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Limmattal
Das Hörbuch «Die Letzten ihrer Art» über eine seltene Pferderasse hat es der Geroldswiler Bibliothekarin Yvonne Marinoni angetan.
Yvonne Marinoni arbeitet seit September 2020 in der Bibliothek Geroldswil. Wenn sie nicht für die Bibliothek im Einsatz steht, kümmert sie sich um ihre Familie, ist viel bei ihrem Pferd auf dem Hof, reitet durch den Wald oder sitzt abends in ihrem Stricksessel, ein gutes Hörbuch auf den Ohren und bringt dabei die Stricknadeln zum Glühen.
Warum hast Du zu einem Hörbuch gegriffen und weshalb ist Deine Wahl gerade auf dieses gefallen?
Yvonne Marinoni: Ich habe mich für ein Hörbuch entschieden, weil ich so die Fahrstrecke zu meinem Pferd oder auch die Zeit, die ich zu Hause während des Strickens in meinem bequemen Sessel verbringe, mit dem Hören einer Geschichte verbinden kann. Meine Wahl ist auf «Die Letzten ihrer Art» gefallen, weil es in diesem Roman um Tiere, um die Natur, um das Aussterben der Arten und um den Klimawandel geht. Bereits im ersten Buch von Maja Lunde, «Die Geschichte der Bienen», war ich von der interessanten Erzählweise und dem Thema Natur und Mensch angetan. Beim Roman «Die Letzten ihrer Art» war ich gespannt, wie die Autorin die drei Geschichten über und rund um die Wildpferde erzählen wird. Auch hat mich das Thema Pferd, da ich ja selber eine Pferdeliebhaberin bin, besonders angesprochen. Die Erzählweise hat mich von Beginn an gepackt. Ich konnte sofort in die Geschichte eintauchen. Ein Hörbuch lebt auch von der Stimme des Erzählers. Dieses Buch wird nicht nur von einer Person erzählt, sondern die einzelnen Geschichtsstränge werden von verschiedenen Personen vorgetragen, so ist es sehr abwechslungsreich anzuhören.
Jeden Monat präsentiert eine Bibliothekarin oder ein Bibliothekar aus dem Limmattal ein Buch, eine DVD oder ein Spiel, die sie selbst kürzlich entdeckt haben. Die Rubrik der Limmattaler Zeitung ist in Zusammenarbeit mit den Bibliotheken des Bezirks Dietikon entstanden.
Worum geht es?
Wie schon in den vorherigen Bänden erzählt Maja Lunde die Geschichte auf drei unterschiedlichen Zeitebenen mit drei verschiedenen Protagonisten, das heisst, sie erzählt von drei Familien, dem Schicksal einer seltenen Pferderasse und vom Kampf gegen das Aussterben der Arten. Die erste Ebene spielt 1881 in St. Petersburg. Der Zoologe Michail macht sich mit Wilhelm Wolff auf den Weg in die Mongolei, um für den Zoo St. Petersburg einige Wildpferde einzufangen. Auf dieser Reise stösst Michail an seine Grenzen; schliesslich kommen die beiden Männer aber doch mit 16 Pferden zurück, von denen ein Paar in St. Petersburg bleibt, die anderen werden nach England gebracht. Die zweite Ebene spielt 1992 in Deutschland und der Mongolei. Diese Geschichte berichtet von Karin, die den umgekehrten Weg geht. Die Tierärztin bringt die fast ausgestorbenen Pferde zurück in die Mongolei, um sie dort wieder auszuwildern. Bei der Realisierung ihres Traums erleidet sie viele Schicksalsschläge. Begleitet wird sie von ihrem Sohn Matthias, der auf dieser Reise von seiner Drogensucht wegkommen möchte. Die letzte Ebene spielt 2064 in Norwegen. Durch den Klimawandel ist das Leben auf der ganzen Welt erschwert. Eva und ihre Tochter Isa kämpfen ums Überleben. Sie versuchen den ehemaligen Tierpark der Familie, in dem nur noch wenige Tiere leben, so lange wie möglich zu erhalten. Darunter sind auch eine Przewalski-Stute und ihr Fohlen.
Wem würdest Du dieses Hörbuch beziehungsweise das Buch empfehlen?
Das Hörbuch oder auch das Buch würde ich Personen empfehlen, die sich für die Natur, Menschen und Tiere interessieren und dies in einem abwechslungsreichen Roman lesen oder hören möchten.
* Marianna Portaluri ist Leiterin der Bibliothek Geroldswil
«Die Letzten ihrer Art» Maja Lunde, Der Hörverlag. MP3, Spieldauer: 820 Minuten. Gekürzte Fassung. EAN 9783844534139