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Region (LiZ)
Limmattal
Nach 88 Jahren ist Schluss: Das Kino Capitol mach dicht. Mit ein Grund dafür ist ein Neubauprojekt in Spreitenbach.
Was in der Stadt Dietikon gerade in den letzten Wochen mündlich die Runde machte, ist nun offiziell bestätigt: Das Cinéma Capitol gibt seine Geschäftstätigkeit Ende Jahr auf. Das hat die Geschäftsleitung des Familienbetriebs am Sonntag mitgeteilt.
Der Hauptgrund für den Entscheid sei die zukünftige Konkurrenzsituation. Zur Erinnerung: Die Konkurrenz im Limmattal nimmt im Frühjahr 2019 völlig neue Ausmasse an. Denn dann soll in Spreitenbach das neue Multiplex-Kino der französischen Firma Pathé eröffnen, das zehn Säle respektive 2000 Sitzplätze umfasst.
Neben den rund 100 Stadtzürcher und den 10 Badener Kinosälen sieht die Cinéma-Capitol-Geschäftsleitung die Existenzgrundlage des Dietiker Kleinstfamilienbetriebs als nicht mehr gegeben an, heisst es in der Mitteilung.
Das bekannte Kino an der Bremgartnerstrasse 1 besteht seit 1930. 1950 ging es in Familienbesitz über. Die Geschäftsleitung besteht aus Claudia und Martin Romer.
Nach der Betriebsschliessung soll das Cinéma Capitol mittelfristig umgenutzt werden. Die Umnutzungsplanung läuft.
Die neue Nutzung wird voraussichtlich per 2021 oder 2022 starten. Sie werde nichts mehr mit der heutigen Betriebstätigkeit zu tun haben, teilt die Cinéma-Capitol-Geschäftsleitung weiter mit.
Das erwähnte Pathé-Kino in Spreitenbach ist Teil der Überbauung Limmat-Spot. Neben dem Kino umfasst diese unter anderem ein 17-stöckiges Hochhaus sowie 195 Wohnungen und 450 Parkplätze. Von der Limmattalbahn wird sie mit den beiden Haltestellen Grabäcker und SCS Tivoli erschlossen. Der Standort liegt zwischen Industrie- und Landstrasse gegenüber dem Ikea-Möbelhaus. Das Projekt Limmatspot wird von den Investoren mit dem Slogan «Zürich war gestern» beworben. (AZ)