Kurz vor dem Ende der laufenden Amtsperiode zieht der Dietiker Stadtrat eine positive Bilanz. Obwohl die Pandemie die städtische Politik in den vergangenen zwei Jahren stark prägte, habe ein Grossteil der angestrebten Ziele und Massnahmen umgesetzt werden können.
20 Ziele und 64 Massnahmen hatten sich die sieben Dietiker Stadträte 2018 nach ihrer Wahl gesetzt, um die Attraktivität der Stadt in vielerlei Hinsicht zu steigern. Zum Ende der laufenden Amtszeit zieht der Stadtrat nun eine Bilanz zu den vergangenen vier Jahren. «Der Stadtrat hat über 90 Prozent der 64 Massnahmen ganz oder teilweise umgesetzt, somit wurde auch ein Grossteil der definierten Ziele erreicht», heisst es in einer Mitteilung.
Gerade angesichts der Coronapandemie sei das Gesamtresultat sehr positiv zu bewerten, sagt Stadtpräsident Roger Bachmann (SVP) auf Anfrage. Denn das Virus habe angestrebte Fortschritte in verschiedenen Bereichen immer wieder gelähmt und zu Verzögerungen geführt.
«Wir haben vieles auf den Weg gebracht, auch wenn wir bei vielen Themen erst den Anstoss gegeben haben und noch nicht fertig sind.»
In seinem Regierungsprogramm 2018 hatte der Stadtrat fünf Themenfelder definiert, um die angestrebten Ziele und Massnahmen zu gliedern. Rückblickend zeigt er auf, was in diesen Bereichen für Erfolge erzielt werden konnten.
Im Februar 2022 hiess der Gemeinderat die Revision des kommunalen Richtplans gut. Mit diesem Instrument will der Stadtrat die Stadtentwicklung in gewünschte Bahnen lenken. Darauf aufbauend werden laut Stadtrat aktuell die neue Bau- und Zonenordnung sowie die Gestaltungspläne für den Stadtboulevard, der im Zentrum entlang des Limmattalbahn-Trassees entstehen soll, erarbeitet.
«Die Fertigstellung der Limmattalbahn wird mit Spannung erwartet», heisst es in der Legislaturbilanz. Denn die voraussichtlich Ende Juni zu Ende gehenden Bauarbeiten haben das Stadtbild seit Sommer 2019 geprägt. Als Fortschritte verbucht der Stadtrat, dass für das künftige Neubauquartier Niderfeld, das frühstens ab 2028 gebaut wird, im November 2021 die erste Grundeigentümerversammlung des Quartierplanverfahrens Niderfeld stattfand. Und noch dieses Jahr soll der Projektwettbewerb für die Erneuerung des Bahnhofareals, die zwischen 2028 und 2031 realisiert werden könnte, ausgeschrieben werden.
Weniger erfreulich ist hingegen, dass der Gestaltungsplan für das Gebiet Silbern-Lerzen-Stierenmatt (SLS) immer noch blockiert ist, obwohl das Dietiker Stimmvolk diesen bereits im März 2012 befürwortete. Nachdem es bereits viele Jahre dauerte, bis eine rechtskräftige Moorschutzverordnung vorlag, wird seit einigen Jahren der Auenschutz separat abgeklärt und die Stadt muss weiterhin auf den Kanton warten. Zudem sei die angestrebte Verlängerung der Personenunterführung beim Bahnhof Glanzenberg wegen eines schlechten Kosten-Nutzen-Verhältnisses sistiert worden, wie der Stadtrat schreibt.
«Aufgrund einer verantwortungsvollen Finanzpolitik konnte der aktuelle Steuerfuss von 123 Prozent seit 2019 unverändert beibehalten werden und Dietikon verfügt nach wie vor über ein Nettovermögen», lobt sich der Stadtrat in seiner Legislaturbilanz. Um Dietikon als Wirtschaftsstandort zu stärken, sei die Standortförderung neu positioniert worden und habe bereits einige Imagekampagnen und Projekte umgesetzt oder begonnen – darunter etwa der Aufbau eines Cleantech-Clusters.
Auch beim Masterplan «Immobilien 2015-2040» sei vieles erreicht worden, schreibt der Stadtrat. Er verweist dabei unter anderem auf den Doppelkindergarten Gjuch und den Schulhauspavillon Stierenmatt, die beide 2021 bezogen wurden. Der Umbau der Zehntenscheune zu einem Haus der Bevölkerung, der noch dieses Jahr starten soll, und die geplante Erweiterung der Schulanlage Wolfsmatt befänden sich zudem bereits in fortgeschrittener Planung.
Neben dem Haus der Bevölkerung, dass die Dietiker Kulturlandschaft beleben soll, betont der Stadtrat seine Bemühungen für Sport und Bewegung. So wurde 2021 etwa im Fondli eine Outdoor-Fitnessanlage eröffnet und auf dem Rapidplatz ein mobiler Pumptrack aufgestellt. Und mit dem Sportkonzept von 2021 und dem darauf aufbauenden Sporthallenkonzept will die Stadt das Thema auch auf planerischer Ebene fördern.
Über das Studio Dietikon versucht die Stadt, die Bevölkerung in den verschiedenen Quartieren aktiv in die Stadtentwicklung miteinzubeziehen. Der ganze Dialogprozess sei dem Stadtrat ein besonderes Anliegen, denn ein guter Austausch mit der Bevölkerung spiele in vielen Themenfeldern eine wichtige Rolle. «Wir haben uns aktiv darum bemüht, mit der Bevölkerung in Kontakt zu treten», sagt Stadtpräsident Bachmann.
Die Quartierevents des Studio Dietikon seien jeweils gut besucht und die beiden Anlässe zur zukünftigen Nutzung der Nötzliwiese ebenfalls auf grosses Interesse gestossen, schreibt der Stadtrat in der Legislaturbilanz. Noch ausstehend sei ein Nutzungskonzept für öffentliche Plätze, weil dabei eine Koordination mit dem noch nicht fertiggestellten Freiraumkonzept angestrebt werde.
Auch die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie ist laut der Legislaturbilanz ein wichtiges Thema. So hat der Gemeinderat per 2021 die Beiträge für subventionierte Krippenplätze um rund sieben Prozent respektive 100'000 Franken erhöht. Weil eine Umfrage gezeigt habe, dass das Interesse an Tagesschulen gross ist, werde zudem ein städtisches Tagesschul- und Verpflegungskonzept erarbeitet. Nicht zuletzt hebt der Stadtrat im Bereich Gesellschaft auch hervor, dass die Fachstelle Arbeitsintegration verstärkt und ihr Angebot verfeinert und ausgebaut worden sei.
In diesem Bereich hat sich der Stadtrat zum Ziel gesetzt, dass Dietikon über ein modernes und nachhaltiges Infrastruktur- und Dienstleistungsangebot verfügt. 2021 hat der Stadtrat seine revidierte Energieplanung festgesetzt und die aktualisierte Energiebilanz 2019 mit Prognosen zum städtischen Energieverbrauch bis ins Jahr 2050 veröffentlicht. «Damit einher geht auch ein gut genutztes Beratungsangebot des Energiebeauftragten der Stadt», schreibt der Stadtrat.
Auch die Kommunikation sei modernisiert und verbessert worden: Dazu heisst es in der Legislaturbilanz: «Nebst dem Aufbau von verschiedenen Social-Media-Kanälen wurde Mitte März 2021 die Stadt-App lanciert, welche die Bevölkerung informieren und eine Plattform für ihre Anliegen und Ideen sein soll.»
Schade dass die durchgehende Unterführung Glanzenberg offenbar für die nächsten Jahrzehnte! gestorben ist. Für andere Unterfangen wie die Krone, die Zehntenscheune, den Bären, das Gleis 21 etc.etc kann man wiederum -zig Millionen ausgeben. Wenn die Stadt wirklich willens wäre, die Böötler in der Glanzi abzuholen und nicht, was ja üblich ist, bis zur Nötzliwiese weiterfahren zu lassen, dann müsste man in diesem Punkt bestimmt nochmals über die Bücher.