Das Dietiker Steueramt hätte viele Daten, die für die Smart-City-Strategie wertvoll wären. Aber stellt das Steueramt diese Daten überhaupt zur Verfügung? Gemeinderat Peter Metzinger (FDP) fragt den Stadtrat, ob er überhaupt eine Daten-Strategie habe.
Seit Herbst 2021 hat die Stadt Dietikon eine eigene Smart-City-Strategie. Eine Stadt, die sich smart nennt, braucht Daten und sollte diese dann eben auch smart nutzen. Zu diesem Thema hat nun Gemeinderat Peter Metzinger (FDP) eine Interpellation eingereicht. Er und neun Mitunterzeichnende der Parteien FDP, GLP, Grüne, SP und Gamfa wollen vom Stadtrat wissen, welche Datenstrategie im Zusammenhang mit der Smart-City-Strategie er verfolgt. Insbesondere fragt Metzinger auch, ob der Stadtrat gewillt ist, sämtliche in den verschiedenen Abteilungen der Stadt vorhandenen Daten «für die Umsetzung des Smart-City-Konzepts in geeigneter Form verfügbar zu machen».
Weiter will Peter Metzinger vom Stadtrat in Erfahrung bringen, wann ein sogenanntes Smart-City-Kompetenzzentrum gebildet wird. Denn im Anhang der Smart-City-Strategie wird ein solches Kompetenzzentrum als Voraussetzung beziehungsweise Erfolgsfaktor für Smart-City-Strategien mittelgrosser Städte aufgeführt.
Die Idee zu seiner Interpellation hatte Metzinger, nachdem er aufgrund von Inputs aus der lokalen Wirtschaft herausfinden wollte, «ob die Verkehrsplanung Informationen zur Anzahl der Firmen und Arbeitsplätze sowie zu den Tätigkeiten dieser Firmen einbezieht». Es mache zum Beispiel einen grossen Unterschied, ob eine Firma mit 100 Arbeitsplätzen Dienstleistungen erbringe oder Produkte für den Versand herstelle und ob die Beschäftigen pendeln oder in Dietikon wohnen. «Verkehrsplanung im Sinne einer Smart City berücksichtigt solche Daten. Dazu müssen sie jedoch vorhanden sein», so Metzinger. Es habe sich herausgestellt, schreibt er in seiner Interpellation, dass die Verwaltung nicht über Verkehrsplanungsinformationen der erwähnten Art verfüge, «jedoch das Steueramt, das sie aber nicht herausgeben darf». Metzinger findet es «nicht einsichtig, warum solche Daten nicht in anonymisierter oder zusammengefasster Form zur Verfügung gestellt werden können».
Metzinger denkt bei seiner Interpellation nicht nur an den Verkehr. Er könnte sich beispielsweise auch vorstellen, dass die Entwicklung des Steuersubstrats in Dietikon anonymisiert, aber quartierbezogen statistisch erhoben wird. Dies könnte dann beispielsweise für die Wohnpolitik wertvoll sein. Dazu brauche es eine geeignete Daten-Strategie und idealerweise ein Smart-City-Kompetenzzentrum, das die Daten bündle.
Die Dietiker Smart-City-Strategie umfasst mit Anhang zwölf Seiten und ist auf der städtischen Website aufgeschaltet. Den Grundstein dafür legte der Stadtrat 2019 mit der neuen Wirtschaftsstrategie. Diese sieht vor, dass sich Dietikon als Smart City positionieren und weiterentwickeln soll.