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Region (LiZ)
Limmattal
Der Tausendsassa Marcel Weber organisiert in Urdorf wieder ein grosses Fest: die Schlagernacht – und er hat weiterhin politische Ambitionen. Das erklärt er im Interview.
Marcel Weber: Ich hatte nichts zu verkraften, sondern war damals eher positiv überrascht, dass es so knapp wurde. Hätte ich mit mehreren hundert Stimmen Unterschied verloren, wäre es das gewesen mit meinen politischen Ambitionen.
Ich habe fest im Sinn, für die Schulpflege zu kandidieren. Es braucht dort auch Leute, die selber schulpflichtige Kinder haben. Ich will mich aktiv einbringen und finde es schade, dass zum Beispiel an der Gemeindeversammlung so wenig Junge da sind. In der Politik steht schliesslich immer unsere Zukunft auf dem Spiel.
Nein. Ich stehe auch als Versicherungsberater in der Öffentlichkeit. Darum möchte ich lieber unabhängig bleiben und mich nicht parteipolitisch positionieren. Für später kann ich es mir aber vorstellen.
Marcel Weber ist ein 37-jähriger Tausendsassa, der 2006 nach Urdorf gezogen ist. Ab 2010 organisierte er die Urdorfer Comedy-Night. Zudem ist er in der Feuerwehr, und bei den Schruubern, einem Urdorfer Fasnachtsverein. Früher sorgte er als DJ unter anderem am Examenessen der Schule Urdorf für die Musik. 2016 half er nicht nur mit, in Urdorf das Public-Viewing für die Fussball-Weltmeisterschaft auf die Beine zu stellen (Böllebar), sondern kandidierte auch noch als Parteiloser für die Schulpflege, unterlag aber mit 832 zu 887 Stimmen Barbara Meerwein (FDP). Der Vater zweier Kinder (zwei und sechs Jahre alt) arbeitet als Versicherungsberater bei der Axa-Winterthur-Agentur in der Silbern in Dietikon (seinem Heimatort, wo er auch aufgewachsen ist), führt seit 2010 die Weber Events GmbH und ist Mitglied des Urdorfer Gewerbevereins. Ursprünglich hat Weber Molkerist gelernt, er verfügt zudem über das Wirtepatent.
Freunde von mir wollten ursprünglich ein Open Air im Reppischtal organisieren. Am Freitag Rock, am Samstag Schlager, die schöne Umgebung – das würde wohl gut ankommen. Aber die Vorgaben von Naturschutz und Militär erschweren einen Anlass dort im Reppischtal. So kamen wir auf die Idee, kleiner anzufangen, in der Zentrumshalle, und uns auf Schlager zu beschränken.
Knapp 700 von 860. Die meisten verkaufen wir selbst, einen kleinen Teil setzen wir zudem über Ticketcorner ab. Wir werden diverse Gäste aus Bern, Basel, St. Gallen und anderen Schweizer Orten begrüssen dürfen. Die Paldauer aus Österreich und der Schweizer Stefan Roos haben eine grosse Anziehungskraft, ganz egal, wo sie spielen. Das merken wir beim Ticketverkauf.
Leider ja. Bei uns hat sich eine Person gemeldet, die das Ticket auf einer solchen Plattform kaufte, wo es zu überhöhten Preisen angeboten wird. Wir können nur davor warnen.
Wird sind keine Konkurrenz. Oktoberfeste ziehen ein anderes Zielpublikum an als Schlagerpartys. Zudem haben wir viele ausserkantonale Gäste an der Schlagernacht. Die beiden Anlässe haben nicht die gleiche Zielgruppe.
Dann verpasst man nicht nur die grösste Limmattaler Schlagerparty, sondern auch die Paldauer. Wer gerne Schlager hört, kommt an den Paldauern nicht vorbei. Und Stefan Roos als erfolgreichsten Schweizer Stimmungssänger kann man sehr gut mehrmals hören. Wie die Paldauer hat auch er ein grosses Repertoire. Darunter sind viele Lieder, die einfach jede und jeder kennt.
Die Preise werden dann leicht steigen. Dafür erhält man aber mehr geboten. Zudem wird es dann auch Künstler darunter haben, die ein jüngeres Publikum anziehen.
Wir haben eine Vereinbarung, dass die Besucher der Schlagernacht ab 19 Uhr das Spitzacker-Parkhaus benutzen dürfen. Sollte sich zeigen, dass das Parkhaus und weitere öffentliche Parkplätze nicht ausreichen, müssten wir uns dann für 2018 etwas anderes überlegen.
Da haben wir uns von einer Schlager-Party in Bad Ragaz inspirieren lassen. Ein fünfköpfiges Team aus Österreich nimmt nur die Bestellungen auf, die dann elektronisch an die Tresen weitergeleitet werden, von wo aus die Urdorfer Guggemusig Stiereschränzer dann servieren wird. So muss niemand lange warten. In der Küche steht die Urdorfer Fega Service GmbH. Nach den Auftritten läuft dann der Barbetrieb mit DJ bis 2 oder 3 Uhr weiter.
Mein Hauptantrieb ist, etwas im Dorf zu bewegen. Und wenn die Gäste zufrieden sind, ist das eine grosse Freude. Als Versicherungsberater schadet es zudem nicht, wenn die Leute einen kennen.