Am Jahreskonzert der Stadtjugendmusikanten spielten unter dem Motto «Cool as Ice» viele Debütanten.
Eiskalt ist sie, die Stadtjugendmusik: Die Musiker haben das katholische Pfarreizentrum St. Agatha kurzerhand in eine Winterwelt verwandelt. Auf dem Weg zum Saal grüssen die Jugendlichen von den Wänden: Auf sternenförmige Fotos, worauf sie in Wintermützen und dicken Jacken zu sehen sind. Doch später wird den Gästen mächtig eingeheizt, am originellen Jahreskonzert der Dietiker Stadtjugendmusik.
Mit dem ersten Trommelwirbel der Tambouren unter der Leitung von Roger Küng ist das Eis gebrochen und bereits bewiesen, was die Präsidentin Pia Siegrist einleitend gesagt hatte: «Heute sind die Schweizer Talente nicht im Fernsehen, sondern hier auf der Bühne». Unter diesen Talenten sind auch Kilian Vontobel und Joel Rieser. Beide spielen Trompete und blasen auch beim Thema Programmwahl ins selbe Horn: «Es ist cool», meinen sie einstimmig – ganz gemäss dem Programmtitel «Cool as Ice».
Sichtlich gelassen zeigt sich der 14-jährige Kilian Vontobel. In grüner Uniform und der passenden Mütze auf dem Kopf spielt er dieses Jahr erstmals im Hauptkorps. Das Hauptkorps ist mit vierzig Musikern doppelt so gross wie das Zwischenkorps, in dem Vontobel bisher gespielt hatte. Er hat schon einige Erfahrung: Früher hatte er in der Musikschule mit der Blasmusik angefangen. Bevor das Jahreskonzert startet, sagt er zu seinem Debüt: «Die Lieder sind um einiges schwieriger zu spielen, aber nervös bin ich nicht.»
Ganz anders geht es dem achtjährigen Joel. Er spielt erstmals im Zwischenkorps. Vor seinem Auftritt ist er etwas nervös. «Ich spiele Trompete und werde ganz vorne sitzen», berichtet er und erzählt von seinem Lieblingsstück «Stay Cool», das im ersten Teil des Abends zu hören ist. Später will auch er im Hauptkorps spielen.
Zu sanften Tönen gleitet Trockeneis über den Bühnenrand. Mit konzentrierten Gesichtern, spitzen Mündern und aufgeblasenen Wangen sitzen die Jugendlichen des Hauptkorps dichtgedrängt auf der Bühne und folgen den Noten.
Angeführt werden die jugendlichen Musiker sie von Marco Nussbaumer, der in weissem Anzug dirigiert. Für manche Stücke arrangiert er die Noten bekannter Stücke gleich selber, damit seine Musiker sie auch mit Blasinstrumenten spielen können – so zum Beispiel für den Titelsong der erfolgreichen Fernsehserie «Game of Thrones».
Einzig auf den Schnee haben die Besucher in Dietikon vergebens gewartet. Doch gegen Ende des Jahreskonzerts gibt es immerhin einen Ersatz: Mit einem lauten Knall wird das Konzert beendet und silberne Glitzerstreifen rieseln herab.