Schlieren
Eine Weltpremiere im Limmattal: Uraufführung zieht viel Volk an

Am Dreikönigskonzert wurde ein von Erica Brühlmann-Jecklin komponiertes Stück erstmals gespielt

Christian Murer
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Dreikönigskonzert Schlieren
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Toni Brühlmann-Jecklin, Stadtpräsident von Schlieren
Panflötenspielerin Käthi Kaufmann
Neujahrsapéro offeriert von der Kulturkommission Schlieren
Dreikönigskonzert 2015 in Schlieren
Alphornspieler Kurt Ott

Dreikönigskonzert Schlieren

Christian Murer

Die reformierte Kirche lud zum 20. Dreikönigskonzert und die Menschen kamen in Scharen. Das AlPan Trio mit Panflötistin Käthi Kaufmann, Alphornspieler Kurt Ott und Organist Gilberto Fischli boten am Sonntagabend in Schlieren ein abwechslungsreiches Programm: Es ging um Winterfreude, Feierabend, Träumereien und eine Ballade der weissen Stadt.

Höhepunkt des Abends war aber die Uraufführung «Fantasie zum Dreikönigsmarsch» von Erica Brühlmann-Jecklin. «Vor zwei Jahren ermunterte mich der Schlieremer Organist Gilberto Fischli, ein Stück für die Orgel zu komponieren», sagte die Schlieremer Schriftstellerin und Musikerin. «Wir ereiferten uns wohl, aber noch traute ich mich nicht so recht daran.» Im vergangenen August habe Fischli sie angerufen und gesagt, dass er das Stück gerne in einem Monat haben möchte. «Da dachte ich mir, dass ich das doch probieren könnte», so Brühlmann-Jecklin. «Ich machte mich dahinter und schrieb und schrieb und überarbeitete und überarbeitete und hatte viel Freude dabei.» Wunderschön interpretierte Organist Fischli auf der Metzler-Orgel den Marsch. Es folgten anschliessend eine festliche Suite sowie drei weitere Stücke mit weihnächtlichen Themen.

Als ob wir Könige wären

Beim anschliessenden Apéro im grossen Saal des Stürmeierhuus› – offeriert von der Kulturkommission Schlieren – warteten Dreikönigskuchen und Getränke. Man stiess auf das taufrische Jahr an und wünschte sich gegenseitig Glück, Gesundheit und Zufriedenheit im 2015.

Stadtpräsident Toni Brühlmann-Jecklin – der mit der Komponistin verheiratet ist – tat dies auf originelle Art und Weise, indem er auf die drei Könige hinwies: «In unserem direkt-demokratischen System sind wir alle, die wir abstimmen dürfen, kleine Könige.» In diesem Sinne bedeute dies: «Kümmern wir uns um die grossen und kleinen Aufgaben zu Hause, in unserem privaten Umfeld, im Beruf und auch im öffentlichen Leben, als ob wir Könige wären, die für ihr Handeln verantwortlich sind.» Dies könne bedeuten, so Brühlmann, dass man sich für das, was um einem geschieht, interessiert, sich damit auseinandersetzt, sich einbringt, einen kritischen Blick wagt und eben auch Verantwortung übernimmt.