Startseite Region Limmattal
Die zweitletzte Zertifikatsfeier der Absolventinnen der Bäuerinnenschule war Anlass zum Dank und zur Wehmütigkeit. Wegen der personellen und finanziellen Situation des Klosters Fahr, wird die Bäuerinnenschule im Sommer geschlossen.
Um Frauen eine sinnvolle Ausbildung zu ermöglichen, wurde im Jahre 1944 die Bäuerinnenschule im Kloster Fahr gegründet. Bis heute haben 4014 Frauen die Schule absolviert. Nach wie vor sind die 20-wöchigen Kurse so beliebt, dass lange Wartelisten bestehen. Doch die personelle und finanzielle Situation des Klosters zwingt die Schwestern, die Bäuerinnenschule im Sommer nach 69 Jahren zu schliessen. Gestern wurde im Kloster aber nochmals gefeiert und allen Beteiligten gedankt. Die zweitletzte Bäuerinnenklasse wurde in der Klosterkirche zertifiziert. Zu diesem Anlass erschienen sechs Regierungsräte aus verschiedenen Kantonen und Politiker aus den umliegenden Gemeinden. Anwesend war auch die Präsidentin des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands Christine Bühler.
Politiker bedauern die Schliessung
Hans Ulrich, Gemeindeammann von Würenlos, bedauerte die Schliessung der Bäuerinnenschule sehr. «Es ist ein regelrechter Werteverlust», sagt er. Auch Alex Hürzeler, Bildungsdirektor des Kanton Aargau zeigte sich wehmütig, sagte aber: «Dem Kloster Fahr steht aber auch ohne Bäuerinnenschule eine aufregende Zeit bevor.» Für die Schwestern sei der Austausch mit den Absolventinnen des 20-monatigen Kurses wichtig gewesen, sagte Priorin Irene. «Nicht zuletzt deshalb sind wir so weltoffen und immer am Puls der Zeit.»
Für die 28 Absolventinnen des Herbstkurses ging mit der Zertifikatsfeier eine lehrreiche Zeit zu Ende. «Ihr seid eine lebhafte Klasse gewesen. Und die Klasse mit dem besten Notendurchschnitt in meiner Amtszeit», lobte Schulleiterin Theres von Aarburg die Frauen. Für sie war es gestern nach sieben Jahren die letzte Verabschiedung einer Klasse.