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Region (LiZ)
Limmattal
Stadträtin Manuela Stiefel (FDP) hat den neuen Strassenabschnitt zwischen Stadtplatz und Geissweid eröffnet.
Hier geht es zu den Video-Interviews mit Architekt Stephan Kuhn und Stadträtin Manuela Stiefel.
Es gibt eine Baustelle weniger im Limmattal. Denn in der Nacht auf gestern wurde in Schlieren der neue 300-Meter-Abschnitt der Badenerstrasse eröffnet. Er verbindet Stadtplatz und Geissweid. Nachdem erste Autos bereits über den frischen Asphalt gerollt sind, wurde er kurz nach 5 Uhr auch offiziell eröffnet.
Dafür stand Albert Schweizer, Standortförderer der Stadt Schlieren, auf die Strasse und gab den Autofahrern Handzeichen. «Wir würden ihnen gerne einen Blumenstrauss überreichen, weil sie zu den ersten gehören, die diese Strasse befahren», erklärte Schweizer. Doch auf dem Arbeitsweg in aller Herrgottsfrühe hatten es viele Lenker zu pressant und fuhren lieber gleich weiter. Vielleicht dachten sie auch, das alles sei ein Scherz.
Doch dann kam aus Richtung Zürich das Auto der Schlieremerin Gordana Bortic. Sie erhielt von der Vize-Stadtpräsidentin Manuela Stiefel (FDP) einen Blumenstrauss. Bortic freute sich und war zudem froh, dass Schweizer ihr erklärte, wo sie durchfahren muss. Denn kurz nach der Strasseneröffnung waren die ersten Falschfahrer zu sehen. Bis sich die Verkehrsteilnehmer umgewöhnt haben, dürfte es noch dauern. Denn gebaut wird immer noch, die Verkehrsführung um den Stadtplatz wird erst Ende August definitiv. Auch dass die Badenerstrasse jetzt einen anderen Verlauf hat, sorgt für Verwirrung. Bei einem kurzen Rundgang machte Stadträtin Stiefel eine auf den Bus wartende Frau persönlich darauf aufmerksam, dass die Haltestelle im nun für immer gesperrten alten Teil der Badenerstrasse nicht mehr bedient wird.
Neben der Schlieremerin Gordana Bortic erhielten auch Josef Kassa aus Regensdorf und der Schlieremer Patrick Werder Blumen überreicht. Er stand stellvertretend für viele, die sich regelmässig durchs Zentrumslabyrinth kämpfen. Denn Werder pendelt täglich mit dem Auto von Schlieren nach Zürich Altstetten. «Wir haben also genau den richtigen gefunden», sagte Stiefel. «Vielleicht fahren Sie ja dereinst mit der Limmattalbahn», fügte sie an.
Die Gleise für das 2er-Tram, das ab Herbst 2019 bis zur Geissweid fährt, liegen in der Mitte der neuen Badenerstrasse. Sagt das Volk am 23. September Nein zur Stopp-Initiative, fährt ab Ende 2022 auch die Limmattalbahn hier durch. Heute enden die Gleise bei der Geissweid. Stiefel ist dafür, dass es weitergeht: «Dieses Gesamtverkehrsprojekt darf nicht in der Mitte stehen bleiben, sondern muss fertig gebaut werden.»
Die gestrige Strasseneröffnung war ein Meilenstein. 2005 begannen die Planungen für die neue Zentrumsgestaltung. Nun ist das Flügeldach – unter dem die Buspassagiere gestern erstmals auf den 31er warteten – fertig. Bis im Spätherbst soll der ganze Stadtplatz vollendet sein. Noch fehlen die Bauminseln und das Wasserspiel. Es sei ein «sehr spezielles Gefühl», 13 Jahre nach Planungsstart beim Stadtplatz zu stehen, sagte der gestern ebenfalls anwesende Architekt Stephan Kuhn.
Und die 7000 Quadratmeter der alten Badenerstrasse? Klar ist, dass die Stadt diese dem Kanton abkaufen will. Bis danach ein Projekt spruchreif wird, ist noch viel Planung und Politik nötig.
Fotos und Videos: Sandro Barbieri Photography.