Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger genehmigten das Budget samt gleichbleibendem Steuerfuss. Thematisiert wurde auch der Busverkehr.
Die Traktandenliste an der Oetwiler Gemeindeversammlung am Dienstagabend war überschaubar. Das Budget 2019 und eine Anfrage standen auf dem Programm. Für 56 Stimmberechtigte war es Grund genug, in der Gemeindescheune zu erscheinen. Mit dabei waren auch acht Jungbürger, die teilweise zum ersten Mal von ihrem Stimmrecht Gebrauch machten. Die Anwesenden gaben dem Budget wie auch dem gleichbleibenden Steuerfuss von 41 Prozent einstimmig grünes Licht. Das Budget 2019 sieht bei einem Aufwand von rund 8,46 Millionen Franken und einem Ertrag von rund 8,31 Franken ein Minus von rund 154 000 Franken vor.
Auch wenn die Gemeinde Investitionen in der Höhe von rund 845 000 Franken plant — etwa für Strassensanierungen oder den Anschluss der Gemeindeliegenschaften an das Fernwärmenetz der Limeco — , will der Gemeinderat den Steuerfuss nicht erhöhen. «Wir haben gelernt, dass Steuerfusserhöhungen nicht populär sind. Eine solche ist für uns kurzfristig keine Lösung», sagte Finanzvorstand Thomas Bernegger (CVP). Damit spielte er auf die letzte Budgetgemeindeversammlung an, als die Oetwilerinnen und Oetwiler die damals beantragte Steuererhöhung von 41 auf 46 Prozent bachab schickten. Und trotzdem: «Die Ausgaben bleiben und steigen sogar. Wir können sie nicht reduzieren, sondern nur optimieren», sagte Bernegger.
Thematisiert wurde an der Versammlung auch der öffentliche Verkehr. Reinhard Oberortner sprach in seiner Anfrage die ÖV-Strategie des Zürcher Verkehrsverbunds (ZVV) und der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) ab 2022 an. Er sieht in den Änderungen nur Nachteile für Oetwil. «Die neu geplante Buslinie 309 (Oetwil-Silbern-Dietikon) soll zu Stosszeiten alle 15, sonst nur alle 30 Minuten verkehren. Der Takt wird nicht wie bei der Linie 301 (Oetwil-Geroldswil), erhöht. Diese Linie fährt zu Stosszeiten alle 7,5 und sonst alle 15 Minuten», schrieb Oberortner in seiner Anfrage. Angedacht sei zudem eine neue Streckenführung mit anderen Haltestellen. «Die Busse sollen nicht mehr durchs Zentrum fahren. Das bedeutet für viele längere Wege zur Bushaltestelle.» Oberortner wollte vom Gemeinderat wissen, was er von der Strategie halte und ob er Verbesserungen plane.
Einen Nachteil in der Taktverdichtung der Linie 301 und der Beibehaltung der Fahrzeiten bei der neuen Linie 309 sieht der Gemeinderat nicht. «Die Linie 301 ersetzt die wegfallenden Linien 304 und 308. Sie muss daher die hohe Passagierzahl bewältigen können, was die Taktverdichtung unabdingbar macht», so Gemeindeschreiber Pierluigi Chiodini. Er las die Antwort des Gemeinderats vor. Laut VBZ sei eine Taktverdichtung der Linie 309 nicht möglich, da in diesem Bereich die Erschliessung gut genug sei. Die Beibehaltung des Takts müsse als äusserst vorteilhaft angesehen werden. Trotzdem räumte der Gemeinderat ein, dass tatsächlich einige Bewohner des Oberdorfs bei einer Streckenführung entlang der Limmattalstrasse längere Fusswege zu den Haltestellen zu erwarten hätten. «Um dem entgegenzuwirken, hat der Gemeinderat bei der ZVV eine optimierte Variante beantragt», so Chiodini.
Zum Schluss der Versammlung erfuhren die Anwesenden zudem, dass der Gemeinderat das Geschäft Einzonung Bonächer vom Geschäft Revision Bau- und Zonenordnung (BZO) trennen will. «Die Revision der BZO ist unbestritten. Wir wollen sie so schnell wie möglich dem Stimmvolk vorlegen können», sagte Bauvorstand Roland Hagenbucher (SVP). Die Vorlage sei für die Gemeindeversammlung Ende Mai 2019 geplant.