach diesem Fest», sagt sie. Brioschi hat das spezielle Konzert ermöglicht, was wegen der schauspielerischen Verpflichtungen Aleardis kein leichtes Unterfangen war.
«Es ist richtig gut und ich bin von der tollen Musik überrascht, weil ich ihn nur als Schauspieler kenne», sagt Silvia Knaus. Sie selbst ist am Stand des Vereins Circolo Culturale Sandro Pertini vertreten und lobt das Sommerfest, das in dieser Form zustande kam, weil mit dem nationalen Tag der Musik, dem Fest der Kulturen des Integrationsforums sowie dem Sommerkonzert der Kulturkommission gleich drei Termine anstanden: «Das Fest der Kulturen, das sonst einzeln stattfindet, hat in dieser Form die Idee der Integration weitaus besser erfüllen können – das Fest ist wirklich für alle da», sagt sie. «Wir wollten eigentlich um 17 Uhr aufräumen, aber es lief so gut, dass wir bis 20 Uhr geöffnet hatten», ergänzt Rolf Knaus.
Auch der in Dietikon wohnhafte Rapper Siga tritt, gemeinsam mit Morish aus Brugg, dem Schweizer Eminem, wie er auch genannt wird, auf. Die beiden sind seit rund anderthalb Jahren zusammen auf Tour und spielen etwa die neue Single «Gucci Mania».
«Es ist mir immer eine grosse Freude, in Dietikon aufzutreten, auch deshalb, weil meine ganze Familie dabei sein kann, was auf meinen Tourneen in Deutschland selten vorkommt», sagt Siga nach dem Auftritt.
«Was man macht, muss man gerne tun», äussert sich Amadeo Drigatti, Verkaufsleiter der Oberstadt-Bäckerei, zum Geschehen auf dem Kirchplatz. Er hatte den Auftrag gefasst, 500 Dietiker Weggen an die Besucher zu verteilen, die die Stadt als Überraschung zum Jubiläum «50 Jahre Stadtrecht» offerierte.
Für einen reich befüllten Tisch voller türkischer Spezialitäten sorgen dreissig Frauen des türkischen Kulturvereins Zürich: «In den eingerollten Weinblättern stecken rund sieben Stunden Arbeit», erzählt die 27-jährige Aysun Coskun. Sie verkauft mit einem strahlenden Lächeln und trotzt damit dem regnerischen Wetter.
Besonders viel Publikum zieht die Aufführung des serbischen Folklore-Tanz-Vereins Kud Kolo aus Baden an. Die Tanz- und Gesangsdarbietung der Kinder in ihren farbigen Trachten und aufwendigen Frisuren sorgt dafür, dass manch stolzes Elternpaar die Handykamera zückt, um diesen Moment der Lebensfreude festzuhalten.