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Dem Färberhüsli in Schlieren wurde neues Leben eingehaucht. Es soll zu einem Treffpunkt für Anwohner un Interessierte werden. Donnerstags wird künftig ein Kaffeetreff stattfinden – weitere Angebote folgen
Das Färberhüsli erwacht aus seinem Winterschlaf. Lange Zeit war das kleine Haus am Rande der Färberhüsliwiese beim Spital Limmattal kaum belebt. Nun soll sich dort schon bald die Bevölkerung des Quartiers treffen können, um sich auszutauschen, zu grillieren oder einen Kaffee zu trinken. Die Bedingung ist: Das Färberhüsli muss allen offen stehen, für private Anlässe wird es nicht vermietet.
Die Idee, das kleine Gebäude wiederzubeleben, stammt von einer der Arbeitsgruppen aus Quartierbewohnern, die im Rahmen des «Projet Urbain» entstand. Seit 2011 versucht die Stadt Schlieren zusammen mit der Hochschule für Soziale Arbeit Luzern, mit dem Projekt die Bevölkerung der schnell wachsenden Quartiere in Schlieren Südwest mit Anlässen sowie anderen Massnahmen zusammenzuführen und zu vernetzen (die Limmattaler Zeitung berichtete).
Die Arbeitsgruppe «Färberhüsliwiese» brachte bald die Idee auf, im Färberhüsli, das der Stadt Schlieren gehört, einen Treffpunkt für die umliegenden Siedlungen einzurichten.
«In diesem Haus trafen sich die Anwohner schon früher. Während der letzten Jahre stand es aber leider meist leer», sagt Sara Huber, die für die Arbeitsgruppen des «Projet Urbain» die Ansprechperson der Projektleitung ist. Einzig die Pfadi Limmattal habe sich in Monaten mit tiefen Temperaturen darin getroffen, wenn im Pfadiheim an der Steinackerstrasse der Platz knapp wurde.
Die Pfadis liessen sich für das Wiederbelebungsvorhaben der Arbeitsgruppe «Färberhüsliwiese» laut Huber aber schnell begeistern, nachdem die Stadt im April 2014 beschlossen hatte, die Idee weiterzuverfolgen. Für bauliche Verbesserungen sprach der Stadtrat einen Kredit in der Höhe von 40'000 Franken.
Mit dem Entscheid begann die Arbeit allerdings erst: Zwar hatten die Mädchenpfadis im Laufe der Zeit bereits einige Dinge am Haus renoviert – etwa die Wände getäfert und ein WC sowie eine kleine Küche eingebaut. Doch der Keller war «voller Gerümpel» und der Garten stark überwuchert, wie Huber sagt.
An zwei gemeinsamen «Aufräumtagen» im Herbst und im Frühling räumten Mitglieder der Arbeitsgruppe und die Pfadis Keller und Garten. «Am Ende entsorgte der Werkhof der Stadt eine ganze Mulde mit Abfall», erinnert sich Huber. Nun, da die Büsche und Hecken entfernt sind, ist das Häuschen wieder von weitem sichtbar.
Neben der Arbeitsgruppe «Färberhüsliwiese» und den Pfadis meldeten bald auch Mitglieder der Arbeitsgruppe «Alter» des «Projet Urbain» Interesse an. Denn: Sie suchten nach einem Ort, an dem sie einen Kaffeetreff für Senioren einrichten könnten. «Das Färberhüsli ist dafür ein idealer Ort», sagt Huber.
Weil für die Pfadis jedoch bereits der Samstagnachmittag reserviert war, entstand Koordinationsbedarf. Die drei Gruppen seien daran, ein Nutzungsreglement und einen Halbjahresplan für den neuen Quartiertreffpunkt zu erstellen, so Huber: «Sie beschlossen bereits, dass der Kaffeetreff jeweils am Donnerstag stattfindet. Angesprochen sind aber nicht nur ältere Semester, sondern alle Altersgruppen.»
Und bald könnten weitere Angebote im Färberhüsli folgen: Eine Frau kam beispielsweise auf Huber zu, weil sie eine Krabbelgruppe für Eltern mit Kleinkindern einrichten möchte. «Und wir sind offen für weitere Vorschläge. Interessierte, die etwas für das Quartier tun wollen, können gerne auf mich zukommen», sagt Huber. Man wolle erst abwarten, welche Bedürfnisse überhaupt bestehen, um den Treffpunkt und sein Angebot dann weiterzuentwickeln.
Die Arbeitsgruppen «Färberhüsliwiese» und «Alter» sowie die Pfadi organisieren am 9. Mai von 14 bis 17 Uhr ein Fest für interessierte Quartierbewohner. Dann bietet sich die Gelegenheit, den renovierten Treffpunkt zu besichtigen.