Der Dietiker Frühlingsmarkt fand nach zweimaligem Corona-Ausfall wieder statt und lockte am Samstag zahlreiche Besucherinnen und Besucher auf den Kirchplatz.
Seien es Setzlinge für den Garten, Kerzen oder verschiedene Schmuckstücke – am Frühlingsmarkt in Dietikon fanden Besucherinnen und Besucher alles, was das Marktbesucherherz begehrt. Zwischen den über 50 Marktständen tummelten sich bereits am Samstagmorgen um neun Uhr viele Neugierige.
Der Frühling wurde im Limmattal gleich mit zwei Märkten gebührend begrüsst. So konnten sich zeitgleich auch die Besucherinnen und Besucher am Frühlingsmarkt in Aesch mit Muttertagsgeschenken oder Pflanzen und Dekoration für den Frühling eindecken. Nebst dem Frühlingsmarkt fand in Dietikon wie an jedem Samstagmorgen auch der Frischmarkt statt. Stephanie Kuhny vom Hofladen Bräm, sagte, dass sie dank dem Frühlingsmarkt mehr Laufkundschaft habe. «Oft merkt jemand, dass er noch Eier braucht, und kommt schnell zu uns», sagte sie.
Das Wetter zeigte sich dabei gnädig. Auf dem Dietiker Kirchplatz fielen nur einzelne Regentropfen. Dies freute sowohl die Marktfahrenden als auch die kauffreudigen Besucher.
Um elf Uhr besammelte sich das Publikum, um dem Muttertagskonzert der Stadtmusik zu lauschen. Nach dem stündlichen Kirchenschlag ging es los mit einer unterhaltsamen Auswahl an Musikstücken. So spielten die Musiker eine Version von Mani Matters «Dr Sidi Abdel Assar vo El Hama», aber auch der Sechseläutenmarsch durfte nicht fehlen. Die Zuschauerinnen und Zuschauer wippten auf den Festbänken mit und hinter den Ständen tanzten die Marktsteller im Takt.
Die Stadtmusiker brillierten mit Posaunen-, Saxofon- und Trompetensoli. Kurz vor zwölf Uhr verklang das letzte Stück. Am Nachmittag kam die Sonne wieder hervor und schien auch auf die Glaskunst von Jolanda Heimann. Die Dietikerin hatte in den letzten zwei Jahren viel Zeit für ihre Kunstwerke und konnte diese nun endlich präsentieren. «Ich bin sehr froh, dass Dietikon den Frühlingsmarkt veranstaltet», sagte sie. Sie merke auch bei ihren Kursen in der Freizeitanlage Chrüzacher, dass das Leben wieder erwache . «Es ist schön, dass man sich wieder trifft», fand sie. Da sie in Dietikon aufgewachsen ist, freute sie sich über viele bekannte Gesichter.
Ein paar Schritte weiter gingen Tomatensetzlinge über den Ladentisch. «Es ist schön, wieder hier zu sein», fand Dylan Bräm, der zusammen mit seiner Frau Silvia die Setzlinge als Hobby züchtet. Sie haben sich auf alte Tomatensorten spezialisiert. Vor der Coronapause waren die beiden Dietiker während gut sieben Jahren jährlich am Frühlingsmarkt präsent. Umso grösser war ihre Freude, dass der Markt nun wieder stattfand. «Ich bin froh, dass ich die Kundinnen und Kunden wieder persönlich beraten kann», sagte Bräm.
Je später es wurde, desto mehr Farbe füllte den Frühlingsmarkt. Denn Ballonkünstler «KnuZen» formte eifrig Figuren aus Ballonen. Die Kunstwerke waren vor allem bei den Kindern beliebt und wehten an Rucksäcken und Kinderwagen über den Kirchplatz. Daran hatte auch der Künstler Freude. «So geht immer eine Blume mehr in die Welt hinaus», sagte er und begoss eine Ballonblume mit Liebe aus einem kleinen Giesskännchen. Dann wanderte das farbige Werk in die Hände eines strahlenden Kindes.
Parallel zum Frühlingsmarkt fand der Neuzuzügeranlass im und ums Stadthaus Dietikon statt. Um neun Uhr konnten sich die Neuzugezogenen mit Kaffee und Gipfeli stärken, bevor sie an mehreren Führungen teilnehmen konnten. Am Anlass waren Personen eingeladen, die zwischen Mai 2019 und Dezember 2020 nach Dietikon gezogen waren. Da in den letzten Jahren die Neuzuzügeranlässe Corona zum Opfer fielen, gab es einiges nachzuholen. Ein weiterer Anlass wird am 11. Juni durchgeführt, damit die Stadt alle Neuzugezogenen offiziell willkommen heissen kann. Am Samstag standen den Neuzugezogenen dann vier verschiedene Führungen zur Auswahl: Der Stadtverein führte eine Gruppe durchs Zentrum, das Ortsmuseum brachte einer anderen Gruppe die Geschichte der Stadt an der Limmat näher. In einer weiteren Führung präsentierten sich die Bibliothek, die Stadtpolizei sowie die Feuerwehr und die Stadtverwaltung. Einen Blick in die Zukunft wagten die Stadträte. In Vorträgen informierten Stadtpräsident Roger Bachmann (SVP) und weitere Mitglieder des Stadtrats über die Pläne der Stadt und stellten sich den Fragen der neuen Einwohnerinnen und Einwohnern. Um elf Uhr fanden sich alle wieder zusammen zur offiziellen Begrüssung vom Stadtpräsidenten, danach stand ein Apéro mit Köstlichkeiten aus der Region bereit. Den Frühlingsmarkt sollten sich aber auch die Neudietikerinnen und Neudietiker nicht entgehen lassen: Für sie gab es Coupons, die sie am Markt gegen Essen und Getränke tauschen konnten. So zogen einige danach vom Stadthaus in Richtung Kirchplatz, um sich noch ein Bier oder eine Bratwurst zu gönnen. Unter anderem konnten sie sich dort auch vom Können des Qwan-Ki-Do-Clubs überzeugen, der Kampfkunst-Verein hatte am Nachmittag einen Auftritt. Sie konnten aber auch gleich weiter über die Dietiker Politik diskutieren – denn die Ortsparteien waren auch auf dem Markt vertreten. Die Grünen beispielsweise waren mit einem Stand mit Pflanzen präsent, die SP bot Kinderschminken an und die SVP wartete mit einem Glücksrad auf. (csf)