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Region (LiZ)
Limmattal
Jugendliche aus Unterengstringen und Würenlos halfen, den grossen Flohmarkt vorzubereiten, an dem Teile des Inventars aus der Bäuerinnenschule des Klosters Fahr veräussert werden. Diese stellte letzten Sommer den Betrieb ein.
Obwohl die Bäuerinnenschule im Kloster Fahr vergangenen Sommer geschlossen wurde, herrscht im Gebäude derzeit Hochbetrieb. In der Küche, im Speisesaal und in verschiedenen anderen Zimmern werden alle erdenklichen Gegenstände fein säuberlich geordnet. Töpfe stehen neben Gläsern und Besteck, alte Brettspiele neben Nähmaschinen.
Schon seit Wochen sind die Klosterschwestern damit beschäftigt, im Schulgebäude und im Kloster auszumisten. Schon bald geht die Sanierung der Anlage in eine nächste Runde. Dann ist der Klausurtrakt an der Reihe und die Schwestern werden vorübergehend ins Schulgebäude ziehen.
Eine Idee aus Würenlos
Vorher dient die Schule jedoch noch als Marktplatz. Kommenden Samstag wird ein Teil des geräumten Inventars an einem Flohmarkt feilgeboten. Damit alles reibungslos klappt, ist die Schwesterngemeinschaft auf viele Freiwillige des Vereins «Pro Kloster Fahr» angewiesen. Diese bekamen am Montagabend Unterstützung eines besonderen Hilfstrupps. 15 Jugendliche aus Würenlos und Unterengstringen rückten an, um den Estrich im Restaurant und in der Bäuerinnenschule zu räumen. «So etwas hat es bei uns noch nicht gegeben. Das ist eine tolle Sache», freute sich Priorin Irene.
Die Idee zu dieser speziellen Aktion kam dem Würenloser Vizeammann Anton Möckel, als er vor kurzem der Generalversammlung des Vereins «Pro Kloster Fahr» beiwohnte. «Dort wurde über den Flohmarkt und die Räumung gesprochen. Aber auch über die vielen Freiwilligen, die dafür benötigt werden», so Möckel. Er habe sich gedacht, dass dies eine gute Gelegenheit sei, Jugendlichen auf diesem Weg das Kloster näherzubringen. «Seit das Fahr offiziell zur Würenlos gehört, sind wir auch eine Nachbargemeinde von Unterengstringen. Daher ist es schön, dass sich Jugendliche aus den beiden Gemeinden kennen lernen», sagte Möckel.
Er fragte seine älteste Tochter Katja an, ob sie in ihrem Freundeskreis Leute für die Aktion auftreiben könne. Gesagt, getan. Weil Katja Nico Balmer, den Sohn von Unterengstringens Gesundheitsvorstand Marcel Balmer, kennt, war auch der Kontakt ins Zürcher Limmattal schnell hergestellt. Nico machte sich seinerseits daran, Helfer für die Räumung zu gewinnen.
Eine Aufgabe, die ihm nicht schwergefallen ist, wie er erklärte: «Fast alle, die ich angefragt haben, waren sofort bereit zu helfen.» Zu ihnen gehörte die 19-jährige Jenny. Sie war damit beauftragt, das viele Besteck zu sortieren. Eine Arbeit, die ihr sichtlich Spass bereitete. «Es ist spannend, so etwas einmal zu machen. Zudem finde ich es interessant andere Jugendliche kennen zu lernen», nannte sie ihre Bewegründe mitzuhelfen.
Angetan von den jugendlichen Helfern war auch die Priorin. «Ich bin beeindruckt, wie die jungen Leute anpacken», sagte sie. Kistenweise schleppten sie Gläser, Dekorationsmaterial, oder Besteck zum Eingang der Bäuerinnenschule. Dort wartete bereits Katharina Stockmann. Die Unterengstringerin ist Vorstandsmitglied im Verein «Pro Kloster Fahr» und im OK des Flohmarktes. Sie begutachtete die herangeschafften Gegenstände. Was noch gebraucht werden kann, wurde auf die verschiedenen Zimmer verteilt. Der Rest landete in der Mulde. Für Stockmann ist die Organisation des Flohmarktes trotz der vielen Arbeit, ein besonderes Erlebnis. «Ich finde es toll, dass jeder Gegenstand seine eigene Geschichte erzählt.»
Als Geschenk gab es für jeden Helfer ein Dossier, wo er die geleistete Freiwilligenarbeit eintragen kann. «Das kann bei Bewerbungen nützlich sein», so Priorin Irene.