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Region (LiZ)
Limmattal
Es knallte im Industriequartier: Am frühen Montagmorgen fuhr ein Auto in einen Güterzug, der über die Silbernstrasse rollte. Der Rückstau der Autos sorgt für Ärger bei einem benachbarten Geschäftsbesitzer.
Es ist Montagmorgen, die Strasse ist nass und es ist dunkel. Unter diesen Verkehrsbedingungen übersieht ein Lieferwagenfahrer das Warnschild am Ausgang des Kreisels in der Dietiker Silbern. Deshalb fährt er mit seinem weissen Lieferwagen in den rangierenden Güterwagen, der in diesem Moment mitten auf der Hauptstrasse steht. Die Kantonspolizei nimmt die Daten des Unfalls mit Sachschaden vor Ort auf. Für Max Hirzel kommt der Vorfall nicht unerwartet. Der Geschäftsmann hat sein Büro in unmittelbarer Nähe des Kreisels und beobachtete in den vergangenen Jahren laut eigenen Angaben bereits andere Unfälle. «Seit zwei Jahren fordere ich nun eine bessere Signalisation. Die aktuelle Situation ist dilettantisch», sagt er.
Aufgrund der Unfälle sei einerseits die Sicherheit der Autofahrer gefährdet, und andererseits entstünden Staus, die das gesamte Industriequartier Silbern verstopfen. «Wenn es Unfälle mit Personenschäden gab, war die Strasse jeweils bis zu drei Stunden gesperrt», so Hirzel. Das sei für Leute, die vor Ort arbeiten, sehr mühsam. Zudem werde so die stark befahrene Route über die Silbernstrasse noch stärker belastet. Er sagt:
«Wir hatten vor sechs Jahren täglich 13'000 Autos, die über die Silbernstrasse fuhren. Heute sind es wahrscheinlich noch mehr.»
Aus seiner Sicht wäre ein blinkendes Andreaskreuz mit Leuchtschrift, wie dies etwa an Bahnübergängen in ländlichen Gegenden üblich ist, eine bessere Lösung, um Autofahrer auf die Geleise aufmerksam zu machen. «Man sollte bereits von weitem sehen, dass hier zweimal täglich eine Bahn über die Strasse fahren kann», sagt er. Wenn man die Signalisation nicht bald anpasse, werde es an dieser Stelle noch öfters zu Unfällen und Verkehrsrückstaus kommen.
Die Kantonspolizei, die nach dem Unfall am Montagmorgen vor Ort war, schätzt die Situation weniger gefährlich ein. «Aus meiner Sicht gibt es an dieser Stelle keine dramatische Häufung von Unfällen», sagt Stefan Oberlin, Mediensprecher der Kapo auf Nachfrage. In den letzten zwei Jahren habe es nebst dem Unfall am Montag noch einen anderen Unfall an dieser Stelle gegeben. Es habe sich dabei um eine Auffahrkollision gehandelt, bei der der Zug nicht touchiert wurde. Auch die Signalisation an den Geleisen ist für Oberlin nichts Ungewöhnliches. «Das Schild mit dem Leuchtsignal ist ausreichend», gibt er zu Protokoll. Dieselbe Situation könne man beispielsweise auch antreffen, wenn man abbiege und nur ein gelbes Lichtsignal andeute, dass gleich nach dem Abbiegen ein Fussgängerstreifen über die Strasse führe.