Die Band Jazzsome-XXL brachte die Köpfe im Kulturhaus Gleis 21 zum Wippen. Das Publikum schätzte, dass es für solche Konzerte nicht extra nach Zürich muss.
Acht Herren, eine Bühne und eine super Atmosphäre: Das Konzert von Jazzsome-XXL wurde letzten Freitag aus organisatorischen Gründen relativ spontan vom Gemeinderatssaal ins Gleis 21 beim Dietiker Bahnhof verschoben. Die Stimmung war familiär und angenehm, die Band spielte guten alten Jazz.
Philipp Rellstab, Trompeter und Flügelhornspieler der Band, begleitete das Publikum durch den ganzen Abend. Die Band spielte Stücke bekannter Jazzgrössen aus den 1940er- und 1950er-Jahren. Das Konzert umfasste zwei Sets, unterbrochen von einer Pause.
Zwischen den Stücken stellte Rellstab den nächsten Song jeweils lässig vor, mit interessanten Hintergrundinfos zum Stück und zum Komponist. Absolute Stille herrschte beim ersten Stück nach der Pause. «In The Sign of Libra» war ein angenehm ruhiges und sanft gespieltes Stück. Das darauf folgende Stück spielte die Band hingegen in pfiffigem Tempo. Die Köpfe der Zuschauerinnen und Zuschauer wippten passend zum Rhythmus von «Boblicity».
Der Name der Band ist im Übrigen ein Wortspiel der Musikerinnen und Musiker selbst. Das Wort «Jazzsome» findet man in keinem Wörterbuch, bedeutet aber für die acht Musikfreunde gemeinsames «Jazzen». XXL steht für die Grösse der Band, denn zu acht kann man schon von einer Mini-Bigband sprechen. Es gibt die Band aber auch im XS-Format.
Zum Abschied erntete Jazzsome-XXL grossen Applaus. Auch die Kulturbeauftragte der Stadt Dietikon, Irene Brioschi, zeigte sich nach dem Konzert zufrieden mit der Darbietung der acht Musikanten. Die Besucherinnen und Besucher wiederum schätzten, dass man für solche Konzerte nicht extra nach Zürich muss, sondern zu Hause in Dietikon bleiben kann.
Der Dietiker Jazzliebhaber Samuel Spahn etwa, der im Publikum ganz vorne sass, war begeistert vom schönen Bläsersatz und mochte die schräge Art der Band. Katharina Bollinger aus Dietikon gefiel das Stück «Misty», auf Deutsch «neblig», besonders. Die Band habe das Stück lebendig übermittelt, die Nebelschwaden seien fast schon spürbar gewesen, sagte sie. Auch das Posaunensolo im Stück «Back at The Chicken Shack» machte ihr Eindruck. Das ganze Publikum schien diese Meinung zu teilen, denn es belohnte das Solo mit Applaus.
Die Stücke seien gut zusammengestellt gewesen, sagte Zuschauerin Natasha Rellstab aus Dietikon. Und es sei schön, wieder einmal Jazz in Dietikon zu hören. Zudem habe sie sich darüber gefreut, alte Gesichter zusehen, die man von früheren Jazzkonzerten kenne.