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Limmattal
Auf der Eggstrasse in Oberengstringen gilt seit Kurzem Tempo 30 – weitere Strassen im nördlichen Dorfteil könnten folgen.
Vor zwei Jahren reichten 106 Anwohnerinnen und Anwohner bei der Gemeinde Oberengstringen eine Anfrage für die Einführung einer Tempo-30-Zone auf der Eggstrasse ein. An seiner letzten Sitzung Mitte Januar beschloss der Gemeinderat, die Geschwindigkeitssenkung umgehend umzusetzen. Vergangene Woche wurden die entsprechenden Signalisationen angebracht. Die Eggstrasse erweitert die seit vielen Jahren bestehende 30er-Zone der parallel dazu verlaufenden Rebbergstrasse. Das neue Regime gilt jedoch zunächst nur temporär, wie der Gemeinderat mitteilt. Weil die Anfrage bereits so lange pendent sei, habe man nicht weiter zuwarten wollen.
Seinen Entscheid stützte der Gemeinderat auch auf ein Ende 2019 fertiggestelltes Verkehrsgutachten. Denn die Umsetzung auf der Eggstrasse ist Teil eines grösseren Anliegens, im nördlichen Dorfteil oberhalb der Zürcherstrasse die Einführung von 30er-Zonen zu prüfen.
Nach der Anfrage im Januar 2018 beauftragte der Gemeinderat ein regionales Ingenieurbüro, ein Verkehrsgutachten zu erstellen. Dieses soll als Entscheidungsgrundlage für die Umsetzung von möglichen Tempo-30-Zonen dienen. Dabei liess der Gemeinderat nicht nur das von der Anfrage betroffene Gebiet Eggstrasse/Rütihofstrasse prüfen, sondern auch das Quartier Sonnenberg mit zahlreichen Privatstrassen. «Wir wollten weitsichtig planen und eventuelle Anliegen aus der Bevölkerung vorwegnehmen», sagt Gemeindepräsident André Bender (SVP).
Auf Basis des Gutachtens erarbeitet die Gemeinde nun in einem ersten Schritt ein konkretes Bauprojekt für die Umsetzung auf der gesamten Eggstrasse und dem unteren Teil der von der Eggstrasse abzweigenden Rütihofstrasse, die zum Friedhof führt. «Im oberen Teil der Rütihofstrasse und im angrenzenden Staldenquartier sind die Voraussetzungen für die Umsetzung von Tempo 30 für den Gemeinderat nicht gegeben», sagt Bender.
Wir wollten weitsichtig planen und eventuelle Anliegen aus der Bevölkerung vorwegnehmen.
(Quelle: André Bender Gemeindepräsident Oberengstringen (SVP))
Um neue Tempo-30-Zonen einzuführen, muss die Gemeinde bei der kantonalen Sicherheitsdirektion ein Gesuch um Signalisationsänderung einreichen und das darauf aufbauende Bauprojekt ausschreiben. Laut Bender rechnet die Gemeinde damit, dass bis zu den Sommerferien ein umfassender Entscheid von der Sicherheitsdirektion bezüglich der Einführung einer 30er-Zone vorliegt.
Dann könnten die definitive Signalisation und die baulichen Massnahmen im Laufe des Sommers umgesetzt werden und die temporäre 30er-Zone wird definitiv. Für Bender steht fest, das möglichst wenig Bremsschwellen, sogenannte Berliner Kissen, verbaut werden sollen. In einer groben Kostenschätzung rechne die Gemeinde mit Ausgaben von rund 100'000 Franken, so der Gemeindepräsident.
Erst in einem zweiten Schritt nimmt der Gemeinderat dann das Sonnenbergquartier ins Visier. Der Gemeinderat wird dort ebenfalls entscheiden müssen , ob er aufgrund des Verkehrsgutachtens über eine Temporeduktionen verfügen wird. Auch ein neues Parkierungsregime, wie es bereits südlich der Zürcherstrasse 2014 eingeführt wurde, könnte dann wieder zum Thema werden.
Als die Gemeinde 2012 Tempo-30-Zonen einführen wollte und über das 2014 eingeführt Parkierungsregime diskutiere, wehrten sich viele Privatstrassenbesitzer dagegen. Schliesslich beschränkte die Gemeinde sich auf die Umsetzung im südlichen Dorfteil und fokussierte die Tempo-30-Zonen besonders auf die Umgebung der Schulhäuser und des Alterszentrums.
Damals entschied die Gemeinde sich noch gegen die eine Geschwindigkeitssenkung auf der Eggstrasse. Doch seither hat sich die Situation laut Bender auch wegen der regen Bautätigkeit entlang der Strasse verändert.