Dietikon
Selbstfahrende Busse lassen noch mindestens fünf bis zehn Jahre auf sich warten

Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) erwarten in den nächsten fünf bis zehn Jahren einen Durchbruch bei autonomen Fahrtechnologien. In städtischen Räumen wie Dietikon sei der Einsatz führerloser Busse aber besonders komplex.

Florian Schmitz
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Im Februar 2018 führten die VBZ auf ihrem Areal in Zürich Altstetten Testfahrten mit einem autonomen Bus durch.

Im Februar 2018 führten die VBZ auf ihrem Areal in Zürich Altstetten Testfahrten mit einem autonomen Bus durch.

zvg/VBZ

In diversen Schweizer Städten wie Genf, Sion und Bern waren bereits automatisierte Busse in Pilotbetrieben unterwegs. Auch die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) haben auf ihrem Areal bereits 2018 einen Testbetrieb mit einem selbstfahrendem Shuttle durchgeführt. Bis auf Dietiker Strassen dereinst führerlose Busse fahren, wird aber noch viel Zeit vergehen, wie die VBZ in einer kürzlich veröffentlichten Antwort auf eine Kleine Anfrage von Ernst Joss klarmachen. Der AL-Gemeinderat hatte sich beim Stadtrat erkundigt, wann solche Systeme in Dietikon erwartet werden können.

Weil die VBZ die Dietiker Buslinien betreiben und somit auch für die strategische Führung, die Finanzierung und das Marketing des öffentlichen Verkehrs zuständig sind, hat der Stadtrat die Frage nach dem Einführungshorizont den Verkehrsbetrieben zur Beantwortung weitergeleitet. Obwohl es voraussichtlich noch einige Zeit dauern werde, bis automatisierte Fahrzeuge auf öffentlichen Strassen verkehren können, sei in diesem Bereich eine spürbare Dynamik zu verzeichnen, heisst es in der Antwort. Die erforderliche Technologie werde ständig verbessert und das voraussichtliche Wachstum werde zu sinkenden Anschaffungskosten führen. Deshalb sei in den nächsten fünf bis zehn Jahren ein Durchbruch der Technologie zu erwarten.

Die Stadt hat bei den VBZ ihr Interesse bekundet

Die VBZ verweisen auch auf eine laufende Gesetzesänderung, die Testbetriebe mit automatisierten Fahrzeugen erleichtern soll. Sie geben aber zu bedenken, dass der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) als Besteller und Finanzierer des öffentlichen Verkehrs im Kanton Zürich aktuell keine Gelder für solche Versuche zur Verfügung stelle. In Dietikon könnte die Einführung autonomer Busse zudem noch mehr Zeit in Anspruch nehmen, weil die technischen und juristischen Hürden im städtischen Raum besonders hoch seien, wie die VBZ schreiben.

In seinem Vorstoss fragte Gemeinderat Joss auch, ob der Stadtrat sich schon Gedanken zum Einsatz automatisierter Fahrzeuge gemacht hat. In ihrer Antwort zeigt sich die Exekutive interessiert an führerlosen Bussen und möglichen Testbetrieben. Das habe sie auch bei den VBZ angemeldet.

«Für die notwendigen Testumgebungen ist die Stadt bereit, ihrerseits Unterstützung zu leisten»,

schreibt der Stadtrat. In den vergangenen Jahren habe sich der Stadtrat aber nicht ausreichend vertieft mit neuen Verkehrsthemen befassen können, weil das städtische Fachwissen für die Begleitung der Planung und des Baus der Limmattalbahn eingesetzt worden sei.