Im März entscheidet der Kantonsrat über den Richtplan. Darin soll auch ein Ausbau der Kanti Urdorf enthalten sein. Ein Änderungsantrag ist für die Region zentral: Denn im aktuellen Richtplan ist von der «bestehenden» Kantonsschule die Rede.
Der mögliche Ausbau der Kantonsschule Limmattal soll in den kantonalen Richtplan aufgenommen werden. Das will die Zürcher Planungsgruppe Limmattal (ZPL). Sie wandte sich in einem Schreiben an alle elf Limmattaler Vertreter und Vertreterinnen im Zürcher Kantonsrat. Im März wird der Kantonsrat zum Richtplan eine einwöchige Klausur abhalten und anschliessend über ihn befinden.
Der Eintrag im Richtplan kommt nicht etwa einem konkreten Projekt gleich, sondern dient der Planung von Infrastrukturprojekten. Nachgefragt bei den Limmattaler Kantonsräten, stellt sich heraus, dass die ZPL offene Türen einrennt. Rolf Steiner (SP, Dietikon) bestätigt, dass sich die Kantonsräte aus der Region vor kurzem getroffen haben. «Wir stellten fest, dass wir die Situation gleich beurteilen, wie es die ZPL tut, und wir haben bereits weitere Schritte eingeleitet», so Steiner.
Am Montag wird Antrag eingereicht
Rochus Burtscher (SVP, Dietikon) holte daraufhin bei der kantonalen Bildungsdirektion Auskünfte über die Notwendigkeit des Eintrags ein. «Dort hat man mir erklärt, dass diese Anpassung weitsichtig wäre», sagt Burtscher. Genau geht es um die Änderung eines Wortes. Denn im jetzigen Richtplan ist die Kantonsschule Urdorf unter «bestehend» vermerkt. Künftig soll sie jedoch unter «erweitert» kategorisiert werden, da man durch das Bevölkerungswachstum und die Limmattalbahn eine Zunahme der Schülerzahlen erwarten könne, so Burtscher.
In einem nächsten Schritt habe man sich dazu entschieden, bis Montag einen Einzelantrag im Kantonsrat einzureichen, der diese Änderung verlangt. Dieser wurde von Willy Haderer (SVP, Unterengstringen), dem ehemaligen Präsidenten der ZPL, verfasst. «Ich stand in Kontakt mit dem Amt für Raumentwicklung und auch dort hat man mir bestätigt, dass diese Richtplanänderung Sinn macht.»
Affoltern als Stolperstein?
Haderer schätzt die Chancen seines Antrages bei der Klausur im März als intakt ein. Sein Antrag schaffe zusammen mit der Möglichkeit auf eine Kanti Affoltern eine Auswahlmöglichkeit für eine sinnvolle Lösung. Doch könnten die Pläne für die Kantonsschule Affoltern der Richtplanänderung einen Dämpfer versetzen? Denn: Der mögliche Neubau einer Schule in Affoltern ist bereits im Plan integriert. Sehen die Kantonsräte aus dem Bezirk Affoltern den Eintrag für Urdorf als direkte Konkurrenz für den ihrigen? Haderer: «Dies glaube ich kaum, denn mein Antrag ermöglicht ein besseres Vorgehen bei der Planung. Aber aus Sicht der Limmattaler Kantonsräte macht der Ausbau der Kanti Urdorf mehr Sinn als ein Neubau in Affoltern.»
In seinem Begründungstext schreibt Haderer, dass die Regionalstrategie des Regierungsrates, die noch nicht abgeschlossen sei, diese verschiedenen Szenarien prüfe. So könnten der Kantonsschule Urdorf ohne diese beantragten Änderungen Steine in den Weg gelegt werden. «In einigen Jahren, wenn die Schule ausgebaut werden muss, wäre dieses Unterfangen um einiges komplizierter», so Haderer.
Ob und wann die Kanti Urdorf ausgebaut werden soll, sei eine operative Frage, betont Haderer und verweist darauf, dass es im Richtplan darum gehe, sich für die Zukunft nichts zu verbauen.