Dieses Jahr finden in allen Zürcher Gemeinden Erneuerungswahlen statt. In Dietikon wählen die Stimmberechtigten am 13. Februar einen neuen Gemeinde- und Stadtrat. Die Stadt hat nun zwei Erklärvideos veröffentlicht.
Dieses Jahr stehen in allen Gemeinden im Kanton Zürich die kommunalen Erneuerungswahlen an. Demnach werden in Städten das Parlament und der Stadtrat und in Gemeinden jeweils der Gemeinderat gewählt. Zudem sind Mitglieder für weitere Behörden zu wählen, so zum Beispiel für die Rechnungsprüfungskommissionen in den Gemeinden. Der Urnengang in Dietikon, Zürich und Schlieren wird am 13. Februar 2022 stattfinden. Am 27. März folgen die anderen Gemeinden im Limmattal wie zum Beispiel Oberengstringen.
In Dietikon werden am 13. Februar mehrere Behörden neu gewählt. Darunter die 36 Mitglieder des Gemeinderates, die sieben Mitglieder des Stadtrates und ein Notar. Am 15. Mai folgt die Wahl von sieben Mitgliedern der römisch-katholischen Kirchenpflege, acht Mitgliedern der Schulpflege und neun Mitgliedern der evangelisch-reformierten Kirchenpflege.
Bekannt ist, dass von den bisherigen 36 Dietiker Gemeinderätinnen und Gemeinderäten 30 erneut zur Wahl antreten werden. Insgesamt gibt es 177 Kandidierende, darunter 71 Frauen. Vier Frauen, die aktuell im Parlament einen Sitz innehaben, treten im Februar nicht mehr an. So auch die Gemeinderatspräsidentin Catherine Peer (SP) und die Vizepräsidentin der SVP-Bezirkspartei, Jennifer Fischer. Neben den acht etablierten Parteien in Dietikon – SVP, SP, die Mitte, FDP, Grüne, GLP, EVP und AL – treten auch EDU und «Free Gaza Dietikon» zur Wahl an.
Für den siebenköpfigen Stadtrat, die Exekutive, stehen in Dietikon zwölf Kandidierende zur Auswahl. Der amtierende SVP-Stadtpräsident Roger Bachmann tritt erneut an. Um das Präsidium gibt es eine Kampfwahl, denn auch der parteilose Bernhard Schmidt strebt dieses an. Schmidt zielt mit seiner Kandidatur auf einen Systemwechsel ab und fordert Bachmann heraus. Im Jahr 2018 verpasste Schmidt, der als Schulleiter in Aesch arbeitet, den Einzug in den Dietiker Stadtrat um nur 23 Stimmen.
Alle vier Jahre wird der Stadt- beziehungsweise der Gemeinderat in Dietikon neu gewählt. Der Stadtrat hat insgesamt sieben Mitglieder und ist sozusagen die strategische Leitung der Stadt Dietikon. Er steht auch an der Spitze der Stadtverwaltung – und muss sich jeweils gegenüber dem 36-köpfigen Parlament verantworten und diesem Red und Antwort stehen. Das Parlament beschliesst zudem jeweils das Budget der Stadt Dietikon sowie die Gesetze (diese heissen auf Gemeindeebene nicht Gesetze, sondern zum Beispiel Ordnungen, aber das ist ein anderes Thema).
Bei den Erneuerungswahlen des Dietiker Gemeinderates werden im Prinzip Listen und nicht einzelne Personen gewählt. Wenn man eine Liste auswählt, bekommen alle Politikerinnen und Politiker auf dieser Liste die jeweilige Stimme. Alle Parteistimmen gehen dementsprechend an die aufgeführte Partei dieser Liste. Jedoch ist eine handschriftliche Änderung der Liste möglich. Zum Beispiel können Personen durchgestrichen werden und durch Personen anderer Parteien ersetzt werden, so erhalten dann mehrere Listen einen Teil der Stimmen.
Bei Veränderungen an einer Liste sind einige Regeln zu beachten: Jede Person kann nur maximal zweimal aufgeschrieben werden; auszuwählen sind mindestens eine und höchstens 36 Personen. Zudem dürfen nur offizielle Kandidierende eingetragen werden. Ausserdem muss die entsprechende Kennziffer zu der Kandidatin oder dem Kandidaten stets hinzugefügt werden.
Um den Stadtrat zu wählen, erhält jeder Stimmberechtigte einen Wahlzettel mit sieben freien Linien. Hier müssen Vor- und Nachnamen der Politikerinnen und Politiker immer selbstständig eingetragen werden. Es gilt, mindestens eine und maximal sieben Personen zu wählen. Im Gegensatz zu den Parlamentswahlen ist hier besonders, dass nicht nur offiziell Kandidierende, sondern auch alle anderen in Dietikon wahlberechtigten Personen in die Auswahl aufgeschrieben werden dürfen.
Dann gibt es noch die Wahl des Stadtpräsidenten. Wichtig: Hier darf man nur Personen aufschreiben, die man auch schon bei der Stadtratswahl aufgeschrieben hat.
Es empfiehlt sich übrigens, das Erklärvideo, das die Stadt Dietikon veröffentlicht hat, anzuschauen und auch andere Erklärungen zu lesen. Denn sehr viele Leute geben ihre Stimmunterlagen ungültig ab, ohne es zu wissen. Bei der letzten Parlamentswahl am 4. März 2018 wurden 1722 Wahlzettel ungültig eingelegt.