Historik und Backspass vereint: Der Holzofen des Ortsmuseums wurde für einmal nicht nur ausgestellt, sondern durfte auch benutzt werden.
Der warme Duft von Dreikönigskuchen weht vom Holzofen her durch die Räume des Ortsmuseums Unterengstringen. Am Neujahrstreffen bieten die Verantwortlichen dieses Jahr neben der Besichtigung des Museums zum zweiten Mal auch ein gemeinsames Dreikönigskuchen-Backen an – vor allem für die Kinder. «Ein Museum mit Kinderlachen ist doch gleich etwas ganz anderes», sagt Obmann Oscar Bamert. Die Rechnung scheint aufzugehen: Ein gutes Dutzend Kinder tollt durch das alte Gebäude oder sitzt an den Holztischen und formt Dreikönigskuchen-Teig.
Die Erwachsenen interessieren sich mehr für die verschiedenen Ausstellungsräume. Alte Pflüge, Nähmaschinen und Schuhmacherbänke sind auf zwei Stockwerken ausgestellt. Zum letzten Mal präsentiert das Ortsmuseum die Spielzeugausstellung, die während dreier Jahren lief. Vizeobmann Peter Weniger führt eine mechanische Autorennbahn vor: «Ich sage meinen Kindern immer, so anders als eure Computerspiele ist das gar nicht.» Durch kleine, metallene Hebel lassen sich die Blechautos über eine Spiellandschaft bewegen. Für jede Kurve gibt es ein Hebelchen, das die Richtung der Autos ändern kann. «Die ganz Geschickten können sogar zwei Autos gleichzeitig fahren lassen», sagt Peter Weniger.
Daneben gibt es auch Krämerläden, Dampfmaschinen und Puppen zu sehen. An der Wand hängen alte Schlittschuhe und in der Mitte des Raumes stehen Schaukelpferde und Pferde-Dreiräder. Die grösste Aufmerksamkeit bekommt aber das «Ausstellungsobjekt» Holzofen – darin werden die Dreikönigskuchen gebacken. Immer wieder kontrolliert Oscar Bamert die Glut und ob man die Kuchen drehen muss, sodass sie am Schluss schön gold-gebräunt auf dem gedeckten Tisch in der Stube angerichtet werden können.