Limmattal
Nützes und unnützes Wissen von A bis Z: Damit punkten Sie auf dem nächsten Schützenfest

Lydia Lippuner
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Am Eidgenössischen Schützenfest nehmen jeweils Tausende teil.

Am Eidgenössischen Schützenfest nehmen jeweils Tausende teil.

Zur Verfügung gestellt

Aarau: Die Stadt war 1824 die Geburtsstätte des Schweizerischen Schiessvereins (SSV). Mittlerweile heisst dieser Schweizer Schiesssportverband und zählt mit rund 175 000 Mitgliedern zu den grössten Sportvereinen des Landes.

Biathlon: Diese olympische Sportart ist eine Kombination aus Langlauf und Schiessen. Das schweizerische Biathlon-Team gewann an der Olympiade in Rio dieses Jahr fünf Diplome.

Combatschiessen: Wörtlich übersetzt heisst das «Bekämpfungsschiessen». Dabei zielen die Schützen aus einer Distanz von 5 bis 50 Metern Entfernung auf Manns- oder Klappscheiben.

Dietikon: Dieser Ortsname ist im Arc de Triomphe in Paris eingraviert. Denn während des zweiten Koalitionskriegs kam es im Limmattal zu einer Schlacht zwischen Frankreich und den verbündeten Monarchien Österreich und Russland. Und da wurde natürlich auch geschossen.

EU-Waffengesetz: Als Schengenmitlied soll sich die Schweiz dem EU-Waffenrecht angleichen. Das Schweizer Waffenrecht galt bisher aber als eines der liberalsten der Welt. Die Umsetzung der nun vorgesehenen Angleichung an das EU-Recht wird von den Schützen sowie der Waffen-Lobby stark kritisiert.

Feldschiessen: Der Schweizerische Schiessverein organisiert seit 130 Jahren das eidgenössische Feldschiessen. Mit rund 135'000 Teilnehmern ist dieses eines der grössten Schützenanlässe der Welt statt.

Gut Schuss: Das ist der offizielle Gruss der Pistolen- und Gewehrschützen.

Heidi Diethelm Gerber: Die Thurgauerin gewann an der Olympischen Spielen in Rio Bronze im 25-Meter-Schiessen. Sie war mit 47 Jahren die älteste Athletin der Schweizer
Delegation.

Stolz präsentiert Heidi Diethelm Gerber bei der Medaillenzeremonie ihre bronzene Auszeichnung.

Stolz präsentiert Heidi Diethelm Gerber bei der Medaillenzeremonie ihre bronzene Auszeichnung.

Interesse: Experten beobachten, dass besonders junge Männer sich vermehrt für Waffen interessieren. Die Anzahl der erworbenen Waffenscheine stieg zuletzt immer mehr an. In Schweizer Haushalten lagern zudem immer mehr registrierte Waffen. Derzeit sind es im ganzen Land 865 000 Stück, wie die Zürcher Kantonspolizei auf Anfrage bestätigt. Das sind rund 73 000 mehr als vor einem Jahr. Hinzu kommen 900 000 Armeewaffen sowie eine Dunkelziffer.

Jäger: Aktuell zählt man in der Schweiz rund 30 000 Jäger, davon sind rund 1500 Frauen aktiv.

Karabiner: Die persönliche Waffe der Schweizer Soldaten von 1933 bis 1958 hiess Karabiner. Dieser wurde ab 1958 durch das Sturmgewehr 57 ersetzt.

Ein Schütze mit Karabiner

Ein Schütze mit Karabiner

Hans Peter Schläfli

Laden: Der grösste Waffenladen der Schweiz heisst «Gun Factory» und befindet sich in Rudolfstetten.

Maschinengewehre: Diese werden auch Serienfeuerwaffen oder MG genannt. Dabei handelt es sich um Schusswaffen, die Dauerfeuer abgeben, solange der Abzug gezogen ist und sich Munition im Magazin befindet. Sie sind in der Schweiz verboten.

Naturalien: Am Kantonalschützenfest kann man sich auch für den Limmattaler-Stich eintragen. Bei diesem kann der Schütze Lebensmittel wie Wein, geräuchertes Fleisch oder Käse gewinnen.

Offizielle Münze: Der Silbersponsor Degussa stellte eine Münze aus einer Unze Feinsilber für das Kantonalschützenfest her. Sie ist für 55 Franken in Degussa-Läden erhältlich.

Pflicht: Angehörige der Armee müssen einmal pro Jahr die obligatorische Schiesspflicht absolvieren. Bei diesem sollen sie das 300-Meter-Präzisionsschiessen üben und die
sichere Handhabung mit der persönlichen Waffe trainieren.

Quantum of Solance: Im James-Bond-Film des Schweizer Regisseurs Marc Foster schoss
Daniel Craig alias James Bond mit der Selbstladepistole PPK des deutschen Waffenherstellers Walther PPK. Die Modellbezeichnung «PPK» steht für Polizeipistole Kriminal.

Rangeur: Der Schütze erhält mit dem Rangeur seine Schiesszeit zugeteilt. Es gibt verschiedene Rangeursysteme: Am häufigsten sind es Marken mit vermerkter Scheibennummer und Schiesszeit.

Sturmgewehr 90: Abgekürzt Stgw 90. Das ist ein leichtes Sturmgewehr, das von der Schweizerischen Industrie-Gesellschaft (SIG) entwickelt und hergestellt wurde. Es ist die Standardwaffe der Schweizer Armee.

 Tag der Angehörigen - Genie Rekrutenschule 73 16-3 - auf dem Waffenplatz Brugg; Sturmgewehr 90 / Sturmgewehre 90

Tag der Angehörigen - Genie Rekrutenschule 73 16-3 - auf dem Waffenplatz Brugg; Sturmgewehr 90 / Sturmgewehre 90

Tontaubenschiessen: Das ist ein eher teurer Spass, denn bei diesem müssen die Schützen mit einer Schrotflinte sogenannte Tontauben treffen.

Unterstützung: Die Schützen des Kantonalschützenfests erhalten Unterstützung von Limmattaler Schülern. Diese fungieren als Warner und bedienen die elektronische Trefferanzeigeanlage für den Schützen, sagen ihm die Schiessprogramme an und geben sie für ihn ein.

Vergangenheit: Lange durften Armeeangehörige ihre Waffe mitsamt der Taschenmunition nach Hause nehmen. Heute ist das nicht mehr der Fall. Wilhelm Tell ist wohl der berühmteste Schweizer Schütze. Der Pfeil aus seiner Armbrust traf laut der Geschichte von Friedrich Schiller sowohl den Apfel auf dem Haupt seines Knaben sowie das Herz des Vogtes Gessler.

X-beliebig: Während des Jahres kann man Waffen jederzeit auf einer x-beliebigen Polizeistation abgegeben. Im letzten Jahr wurden laut der Kantonspolizei Zürich 3000 Kilo Waffen verschrottet.

Kleinwaffen bei einer freiwilligen Waffenabgabe in Zürich (Archiv)

Kleinwaffen bei einer freiwilligen Waffenabgabe in Zürich (Archiv)

Keystone

Yoko Ono: Die Ehefrau des verstorbenen John Lennon gilt als vehemente Waffengegnerin. Zu ihrem 44. Hochzeitstag stellte sie ein Foto der blutverspritzen Brillengläser ihres erschossenen Gatten auf Twitter.

Zweiter Platz: Die Schweiz belegt den zweiten Platz bei der Anzahl Schusswaffentoter weltweit. 2015 starben hierzulande 231 Personen durch Schusswaffen. Das sind 7,7 Schusswaffentote pro eine Million Einwohner – in den USA liegt dieser Wert bei 29,7. Bei 91,3 Prozent der Schweizer Schusswaffentoten handelte es sich um Suizide.