Das starke Unwetter vor zwei Wochen liess zwei Autos im gestauten Wasser in der Goldschlägi-Unterführung in Schlieren versinken. Die Pumpanlage schaltete gar nicht erst ein, sagt Werkhofleiter Roger Gerber.
Das Bild ging durch die Online-Plattformen der Schweizer Medien: Ein Autolenker, der mit seinem Mercedes in der Goldschlägi-Unterführung in Schlieren in metertiefes Wasser geriet, rettet sich mit seinem Beifahrer über das Dach aus dem Wagen. Das Fahrzeug muss er den Fluten überlassen, später in der Nacht fällt ihnen gar ein zweites Auto zum Opfer. Grund für die Überschwemmung war ein starkes Unwetter in der Sonntagnacht vor zwei Wochen. Erst am Dienstagnachmittag konnte die Autohilfe Limmattal die Fahrzeuge bergen.
Lange wusste niemand, weshalb die Pumpenanlage in der Gleisunterführung das Wasser nicht abzuführen vermochte. Nun teilen die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) auf Anfrage mit, dass man einen Blitz als Ursache vermutet: «Die Steuerung der Pumpe ist nicht etwa ausgefallen, weil sie keinen Strom hatte, sondern wegen einer Überspannung. Diese wurde vermutlich durch einen Blitzeinschlag verursacht», heisst es bei der Medienstelle. Handwerker der EKZ Eltop untersuchten die Anlage, nachdem das Wasser grösstenteils abgepumpt war, um dem Ausfall auf den Grund zu gehen.
Steuerung löste Alarm nicht aus
Noch etwas genauer beschreibt Roger Gerber, der Leiter des Schlieremer Werkhofs, was in jener Nacht passiert sein könnte: «Durch die Überspannung wurden elektronische Komponenten der Pumpensteuerung beschädigt. Trotz steigendem Wasserstand erfolgte deshalb kein Einschaltsignal an die Pumpe und auch kein akustischer Alarm.»
Mit Sicherheit verhindern lässt sich zwar nicht, dass es erneut zu einer solchen Störung kommt, wie Gerber sagt: «Eine vollständige Absicherung, insbesondere gegen einen Direkteinschlag, gibt es nicht.» Die Stadt werde aber prüfen, mit welchen technischen Möglichkeiten sich die Steuerungsanlage zusätzlich absichern lasse.
Die Goldschlägi-Unterführung war nicht der einzige Ort in der Stadt, an dem das Unwetter zu Beschädigungen führte. Es kam zu Schäden an weiteren städtischen Bauwerken. Diese können laut Gerber durch Reparatur und Instandstellungsmassnahmen aber «zeitnahe behoben» werden. Keine Rettung gibt es indes für eine Eiche am Schlierenberg, in die beim Unwetter in jener Sonntagnacht ein Blitz eingeschlagen hatte: Sie muss gefällt werden.