Der Ostschweizer Jugendbuchverlag «Da Bux» lud zur ersten Jugendbuch-Party in der Buchhandlung Scriptum. Die Bücher seien extra dünn und die Schrift gross gehalten, um auch nicht leseaffine Jugendliche anzusprechen.
Autoren, die sich in der Schweizer Jugendbuchszene einen Namen gemacht haben, feierten in der Dietiker Buchhandlung Scriptum eine Jugendbuch-Party. Der Grund sind die vier neuen Bücher des Ostschweizer Jugendbuchverlags Da Bux. «Wir nennen die Vernissage Party und führen sie am Mittwochnachmittag durch, um auch Jugendliche anzusprechen», sagte Verleger und Autor Stephan Sigg.
Zusammen mit Tom Zai und Alice Gabathuler gründete Sigg 2016 den Verlag. «Anfang Jahr hielt ich eine Lesung an der Oberstufe in Dietikon. Eine Lehrerin sagte, ich müsse unbedingt in der Buchhandlung Scriptum vorbeischauen. Ich ging und verliebte mich in den Buchladen mit Café», erzählte Gabathuler. Deshalb habe «Da Bux» für die erste Jugendbuch-Party Dietikon gewählt.
Der Anlass sei eine Gelegenheit, die Buchhandlung zu präsentieren, zumal sie erst vor kurzem in neue Räumlichkeiten gezogen ist (die Limmattaler Zeitung berichtete). «Über unseren Newsletter und über Facebook machten wir Werbung für die Jugendbuch-Party», sagte Corinne Frischknecht von Scriptum. Es sei für die Besucher spannend, die Autoren persönlich kennenzulernen. Aber auch die Autoren erhielten eine gute Gelegenheit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und zu vernetzen.
«Mit unseren Romanen möchten wir auch Jugendliche zum Lesen bewegen, die nicht leseaffin sind», sagte Sigg. Die Bücher seien absichtlich dünn und mit grösserer Schrift gestaltet, um die Youtube-Generation anzusprechen.
Vor Ort tauschten sich die anwesenden Autoren auch unter einander aus. Einige haben sich zuvor nicht persönlich gekannt. Zusammen mit ihrer Mutter Verena kam Autorin Karin Bachmann aus Biel angereist. Im Gespräch mit dem Kinderbuchautor Daniele Meocci habe er Gemeinsamkeiten gefunden, sagte Tom Zai: «Wir mochten beide in der Schule das Kinderbuch ‹Rössli Hü› nicht. Vor dem Kindergarten las mir meine Mutter nämlich Michael Ende und Erich Kästner vor. Die Lesevergangenheit prägt einen und das eigene Schreiben.» Andrea Gerster fragte ihre Berufskollegin Katja Alves, wie sie vorgehe beim Schreiben für leseschwächere Jugendliche.
Zur Party kamen sechs Jugendliche, zehn Scriptum-Stammkunden und einige neue Gesichter. Als ehemalige Bibliothekarin und Freundin des Buchladens diskutierte Conny Voltzenlogel aus Geroldswil mit Gabathuler über Jugendbücher. Der Dietiker Oberstufenlehrer Beat Hess kaufte neun Romane vom Da-Bux-Verlag, um die Interessen-Bandbreite seiner Schüler abzudecken.
Die 14-jährige Andrina Federer liess ihre neu erworbenen Romane auch gleich vor Ort signieren: «Fitness-Junkie» von Sigg für ihren Bruder und «Erwischt» von Alves für sich.