Baubewilligung
Jetzt ist es definitiv: Bau der Limmattalbahn beginnt am 28. August

Der Spatenstich für den Abschnitt der Limmattalbahn von Zürich Altstetten Farbhof bis zur Schlieremer Geissweid findet noch diesen August statt.

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Jetzt ist die Baubewilligung für die Limmattalbahn rechtskräftig.

Jetzt ist die Baubewilligung für die Limmattalbahn rechtskräftig.

zvg/Architron Gmbh, Zürich

Nun geht alles Schlag auf Schlag: Bereits am 28. August – also in etwas über sechs Wochen – findet der Spatenstich für die erste Etappe der Limmattalbahn (LTB) zwischen dem Bahnhof Altstetten und der Schlieremer Geissweid statt. Dies geht aus einer Mitteilung der Limmattalbahn AG von gestern hervor. Bereits im vergangenen April erteilte das Bundesamt für Verkehr die Baubewilligung für das Jahrhundertprojekt, doch gingen vier Beschwerden beim Bundesverwaltungsgericht in St. Gallen dagegen ein. Mit drei Beschwerdeführern konnte sich die Limmattalbahn AG zwischenzeitlich einigen, bei der vierten sei eine Lösung nicht in Sicht und das Gericht müsse in der Folge entscheiden, heisst es weiter.

Erst am vergangenen Mittwoch hat das Bundesverwaltungsgericht nun entschieden, dass die Beschwerde keine aufschiebende Wirkung hat, das Bauprojekt also nicht sistiert werden muss. So betrifft die verbleibende Beschwerde ein Grundstück, das entlang der zweiten Etappe liegt. Diese soll zwischen 2019 bis 2022 zwischen der Schlieremer Geissweid und Killwangen Spreitenbach erstellt werden. Weil die zweite Etappe erst später realisiert wird, bleibe mehr Zeit zur Lösungsfindung, heisst es in der Mitteilung der Limmattalbahn AG.

Grosse Erleichterung

LTB-Projektleiter Daniel Issler ist glücklich über diese Nachricht. «Wir haben eine enorme Freude, dass wir nun planmässig mit dem Bau loslegen können», sagt er auf Anfrage. Auch wenn er diesen Ausgang erwartet habe, sei es eine grosse Erleichterung. Die aussergerichtlichen Verhandlungen mit den Beschwerdeführern seien sehr gut verlaufen und beide Seiten seien aufeinander zugegangen. Über den genauen Inhalt der Verhandlungen kann Issler keine Auskunft geben. «Nur so viel: Es ging um Details und um Entschädigungsforderungen. Massgebliches hat sich nicht geändert.»

Nun folgt ein Ortstermin

Wie sieht es mit der verbliebenen, vierten Beschwerde aus, die beim Bundesverwaltungsgericht nun noch hängig ist und keine aussergerichtliche Einigung erzielt werden konnte? Mitte August werden die beiden Parteien und Vertreter des Bundesverwaltungsgerichts einen Augenschein vor Ort vornehmen, so Issler. Wann das Gericht sein Urteil fällt, stehe jedoch nicht fest.

Obwohl der Spatenstich mit Bundespräsidentin Doris Leuthard am 28. August stattfindet, starten die Bauhauptarbeiten erst Mitte September. Sie dauern voraussichtlich bis Ende 2019. Doch bereits ab Anfang August werden kleinere Vorbereitungsarbeiten entlang der künftigen Linie der Stadtbahn getätigt, wie etwa das Einrichten der Installationsplätze oder das Abmontieren der Fahrleitungen.

Ebenfalls gab die Limmattalbahn AG gestern bekannt, dass die wesentlichen Aufträge für die Arbeiten an der ersten Etappe vergeben wurden. So erhielt die Implenia AG und eine Arbeitsgemeinschaft bestehend aus Walo Bärtschiger AG, Keller-Frei AG und Kibag Bauleitungen AG den Zuschlag für die Tiefbauarbeiten. Sämtliche Mandate wurden nach Submissionsrecht öffentlich ausgeschrieben.

Bis 2022 verbindet die Limmattalbahn die Bahnhöfe Zürich Altstetten und Killwangen Spreitenbach miteinander. Das Zürcher Stimmvolk sprach im November 2015 mit einem Ja-Stimmen-Anteil von 64 Prozent einen Kredit in der Höhe von 510 Millionen Franken.