Feuerwehr Engstringen
Michael Egli hat das Kommando von Daniel Schwab übernommen

Michael Egli hat das Kommando der Feuerwehr Engstringen von Daniel Schwab übernommen. Er will die IT in den Depots ausbauen.

Florian Schmitz
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Der abgetretene Kommandant und sein Nachfolger: Nach acht Jahren als Feuerwehrkommandant hat Daniel Schwab zum Jahreswechsel an Michael Egli übergeben.

Der abgetretene Kommandant und sein Nachfolger: Nach acht Jahren als Feuerwehrkommandant hat Daniel Schwab zum Jahreswechsel an Michael Egli übergeben.

Britta Gut

Für den Unterengstringer Michael Egli war der Jahresstart besonders intensiv. Als neuer Kommandant führt er seit dem 1. Januar offiziell die Feuerwehr Engstringen. Zurzeit arbeitet er sich voll in seine neue Funktion ein, wie er bei einem Treffen im Depot Unterengstringen erzählt. «Ich bin froh, auf einen alten Fuchs wie Dani zurückgreifen zu können», sagt Egli über seinen Vorgänger Daniel Schwab, der ihm unterstützend zur Seite stehe. Viele Herausforderungen würden sich erst im Alltag bemerkbar machen.

Nachdem Schwab sich vor einem knappen Jahr zum Aufhören entschieden hatte, ging er auf Egli zu. «Mir war es wichtig, eine gute Nachfolge aufzugleisen», sagt er. In ihren 19 gemeinsamen Jahren bei der Feuerwehr seien sie gute Kollegen geworden. Die Zusage sei ihm zunächst nicht einfach gefallen, erzählt Egli, der in der Feuerwehr schon länger zum höheren Kader gehört. Nun trage er viel mehr Verantwortung und müsse die Feuerwehr auch nach aussen gegenüber den Gemeinden vertreten und viel Behördenarbeit erledigen.

Erfahrung als Präsident des Turnvereins hilft

«Der Kommandant kann die schönen Seiten der Feuerwehr weniger geniessen», sagt Egli. Bei Einsätzen müsse er eher einen Schritt zurückmachen, um zu führen und zu koordinieren. Seine Erfahrung als ehemaliger Präsident des Turnvereins Engstringen helfe aber sicher bei strategischen Aufgaben.

Nicht zuletzt der grosse Rückhalt unter den anderen Offizieren und von seiner Familie hätten ihn dazu bewogen, die neue Herausforderung mit Freude anzugehen.

«Dani hat uns eine gute Feuerwehr überlassen», sagt Egli. Er wolle die positive Entwicklung weiterpflegen, statt das Rad neu zu erfinden. Aber er werde sicher auch kleine Änderungen anregen. Eine davon ist, dass die Feuerwehr neu über einen Verantwortlichen für Werbung und Rekrutierung verfügt. «Wir haben unsere Social-Media-Präsenz ausgebaut und wollen innovativer werden beim Rekrutieren», sagt Egli.

Wir sind inzwischen richtig zusammengewachsen.

(Quelle: Michael Egli über die Depots in Ober- und Unterengstringen)

Das Anwerben neuer Mitglieder sei gerade im Coronajahr wegen abgesagter Übungen schwierig gewesen. «Wir waren in der glücklichen Lage, trotzdem sechs Neumitglieder begrüssen zu dürfen», sagt er. Auch ein neues Personentransportfahrzeug soll noch dieses Jahr gekauft werden. Zudem werde ein neues Kamerasystem beschafft, das Videochats ermöglicht, um die beiden Depots in Ober- und Unterengstringen enger zu vernetzen. Vor zwei Jahren schlossen sich die Feuerwehren beider Dörfer zusammen. «Wir sind inzwischen richtig zusammengewachsen», sagt Egli. Mit dem Kommandowechsel sei dieser Prozess für ihn langsam abgeschlossen.

In seiner Zeit bei der Feuerwehr habe er noch nie einen schweren Unfall erlebt: «Am wichtigsten ist, dass wir weiterhin unfallfrei bleiben», sagt Egli. «Als Kommandant macht man sich noch mehr Sorgen um das Wohl seiner Kollegen.» Zudem hoffe er, dass im Laufe des Jahres der so wichtige soziale Austausch wieder vermehrt gepflegt werden kann.

Schon als Kind von den Übungen fasziniert

«Das Schönste an der Feuerwehr ist die Kameradschaft», findet der abgetretene Kommandant Daniel Schwab mit Blick auf seine 26 Jahre in der Feuerwehr. Die Mischung aus freundschaftlichem Zusammensein und dem wichtigen Dienst an der Gesellschaft sei einmalig. Vor acht Jahren übernahm er das Kommando der Feuerwehr Unterengstringen und nach dem Zusammenschluss wurde er dann Kommandant der gemeinsamen Feuerwehr.

Mit 18 Jahren war Schwab der Feuerwehr beigetreten – zusammen mit zwei Kollegen, die ebenfalls bis heute geblieben sind. Schon in seiner Kindheit, als er mit seiner Familie auf dem Sonnenberg wohnte, hätten ihn die Feuerwehrübungen direkt vor Ort fasziniert. Obwohl Schwab die Verantwortung abgibt, wird er der Feuerwehr Engstringen als Fahrer erhalten bleiben. Dennoch freue er sich, künftig wieder mehr Zeit zu haben, um sich sportlich zu betätigen, mit dem Motorrad zu fahren oder Ferien zu geniessen.

«Ich finde es schade, dass wir Dani nicht in einem würdigen Rahmen als Kommandant verabschieden konnten», sagt Egli. Auch andere langjährige Mitglieder hätten Ende Jahr coronabedingt nicht richtig verabschiedet werden können. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben: «Ich hoffe, wir können das im Sommer nachholen», sagt er.