Mein Ding: Sport
«Das Zusammensein schätze ich am meisten»: Silvia Müller leitet den Sportclub Aesch

Frauen, die sich nach einem sportlichen Treff und einem geselligen Austausch sehnen, liegen beim Sportclub Aesch goldrichtig. Der Verein bietet nicht nur Trainings an, sondern auch ganz viele andere Events.

Aline Fuhrer
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Silvia Müller ist seit 2012 Präsidentin des Sportclubs Aesch.

Silvia Müller ist seit 2012 Präsidentin des Sportclubs Aesch.

Bild: Alex Spichale

«Bei uns kann man sich so richtig auspowern», sagt Silvia Müller über den Sportclub Aesch. Sie ist seit 2012 Präsidentin des Vereins und übt das Amt nach wie vor mit Herzblut aus: «Mir liegt der Club sehr am Herzen und ich finde es wunderbar, dass man miteinander so viel unterschiedliches machen kann. Am meisten schätze ich das Zusammensein.»

Der Verein wurde 1979 von ein paar Aescherinnen ins Leben gerufen. Seither treffen sich die aktiven Mitglieder jeden Montag von 20.30 bis 21.45 Uhr in der Turnhalle der Schule Nassenmatt zum gemeinsamen Training. Die Mitglieder sind zwischen 40 und 80 Jahre alt. «Es gibt ältere Leute, die sind fitter als ich», meint Müller. Inzwischen ziehe der Club Frauen aus allen Himmelsrichtungen an. Sie kommen aus Aesch, Arni, Birmensdorf und anderen umliegenden Gemeinden.

«Die Vielfältigkeit des Trainings macht es aus»

Jede Session beginnt mit einem Einwärmen, bei dem vor allem die Koordination gefragt ist. Geleitet werden die Stunden jeweils von zwei externen, ausgebildeten Leiterinnen, die je ihre eigenen Schwerpunkte setzen. Nach dem Einturnen folgen Kräftigungsübungen für den ganzen Körper: vor allem für Bauch, Beine und Po. Auch der Rücken und die Arme werden beansprucht. Hanteln und Blackrolls kommen ebenfalls zum Einsatz. Bei schönem Wetter begeben sich die Frauen auch mal gerne nach draussen auf einen erfrischenden Walk.

Das Motto lautet beim Sport generell: «Jede macht so viel mit, wie es gesundheitlich geht.» Die Turnerinnen haben auch schon Line-Dance ausprobiert und sind stets offen für Neues: «Die Vielfältigkeit des Trainings macht es aus», sagt Müller. Manchmal wird zudem Volleyball oder Völkerball gespielt, doch hier sei Vorsicht geboten: «Wir hatten leider auch schon Unfälle beim Spielen», erzählt Müller.

Der Verein integriert die Frauen ins Dorfleben

Neben der sportlichen Betätigung erfüllt der Verein aus Sicht von Müller noch eine weitere wichtige Funktionen. Solange die Kinder noch die Schulbank drückten, seien die Mütter durch Elternabende und andere Anlässe ins Dorfleben integriert, sagt Müller. «Sobald die Töchter oder Söhne aber aus der Schule raus sind, müssen sie einem Verein beitreten, um am Dorfleben weiterhin teilhaben zu können. Unser Club bietet neben dem Sport auch Austausch und ein Gefühl von Zusammengehörigkeit,» meint Müller.

Ski-Weekend, Grillabend, Sommerreise und vieles mehr

Der Verein organisiert neben den Trainings eine ganze Palette an Events. So findet jeweils Ende Dezember ein Chlaus-Abend und Anfang Jahr ein Ski-Weekend statt. Ein Vereins-oder Vorstandsmitglied organisiert jeweils eine zweitägige Reise. Vor den Sommerferien gibt es einen gemütlichen Grillabend und ab und zu treffen sich die Frauen für ein Wellness-Wochenende. In den ungeraden Jahren führt der Sportclub die Beiz am Adventsmarkt und in den geraden am Frühlings- und am Herbstmarkt.

Alles, was man machen muss, um in den Genuss des vielseitigen Angebots zu kommen, ist, einen Jahresbeitrag von 60 Franken zu leisten. «Da wir, anders als andere Vereine, an keinen Wettkämpfen teilnehmen, ist man nicht verpflichtet, jeden Montag die Sport-Lektionen zu besuchen», sagt Müller.

Aesch habe sich verändert

Silvia Müller wohnt seit 1991 in Aesch und hat einen erwachsenen Sohn sowie eine erwachsene Tochter. Sie ist gelernte kaufmännische Angestellte und arbeitet heute in der Stadt Zürich in einem grösseren Spital. Als Präsidentin des Clubs sei sie mit diversen Herausforderungen konfrontiert: «Manchmal ist es schwierig, die Frauen zur Mitarbeit an den Märkten zu motivieren. Zudem sind wir stets auf der Suche nach neuen Mitgliedern. »

Müller ist auch Mitglied des Frauenvereins Aesch und des Schützenvereins Aesch. Man merke, wie sich die einst bäuerliche Gemeinde Aesch verändert habe, sagt sie. Die Gemeinde zähle heute knapp 1800 Einwohnerinnen und Einwohner. Sie sei in den letzten Jahren extrem gewachsen. «Man kann zwar nicht mehr sagen, dass jeder jeden kennt, aber der alte Kern des Dorfes hält nach wie vor zusammen und das ist es, was schliesslich zählt», sagt Müller.