Musik
Fête de la Musique: In Dietikon und Schlieren wird überall musiziert

Am Donnerstag treten auf öffentlichen Plätzen in den Limmattaler Städten viele lokale Formationen auf.

Liana Soliman
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Kinder, Jugendliche und Erwachsene werden in verschiedenen Formationen zusammen auftreten.

Kinder, Jugendliche und Erwachsene werden in verschiedenen Formationen zusammen auftreten.

Fabienne Eisenring

Die Fête de la musique, also das Fest der Musik, findet weltweit jedes Jahr am 21. Juni statt. Erfunden wurde es 1981 vom damaligen französischen Kulturminister Jack Lang. Seitdem erreicht der Anlass Jahr für Jahr immer mehr Städte auf der Welt. Doch längst nicht überall kommen Menschen am Donnerstag in den Genuss von Musik auf öffentlichen Plätzen.

Im Limmattal schon: In Schlieren und Dietikon werden am Tag der Musik an verschiedenen Orten Konzerte aufgeführt. In der Schweiz hat die Feier erst vor wenigen Jahren erstmals ihren Weg in den Kalender gefunden: «Der Musikrat hat 2014 entschieden, dass der Tag eingeführt und landesweit verbreitet werden soll», sagt Stefano Kunz (CVP), Geschäftsführer des Schweizer Musikrats und Stadtrat von Schlieren.

«Es ist das erste Mal, dass der Tag der Musik in Dietikon im grösseren Stil durchgeführt wird», sagt Daniela Jordi, Leiterin der Musikschule. In Schlieren werden öffentliche Plätze zum zweiten Mal von Melodien und Rhythmus erfüllt. «Der Wert von Musik wird oft unterschätzt», sagt Kunz, «die Feier gibt einerseits die Möglichkeit, aufzuzeigen, wie vielfältig Musik ist und andererseits, wie wichtig sie in unserem Leben ist.»

Das Ziel sei es, den Wert aufzuzeigen, aber auch die Wahrung der Musik zu fördern: «Für den Erhalt braucht es Bildung. Diesen Zusammenhang möchten wir aufzeigen», sagt Kunz. Dadurch soll die Bevölkerung motiviert werden, sich aktiv zu beteiligen und sich für die Kultur einzusetzen. «Natürlich geht es ebenso darum, den Plausch zu haben. Sowohl für die Zuhörer als auch für die Künstler», sagt der ausgebildete Sänger. Diese Art von Kunst stehe für Freude und das solle man spüren.

Der Tag besticht durch Vielfalt

Was kann am Anlass gesehen und gehört werden? In Schlieren wird das erste Konzert mit der Zwahlen-Combo um 12 Uhr auf dem Goldschlägiplatz beginnen. Darauf folgen in einem relativ dichten Programm mehrere Künstlerinnen und Künstler. Die Harmonie Schlieren wird den Tag der Musik mit ihrem Auftritt um 21 Uhr auf dem Kirchplatz abschliessen. Gespielt wird auch im Spital, im Lilienzentrum, bei der Grossen Kirche und bei der Alten Kirche.

In Dietikon beginnen die Feierlichkeiten um 12.15 Uhr beim Coop Silbern mit den Limmetchlüpplern. Ein Duo mit Akkordeon und Klarinette spielt beim Löwenzentrum und beim Public Viewing im Festzelt auf dem Kirchplatz. Dort wird auch die Stadtjugendmusik zusammen mit der Musikschule das letzte Konzert um 19 Uhr geben, nach den Auftritten beim Denner beim Zentrum Kirchplatz und beim Coop Pronto am Bahnhof.

Das Zwischenkorps der Stadtjugendmusik Dietikon werde zusammen mit dem Anfänger-Bläserensemble der Musikschule auftreten, sagt Musiklehrerin Jordi. Dabei handelt es sich um Instrumentalschülerinnen und -schüler im etwa zweiten bis vierten Unterrichtsjahr. «Die Jugendlichen sollen merken, was man durch spontane Musikauftritte in der Öffentlichkeit bewirken kann.» Nämlich: «Den Zuhörern ein glückliches Lächeln ins Gesicht zaubern», sagt Jordi weiter.

Ein «überraschender Effekt»

Genau diese Spontanität ist am Tag der Musik die Ausgangslage: «Das Fest soll einfach und so niederschwellig wie möglich sein», sagt Kunz. In Schlieren hat man ein vierköpfiges Organisationskomitee aufgestellt und die Musikgruppen angefragt. Diese konnten dann den Ort bestimmen, an dem sie auftreten möchten. «Die Fête de la Musique bringt die Musik zu den Leuten. Man soll weg vom klassischen Konzertsaaldenken.» So spielen die Künstler ohne Bühne oder Verstärkung. Lediglich Stühle stünden zur Verfügung.

«Der Anlass ist auch da, weil Musik Grenzen abbauen kann. Das ist gerade in Dietikon, wo viel Integrationsarbeit nötig ist, besonders wichtig. Musik verbindet», sagt Jordi. Die Klarinettistin bringt es auf den Punkt: «Die Auftritte sollen einen überraschenden Effekt haben: Wo man hinläuft, da hat es Musik.»