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Limmattal
Mehr Besucher hin oder her: Das Holzerfäscht bleibt ein familiärer Anlass fürs ganze Dorf.
Ein grosses Festzelt, Essens-Stände, an denen man vom Raclette bis zur Glace alles bekommt, ein Karussell und eine Hüpfburg für die kleinen Gäste: das Holzerfäscht scheint ein Dorffest zu sein, wie es sie an vielen Orten gibt. Doch schnell wird klar, dass die Bergdietiker es verstehen, ihre Feste zu etwas Besonderem zu machen.
Obwohl diesen Samstag noch mehr Menschen als in anderen Jahren den Weg zum Schulhausareal gefunden haben, bleibt das Holzerfäscht ein Ort zum Wohlfühlen. «Es ist ein richtiges Familienfest», findet denn auch Martin Eichenberger, der vor dem Festzelt Angus-Burger von seinem Hof in Bergdietikon verkauft.
Seine Frau Barbara arbeitet auf der anderen Seite des Platzes: sie betreut dort das Wettbüro fürs Säuli-Rennen. Zum ersten Mal steht ein solches Rennen am Holzerfäscht auf dem Programm. Bauer Willi Staubli hat die sechs Ferkel aus seinem Stall in Muri hergebracht. Er mache solche Rennen schon seit langem, allerdings nie professionell: «Bei meinen Säuli ist es wirklich ein Roulette, welches gewinnt.»
Bis sie rennen müssen, schlafen die Tiere aneinander gekuschelt im Stroh und lassen sich von den vielen Kindern, die an ihrem Gehege stehen, nicht aus der Ruhe bringen. Pünktlich zum Startschuss sind sie jedoch auf den Beinen und rasen auch sogleich los – und in geschlossener Formation am Futtertrog im Ziel vorbei. Erst nach einer Weile steckt das erste Säuli dann den Kopf hinein. Alle, die auf den Sieger «Vinzi» gesetzt haben, können nun im Wettbüro einen Fünfliber abholen.
Kurz nach dem ersten Rennen wird es plötzlich ruhiger auf dem Platz um das Festzelt. Als nächstes steht eine Tanzaufführung in der Turnhalle an. Ingrid Fäh Stebler hat mit ihrer Tanzschule ‹If Zone› in Bergdietikon ein einstündiges Programm auf die Beine gestellt. Zwölf verschiedene Gruppen zeigen ihr Können in der vollbesetzten Turnhalle. Zwar traten manche der Tänzerinnen schon mehrmals an einem Holzerfäscht auf, doch auf einer solch grossen Bühne standen sie noch nie. Gerade die Kleinsten bekommen dafür langen Applaus, da sie ihr Lampenfieber so gut überwunden haben.
Auch danach gibt es genug zu tun: So lädt etwa die Bauernolympiade zum Wetteifern an verschiedenen Posten ein. Beim Melken, Sackhüpfen oder Chriesistei-Wettspucken geht es darum, möglichst viele Punkte zu sammeln. Für diejenigen, die es etwas ruhiger angehen lässen, steht neben vielen anderen auch Meta Nietlispach mit ihren selbst gemachten Kuchen bereit. Sie hat sich mit ihrem aufwändig dekorierten «Alphüüsli» an das diesjährige Motto «Uf de Alp!» angepasst. Es sei jetzt nach sechs Jahren das letzte Mal, dass sie mit dabei sei. «Ich mache es eigentlich immer noch sehr gerne», sagt sie. «Aber es ist einfach enorm viel Aufwand, da ich alles selber mache».