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Region (LiZ)
Limmattal
Kanton und Gemeinde einigten sich in der Werkhof-Frage. Ein Neubau ist laut Gemeindeschreiber Bruno Bauder dringend nötig. Bereits 2017 könnte mit dessen Bau begonnen werden – das letzte Wort haben jedoch die Stimmbürger.
Jahrelange Verhandlungen für einen neuen Werkhof stehen kurz vor dem Ende: Der Uitiker Gemeinderat und die Baudirektion des Kantons Zürich haben sich gefunden. Die beiden Vertragspartner einigten sich in den grössten Knackpunkten im Baurechtsvertrag für eine Parzelle auf dem Gebiet des Massnahmenzentrums Uitikon (MZU), heisst es in der aktuellen Ausgabe des Gemeindekuriers.
Dort könnte bereits im Jahr 2017 der Spatenstich für den benötigten Werkhof stattfinden, vorausgesetzt, das Volk gibt seine Zustimmung. Der Werkhof-Neubau ist laut Gemeindeschreiber Bruno Bauder dringend nötig, weil der Platz am heutigen Standort unter dem Üdiker-Huus zu knapp sei. «Aber auch Lärmemissionen sind für die Nachbarn sehr unangenehm», sagt er weiter.
In einem nächsten Schritt werde nun der Baurechtsvertrag en détail erstellt, so Bauder. Gehe alles nach Plan, dann könne dieser noch vor den Sommerferien von Gemeinde und Kanton unterzeichnet werden. Die Uitiker Stimmbürger werden über den Vertrag mitsamt dem Gesamtprojekt für einen Werkhof-Neubau erst an einer vorberatenden Gemeindeversammlung im Frühjahr 2016 und im Anschluss an der Urne, frühestmöglich im Herbst 2016, befinden können.
Im Entwurf des Baurechtsvertrags waren insbesondere zwei Punkte umkämpft: der Quadratmeterpreis und die Mietrechtsdauer. So wollte der Kanton im Rahmen der letzten Verhandlungen im Jahr 2009 der Gemeinde eine Mietdauer von 25 Jahren gewähren. Dies zu einem Quadratmeterpreis von 500 Franken, was zu einer Jahresmiete von rund 50'000 Franken für die Parzelle auf dem MZU-Gebiet geführt hätte.
Wie Bauder auf Anfrage erklärt, hätten sich diese Konditionen zugunsten der Gemeinde geändert. So habe man eine Mietdauer von 70 Jahren verhandeln können: «Dies gibt uns eine grosse Planungssicherheit», so Bauer. Auch der Mietzins wurde nach unten gehandelt, so wird die Gemeinde jährlich noch zirka 12'000 Franken für die Nutzung entrichten.
Bauder erklärt sich das Entgegenkommen des Kantons mit den Synergien, die zwischen MZU und Gemeinde genutzt werden können. «Das Massnahmenzentrum und der Werkhof werden eng zusammenarbeiten», sagt er. Geholfen haben dürfte zudem, dass sich der stellvertretende MZU-Direktor Peter Müller für den Bau des Werkhofs ausgesprochen habe.
Die Verhandlungen mit dem Kanton gehen bereits mehrere Jahre zurück. Aus Kostengründen verwarf die Gemeinde das Angebot der kantonalen Baudirektion aus dem Jahr 2009. Dem zweiten Anlauf im Jahr 2012 machte die Kulturlandinitiative einen Strich durch die Rechnung.
Ein geplanter Landabtausch konnte nicht erfolgen, da die Parzelle des Kantons südöstlich des Gebiets «Schlossmatt» beim MZU der Landwirtschaftszone zugeteilt war. Eine Umwandlung in eine Zone für öffentliche Bauten wäre nötig gewesen, war im Nachzug der Annahme der Initiative jedoch nicht mehr möglich.