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Region (LiZ)
Limmattal
Gesetzlich ist das Rauchen von E-Zigaretten in Bars, Cafés und Restaurants erlaubt. Doch längst nicht alle Lokale der Region gestatten es ihren Gästen, in den Innenräumen am elektronischen Glimmstängel zu ziehen.
Um vom Tabakkonsum wegzukommen, steigen immer mehr Raucher auf E-Zigaretten um. Indem eine aromatisierte Flüssigkeit verdampft und dann inhaliert wird, könne man rauchen, ohne wie beim Tabak den Teer und andere schädliche Giftstoffe einzuatmen. So zumindest lautet das Versprechen der Hersteller.
Nach heutigem Wissensstand sind E-Zigaretten zwar deutlich weniger schädlich als Tabakzigaretten. Dennoch rät das Bundesamt für Gesundheit beim Konsum zur Vorsicht. Denn die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen sind noch weitgehend unbekannt. Klar ist nur: Der Dampf gewisser E-Zigaretten enthält krebserregende Stoffe, weshalb Gesundheitsrisiken beim passiven Einatmen des Dampfs nicht auszuschliessen sind.
E-Zigaretten fallen bisher nicht unter das Bundesgesetz zum Schutz vor Passivrauchen. Die Kantone können jedoch ein entsprechendes Verbot erlassen. Da ein solches in Zürich nicht existiert, stellen Inhaber eines öffentlich zugänglichen Raumes eigene Hausordnungen auf. Die Nachfrage bei Dietiker Restaurants und Bars zeigt: Die Inhaber der Lokalitäten stehen dem Trend des E-Zigaretten-Rauchens unterschiedlich gegenüber.
Das Aroma stört beim Essen
Eduard Bouaraoua des Restaurants Summer-Garte in Dietikon verbietet seinen Gästen das Rauchen der Elektrozigarette im Nichtraucherabteil. «Dafür haben wir ein Fumoir. Es ist unanständig den anderen Gästen gegenüber, sich eine E-Zigarette anzuzünden.» Wenn einer seiner Gäste zur E-Zigarette greift, bitte er ihn höflich, dafür in den Raucherraum auszuweichen. «Bisher haben noch alle Verständnis dafür gehabt», sagt der Wirt.
Im Restaurant Pergola in Dietikon ist es ebenfalls untersagt, sich in den Innenräumen eine E-Zigarette anzuzünden. «Die übrigen Gäste würden sich am Aroma stören. Das ist nicht angenehm beim Essen», sagt Kellner Özi Vergili.
Toleranter ist man im «Caffè Bar Limmatfeld» auf dem Rapidplatz in Dietikon. Inhaber Domenico Di Cola hat nichts dagegen, wenn jemand in seiner Bar eine E-Zigarette rauchen will. «Bisher ist das aber noch kaum vorgekommen. Einmal hat sich ein Kunde am Kiosk nebenan eine E-Shisha gekauft und die bei mir geraucht», sagt er. Da die elektrische Zigarette geruchslos gewesen sei, habe es niemanden gestört.
Im «Café City» in Dietikon hat sich bisher ebenfalls nur ein Gast getraut, in den Räumlichkeiten des Bistros eine E-Zigarette anzuzünden. Generell ist es dem Lokal aber lieber, wenn die Gäste vor der Tür rauchen, egal ob es sich nun um E-Zigaretten handelt oder nicht.
Verbot im Bus und an Schulen
Eine Hausordnung für E-Zigaretten stellen aber nicht nur Restaurants, Bars und Cafés auf. In den öffentlichen Verkehrsmitteln ist seit 2013 klar geregelt, dass das Rauchen von E-Zigaretten untersagt ist. «Der Zürcher Verkehrsverbund hat sich dafür den Regelungen der SBB angeschlossen», so Thomas Kellenberger, Mediensprecher des ZVV. Bei Reisenden, die die Vorschriften verletzen, wird eine Entschädigung von 25 Franken erhoben. Damit ist die Busse gleich hoch, wie wenn man sich im Bus oder Zug eine Tabakzigarette anzünden würde.
Verboten ist das Rauchen der trendigen Zigarette auch auf den Pausenplätzen der Limmattaler Schulen. Die Schulleitungen haben sich dafür entschieden, E-Zigaretten mit normalen Zigaretten und Alkohol gleichzustellen und dessen Konsum auf dem Pausenhof zu verbieten.
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