Dietikon
«Wir wurden ein wenig überrumpelt»: Gleis 21 startet erst im Mai wieder mit Veranstaltungen

Das Kulturhaus am Bahnhof Dietikon ist noch nicht bereit für den Veranstaltungsbetrieb. In der Zwischenzeit wird ab nächstem Donnerstag vor dem Bistro ein Sitzcafé eingerichtet.

Sven Hoti
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Bald sollen Besucher wieder Konzerte im Gleis 21 besuchen können: Im Januar spielte Ueli Schmezer’s MatterLive anlässlich des Streaming-Festivals stream21 nur für ein Publikum zu Hause, das übers Internet zuschaute.

Bald sollen Besucher wieder Konzerte im Gleis 21 besuchen können: Im Januar spielte Ueli Schmezer’s MatterLive anlässlich des Streaming-Festivals stream21 nur für ein Publikum zu Hause, das übers Internet zuschaute.

Archivbild: Severin Bigler (28. Januar 2021)

Ab kommendem Montag dürfen Veranstaltungen mit bis zu 50 Personen in Innenräumen und 100 Personen im Freien durchgeführt werden. Das hat der Bundesrat an seiner Pressekonferenz vom Mittwoch bekanntgegeben. Für viele kamen die weitreichenden Lockerungen überraschend – auch für die Verantwortlichen des Kulturhauses Gleis 21 am Bahnhof Dietikon.

«Wir wurden ein wenig überrumpelt», gibt Kerstin Camenisch zu. Die Dietiker SP-Gemeinderätin ist Co-Präsidentin des Vereins Gleis 21. Mit der Teilöffnung der Gastrobetriebe habe sie zwar gerechnet. Die Lockerungen im Kulturbereich seien jedoch unerwartet gekommen. Mit der Folge, dass sich der ganze Kulturbetrieb im Gleis 21 verzögern wird. Dazu Camenisch:

«Wir sind noch nicht parat. Weil wir Veranstaltungen immer wieder verschieben mussten, werden wir erst im Mai loslegen.»

Nun gelte es, mit verschiedenen Künstlern wieder in Kontakt zu treten und Termine zu vereinbaren. Der Kulturraum müsse zunächst wieder ausgeräumt werden, um anstehenden Veranstaltungen Platz zu machen. Vor einem Monat eröffnete das Gleis 21 dort als Alternative zum Normalbetrieb einen Secondhandladen. Der Laden werde nun im Bistro im vorderen Teil des Kulturhauses weitergeführt.

Ist überrascht vom Bundesratsentscheid: Kerstin Camenisch, Co-Präsidentin des Vereins Gleis 21.

Ist überrascht vom Bundesratsentscheid: Kerstin Camenisch, Co-Präsidentin des Vereins Gleis 21.

Bild: Sophie Stieger

Sie habe Verständnis für das bisherige Vorgehen des Bundesrats, sagt Camenisch. «Auch wenn wir uns natürlich darauf freuen, wenn der ganze Betrieb wieder ohne Beschränkungen laufen kann.» Die Lockerungen gäben dem Gleis 21 zwar keine absolute Planungssicherheit, aber zumindest einen kleinen Planungshorizont, erklärt sie. Und ergänzt:

«Wir sind froh, können wir den Leuten wieder Kultur bieten.»

Das Gleis 21 ist allerdings nicht nur ein Ort der Kultur, sondern auch der Kulinarik. Ab nächsten Donnerstag soll deshalb die Gartenterrasse vor dem Gebäude belebt werden. Wenn das Wetter passt, soll dort ein Sitzcafé eingerichtet werden, kündigt Camenisch an. Das Bistro im Innern des Kulturhauses werde seinen Betrieb erst wieder im Herbst aufnehmen.