Dietikon
Keine Massentests: Die Schule will sich ergebnisoffen auf weitere mögliche Coronawellen vorbereiten

Die Schule Dietikon will sich wegen Corona nicht auf eventuelle Massentests vorbereiten, sondern jeweils flexibel auf aufkommende Krisen reagieren.

Florian Schmitz
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20 bis 30 Prozent der Dietiker Schülerinnen und Schüler haben laut Stadtrat im Herbst 2021 nicht bei den freiwilligen Tests mitgemacht.

20 bis 30 Prozent der Dietiker Schülerinnen und Schüler haben laut Stadtrat im Herbst 2021 nicht bei den freiwilligen Tests mitgemacht.

Gaetan Bally / Keystone

«Die Schule kann heute keine verbindlichen Massnahmen nennen, die bei einer zukünftigen Krisensituation anzuwenden sind», schreibt der Dietiker Stadtrat in seiner kürzlich veröffentlichten Antwort auf eine Kleine Anfrage von Peter Metzinger (FDP). Wichtig sei, dass der Krisenstab der Schule bei allfälligen künftigen Coronawellen ergebnisoffen und mit Rundumsicht vorgehe, um jeweils der Situation angepasst die besten Entscheide treffen zu können. Natürlich immer unter Berücksichtigung vorgelagerter kantonaler und nationaler Stellen wie dem Bundesamt für ­Gesundheit und dem Volksschulamt. Die Schule sei so weit wie möglich für eine zukünftige Krisensituation gewappnet.

Weil alle Massnahmen aufgehoben wurden und die Schule wieder im Normalbetrieb läuft, sei jetzt ein guter Zeitpunkt, um ein Fazit zu ziehen. So sollte laut Stadtrat diskutiert werden, ob auch Eltern oder Lehrkräfte Teil des Krisenstabs der Schule werden sollen. Seit der Einberufung im März 2020 besteht dieser aus dem Schulpräsidenten, dem Leiter Bildung, der Leiterin Schulverwaltung, einer Schulleitung, der Fachstelle Infrastruktur und dem Vizepräsidenten der Schulpflege.

Entscheide des Krisenstabs teils nicht respektiert

Auf mögliche Entwicklungen, die wieder repetitive Corona-Massentests an Dietiker Schulen nötig machen würden, will die Schule sich nicht spezifisch vorbereiten. Obwohl der Vorstoss von Gemeinderat Metzinger genau darauf abzielt und er den Stadtrat fragt, wie ein solches Szenario optimal vorbereitet werden könnte, kommen Massentests in der Stadtratsantwort nur wenig vor. Sie werden vor allem in Bezug auf die freiwilligen Massentests nach den Herbstferien 2021 kurz thematisiert: Damals hätten sich durchschnittlich 20 bis 30 Prozent der Schülerinnen und Schüler nicht testen ­lassen.

Insgesamt hätten einige Eltern die Entscheide des Krisenstabs wenig respektiert, etwa «in dem ihr Kind dann plötzlich krankgeschrieben wurde», blickt der Stadtrat zurück. Der Schule und dem Krisenstab sei immer klar gewesen, dass jeder Entscheid Angriffsfläche schaffe. Unter anderem auch, weil sich nationale Vorgaben teils von kantonalen unterschieden hätten. «Weiter gab es Kantone, die freiwilliges Testen, und andere Kantone, die das Ausbruchstesten als die zu dieser Zeit richtige Massnahme bestimmten», schreibt der Stadtrat.

Seit Herbst 2021 versuchten Politiker und Eltern immer wieder vergeblich, die Schule zur Durchführung von regelmässigen Tests zu bewegen. Sollte das Thema wegen einer weiteren Welle wieder aktuell werden, dürfte es auch in Zukunft in Dietikon umstritten bleiben.