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Region (LiZ)
Limmattal
Der Knabenverein hat am Wochenende in Aesch zum grossen Sommerfest geladen – für die einen wurde es sehr spät.
Es ist Samstag, neun Uhr abends. Aus dem Wald klingt laute Schlagermusik, sie wird über die Felder getragen und ist sogar noch im Dorfzentrum von Aesch zu hören. Ein junges Reh flieht hastig aus dem Gehölz. Dort, wo sich die Waldlichtung öffnet, spielen Kinder Fangen. Ein kleiner Verkaufstand bietet Lebkuchenherzen und kleine, süsse Leckereien an. Weiter hinten steht den Gästen dieses Jahr ein grosses, überdachtes Festzelt zur Verfügung. Darunter befinden sich ein paar Sitzbänke, Tische, eine kleine Tanzbühne und ein Verpflegungsstand. Mehr braucht es nicht: Auf der kleinen Waldlichtung oberhalb des Dorfes ist das Aescher Sommernachtfest in vollem Gange.
Das freut die Organisatoren: «An unserem Fest läuft etwas und es herrscht immer eine super Stimmung», sagt Lukas Hofstetter, der am Sommerfest, welches dieses Jahr zum 20. Mal gefeiert wird, das erste Mal im Service mithilft und zum Organisationsteam gehört. Er wird in diesem Jahr 18-jährig und war damit berechtigt, im Januar in den Knabenverein Aesch aufgenommen zu werden. «Für mich war es klar, dass ich Mitglied werden will», sagt er. Bereits sein Onkel und auch sein Vater seien Mitglieder des Knabenvereins gewesen. Und schon als kleiner Junge sei er immer an den Aescher Sommerpartys mit dabei gewesen und habe sie toll gefunden.
Mittlerweile haben sich noch mehr Gäste auf den Weg zum Waldfest gemacht. Bereits auf dem Weg Richtung Waldlichtung begrüsst man sich und witzelt über die vergangene Nacht, die für viele Besucher sehr lang war. «Tja, es ist die älteste Generation, die an beiden Abenden zum Feiern kommt», sagt Marlies Wüthrich aus Aesch und lacht. Sie kommt seit vielen Jahren ans Fest und geniesst es jedes Mal, wie sie sagt. «Ich komme immer hierher. Auch meine Söhne waren damals im Knabenverein», erzählt sie.
Sogar aus Bern reisen sie an
Im Festzelt beginnt derweil die Band Sumawind wieder, die Stimmung anzuheizen. Sie war schon am Freitagabend vor Ort und hat die Gäste zum Tanzen gebracht. «Das war saulustig gestern und wir hatten so viel Spass», sagt die Sängerin zur Begrüssung. Nach dem dritten Lied wird bereits an allen Tischen wieder mitgewippt und geklatscht. Auf der kleinen Bühne neben dem Festzelt wird währenddessen getanzt und gelacht.
«Das brauchst du hier», sagt Cyrill Rüegger und stellt einen grossen Becher Bier auf den Tisch. Er bringt damit seine Freunde zum Lachen, die mit ihm in einer Ecke auf einer Festbank sitzen. Vor ihnen steht ein sogenannter Bier-Tower, dessen Säule über ihre Köpfe ragt und mit drei Litern des Getränks gefüllt ist. Cyrill Rüegger wohnt in Bern, aber für dieses Fest im Sommer kommt er zurück in die Gegend: «Ich bin hier aufgewachsen und bin immer noch mit dabei», sagt er.
Während die kleinsten Besucher in den Kinderwagen bereits schlafen, beginnt für die Mitglieder des Knabenvereins ein langer Abend, an dem sie um die Tische schwirren, allerlei heisse Speisen wie Pommes frites und Schnitzel verteilen und viele Getränke servieren werden. «Gestern kam ich erst um halb sechs Uhr in der Früh zu Hause an», sagt Lukas Hofstetter und grinst.