Für den Stadtrat kommt die Kritik an Stadtsaal und Alterszentrum zu spät.
Rolf Wegmüller hält nicht viel von den beiden anstehenden Millionenprojekten im Schlieremer Stadtzentrum. Der CVP-Gemeinderat lancierte deshalb eine Motion, wonach der am Zentrumsplatz geplante Stadtsaal und das an der Badenerstrastrasse geplante Alterszentrum im selben Gebäude im Zentrum und nicht in zwei unterschiedlichen realisiert werden sollten. In der Parlamentssitzung vom Montag zog er seinen Vorstoss jedoch zurück, da eine Überweisung an den Stadtrat aussichtslos schien. Doch er und seine Fraktion wollen die beiden Kreditanträge für die Architekturwettbewerbe, die nach den Sommerferien im Parlament behandelt werden, bekämpfen. Die Schlieremer Liegenschafs- und Finanzvorsteherin Manuela Stiefel (FDP) und Alters- und Sozialvorstand Christian Meier (SVP) nehmen Stellung.
Manuela Stiefel: Diesen nehme ich zur Kenntnis. Ich halte es für sehr wichtig, dass im Parlament die Diskussion geführt wird, wie das Schlieremer Zentrum dereinst ausgestaltet werden soll. Das Alterszentrum und der Stadtsaal sind Millionenprojekte, welche die Stadt für die kommenden Jahrzehnte prägen. Doch hätte die Diskussion, ob diese beiden Nutzungen in einem oder in zwei Gebäuden untergebracht werden sollen, bereits zuvor ausgetragen und entschieden werden können.
Christian Meier: Eigentlich hätte das Parlament diese Woche über die beiden Kreditanträge für die Architekturwettbewerbe befinden sollen. Nun muss dieser Entscheid auf September oder gar noch später verschoben werden, da die vorberatende Kommission Sommerpause eingelegt hat. Dieser Vorstoss hat also lediglich Zeit vergeudet und uns im Entscheidungsprozess nicht weitergebracht.
Manuela Stiefel: Sie ist alles andere als das. Seit mehreren Jahren arbeitet der Stadtrat an den beiden Projekten und tat dies sehr transparent. Die Veröffentlichung der Ergebnisse der Standortevaluation und jene der Machbarkeitsstudie waren nicht die einzigen Gelegenheiten für das Parlament, um einzugreifen. Auch in den beiden Stadtentwicklungskonzepten ist seit Jahren der Standort des Stadtsaals vermerkt. Stets hätte man sagen können: Stopp, das wollen wir anders.
Christian Meier: Auch im Rahmen der Vernehmlassung der Altersstrategie wurden das Alterszentrum und dessen mögliche Standorte thematisiert und von keinem Parlamentarier bemängelt.
Manuela Stiefel: Dies würde nur wenig Sinn ergeben, da die bisherige Planung unter Einbezug der Bevölkerung und des Parlaments geschehen ist. Auch ein Landschaftsarchitekt war in der Planungskommission dabei, damit der Einbezug der Bauten in den Stadtpark umsichtig erfolgt. Es wird sich zeigen, wie viel Fleisch das Ansinnen nach nur einem Gebäude am Knochen hat. Ich empfehle den Kritikern, die beiden Vorlagen und die beigefügten Akten noch einmal genau zu studieren.