Dietikon/Oberengstringen
Hindernispfad im Wald: Umgefallene Bäume versperren den Wandernden immer noch den Weg

Die Förster haben alle Hände voll zu tun, denn der starke Schneefall im Januar hat den Wäldern zugesetzt. Weil nicht alles gleichzeitig aufgeräumt werden kann, treffen viele Spaziergänger noch immer auf umgefallene Bäume, die die Wege versperren.

Carmen Frei
Drucken
Beim Brüggliweg in Dietikon ist Ducken angesagt: Ein grosser umgeknickter Baum versperrt den Wanderweg.

Beim Brüggliweg in Dietikon ist Ducken angesagt: Ein grosser umgeknickter Baum versperrt den Wanderweg.

Bild: Carmen Frei/ Limmattaler Zeitung

Der Dietiker Brüggliweg lädt derzeit nicht zum entspannten Wandern ein. Spaziergänger müssen hingegen klettern und kraxeln. Sie müssen gleich nacheinander über zwei umgefallene Bäume steigen.

«Die Schäden sind vom Schnee und Sturm», sagt Revierförster Felix Holenstein. Dass die Bäume nicht längst weggeräumt wurden, begründet er mit dem grossen Arbeitsanfall: «Wir sind überall am Aufräumen.» Zudem müsse auch die Witterung stimmen, erklärt Holenstein. «Bis jetzt war es so nass, dass die Forstfachleute mit den Fahrzeugen gar nicht hinunterfahren konnten», erklärt Holenstein. Sie müssten noch abwarten, bis sie mit den schweren Maschinen die Bäume entfernen könnten. «Wenn wir es gemacht hätten, als es noch nass war, hätten sich auch alle aufgeregt», meint Holenstein.

Der Schnee vom Januar ist längst weg – die Schäden sind noch da

Er sieht es eher pragmatisch. «Man kommt ja trotz allem durch», findet er. Und: «Es ist der Brüggliweg und nicht die Bahnhofstrasse.» Der Schnee habe den Förstern in diesem Jahr einfach sehr viel Arbeit beschert. «Die Forstunternehmer sind voll dran. Sie sind fast Tag und Nacht am Arbeiten», sagt Holenstein. Sie seien auch andernorts noch beschäftigt mit Aufräumarbeiten.

Der gut gekennzeichnete Brüggliweg birgt im Moment noch einige zusätzliche Herausforderungen.

Der gut gekennzeichnete Brüggliweg birgt im Moment noch einige zusätzliche Herausforderungen.

Bild: Carmen Frei/ Limmattaler Zeitung

Gleichzeitig verweist er darauf, dass es sich um einen Wanderweg handelt. Er gibt zu bedenken:

«Es ist immer noch der Wald. Alle wollen die Natur erleben, aber wenn der Baum im Weg ist, dann ist das doch wieder zu viel Natur.»

Holenstein findet, dass es wichtig ist, dass sich die Menschen im Wald ab und zu auch der Natur bewusst werden. «Wenn man über den Baum steigt, dann ist das vielleicht der Moment, um darüber nachzudenken, dass man sich in den Wald begibt und dass der Wald auch gefährlich ist.» Er geht aber davon aus, dass anfangs nächster Woche auch beim Brüggliweg aufgeräumt werden kann. «Ich bitte um Verständnis, wir sind dran», sagt er.

Mehr Hindernisse für den Vitaparcours

Auch in Oberengstringen ist der Wald noch nicht wieder frei von Hindernissen. Zwar werden die Benutzer des Vitaparcours sowieso auf Hürden eingestellt sein, dass aber gleich an mehreren Stellen Äste und Baumstämme den Weg versperren, kommt auch für sie unerwartet.

Der Pfeil des Vitaparcours in Oberengstringen zeigt, wo es normalerweise hindernisfrei weitergeht.

Der Pfeil des Vitaparcours in Oberengstringen zeigt, wo es normalerweise hindernisfrei weitergeht.

Bild: Carmen Frei/ Limmattaler Zeitung

«Wir können nicht überall sein. Wir konnten nicht in allen Regionen gleichzeitig aufräumen», sagt Thomas Hubli, der als Förster für Oberengstringen und Unterengstringen zuständig ist. Es müssten beim Vitaparcours auch noch einige Bäume gefällt werden, in Verbindung damit werde in gut einer Woche aufgeräumt. Thomas Hubli ist neben Unter- und Oberengstringen auch für die Forstreviere Niederhasli, Regensdorf und Rümlang zuständig. Die Aufräumarbeiten in der ganzen Region dürften sich laut Hubli bis in den April hinein weiterziehen. «Es war ein sehr starkes Ereignis mit höherem Schaden», sagt er zum Schneefall im Januar dieses Jahres. «Es fielen 40 bis 50 Zentimeter Nassschnee, das sind sich unsere Baumbestände nicht gewohnt», erklärt Hubli. Vor einem Jahr war die Situation anders, wie Hubli erklärt. Damals kamen vier Stürme im Februar und im März. «Dieses Jahr ist es der Schnee», sagt er.

Aber auch Krankheiten an den Bäumen wie die Eschenwelke oder der Borkenkäfer machen den Förstern zu Schaffen. «Wir sind seit drei Jahren nur am Zwangsnutzungenaufräumen», sagt Hubli. Dabei handelt es sich um die ausserplanmässige Entfernung von Bäumen, die Schäden genommen haben oder an einer Krankheit leiden. Hubli sagt:

«Im Moment geben uns die Schäden vor, wo wir räumen und holzen müssen.»

Laut Hubli dürfte der Vitaparcours um den 10. März wieder aufgeräumt sein. «Ende nächste Woche oder anfangs übernächster Woche werden wir das in Angriff nehmen können.»